Köln | Am kommenden Wochenende feiert Köln den Christopher-Street-Day
Manch einer wird sich fragen, ist es wirklich noch notwendig, dass Lesben, Schwule, Bi -, Trans- und Intersexuelle für ihre Rechte auf die Straße gehen?
Andere werden sagen, es gehe doch nur am Rande noch um eine politische Aussage. Diese Community zeige sich nur und feiere sich selbst.
Ja und nein.
Am 28. Juni 1969, also vor 49 Jahren, wehrten sich Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle gegen Polizeigewalt und Willkür in der Schwulenkneipe Stonewall nach einer Razzia. In der Christopher Street von New York kam es zu Aufständen. – Der sichtbare Beginn des Kampfes für Gleichberechtigung und Anerkennung.
Und auch heute müssen wir LSBTI-Menschen für unsere Rechte kämpfen. – Ja es ist in den letzten Jahren in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern viel erreicht worden. In unserem Land konnten wir endlich die „Ehe für alle“ und die Entschädigung der Opfer des Paragrafen 175 feiern.
Wenn wir in den Osten Europas schauen, stellt man fest, dass es dort und in weit mehr als 100 Staaten schlecht um die Rechte von LSBTI-Menschen steht. So droht uns immer noch in vielen Staaten das Gefängnis. In einigen Staaten wie etwa Tschetschenien, Iran oder auch Saudi Arabien droht uns der Tod. In Ländern wie Marroko, Algerien, Tunesien, den sogenannten Maghreb- Staaten, sind wir Verfolgung ausgesetzt. – Diese wollen nun, in einem weiteren Anlauf, Teile der Politik zu sicheren Herkunftsländern erklären. Obwohl sich erst im letzten Jahr der Bundesrat dagegen ausgesprochen hatte.
Auch bei uns in Deutschland sind wir immer noch Diskriminierungen ausgesetzt, ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Alltag. Intersexuelle müssen immer noch auf die Anerkennung des dritten Geschlechts warten.
Solange es politische Parteien gibt, die die Erfassung von LSBTI-Menschen fordern, es Politiker gibt, die die Wiedereinführung des Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches wünschen, auch hier in Wermelskirchen gibt es Politiker, die dies öffentlich äußern, solange müssen wir für unsere Rechte in unserer Gesellschaft und weltweit einstehen.
Dies geschieht, neben dem Feiern, am Christopher-Street-Day, bei der großen Parade und beim Straßenfest.