Ich frage mich, was würde ich machen

Heute berichtet die Tagesschau, dass das Flüchtlingsschiff „Lifeline“ mit 233 Migranten an Bord endlich einen Mittelmeer-Hafen auf Malta anlaufen darf. Nach einem Tage langen Drama und Kampf um eine Einlaufgenehmigung für die „Lifeline“. Neben Frankreich und Italien wollen laut Spiegel Online auch Berlin und Kiel Flüchtlinge der „Lifeline“ aufnehmen. – Endlich ein Zeichen der Menschlichkeit und nicht der Abschottung und Unmenschlichkeit!

Das Drama der „Lifeline“ und des Containerschiffs „Alexander Maersk“, das nach Tagen Sizilien anlaufen durfte, vollzog sich eher unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit. Obwohl die „Lifeline“ ein deutsches Rettungsschiff im Mittelmeer ist.

In unserem Land eskalierte derweil der Asylstreit in den Unionsparteien, die damit die jetzige Regierung zwischen Union und SPD gefährden. In diesem Streit der Unionsparteien wurden Formulierungen und Wortkreationen aussprechbar, die unser Land, Deutschland, nicht menschenfreundlicher machen. Schon gar nicht von unseren christlichen Wurzeln zeugen.

Stattdessen stärkt dies die nationalistischen und rechtpopulistischen, – nett ausgedrückt -, politischen Kräfte, die es ja schon bis in den Bundestag geschafft haben. Diese Kräfte wollen unser Land und ganz Europa in dunkelste Zeiten unserer Geschichte zurückversetzen. In ein unmenschliches Europa, in ein unmenschliches Deutschland.

Wir im reichen Westen wundern uns, dass so viele Menschen auf der Flucht sind und ein verhältnismäßig kleiner Teil den Weg nach Europa sucht. Es ist an der Zeit, uns ehrlich zu machen und zu erkennen, dass die Fluchtbewegungen etwas mit uns zu tun haben. –  Unter anderem mit unserem Konsumverhalten. Mit dem vor allem von uns verursachten Klimawandel.

Wir in Europa haben seit 1945 keinen Krieg mehr erlebt. – An den Kriegen dieser Welt verdienen auch  deutsche, europäische Firmen, wie etwa Hechler & Koch oder Daimler Benz.

Ich frage mich, was würde ich tun, wenn ich aufgrund von wirtschaftlicher Ausbeutung meines Heimatlandes, politischer Verfolgung, Verfolgung wegen meiner Ethnie oder sexuellen Orientieruung, wegen des Klimawandels oder eines Krieges mein Heimatland verlassen müsste. 

Würde ich nicht auch versuchen, dorthin zu gelangen, wo mir ein sicheres und menschenwürdiges Leben möglich ist?  

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