Pressemitteilung des Wupperverbandes e.V.
Wasserwirtschaftler und Landwirte feierten Jubiläum der Kooperation „Bergisches Land“
Trinkwasser ist unser wichtigstes Gut. Um seine Qualität zu sichern, haben sich vor 25 Jahren Wasserwirtschaft und Landwirtschaft zusammengetan. Seitdem arbeiten sie Hand in Hand in Sachen Gewässerschutz. Der Schutz des Talsperrenwassers beginnt schon im Einzugsgebiet und an den Bächen, die in die Talsperre münden. So kann der Aufwand für die Aufbereitung in den nachfolgenden Schritten niedrig gehalten werden.
Durch Wasserschutzgebiete sind die Trinkwassertalsperren besonders geschützt. In den Einzugsgebieten der Talsperren sind die Landwirte wichtige Akteure. Vorsorglicher Gewässerschutz bedeutet z. B., die Bäche vor Einträgen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sowie vor Viehtritt zu schützen.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Kooperation zwischen den Wasserverbänden Wupperverband, Aggerverband, Stadtwerke Solingen, EWR GmbH und den landwirtschaftlichen Betrieben im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperren feierten die Partner am 14. Juni in Wermelskirchen die Erfolge der Kooperation. Dabei dankten sie den tatkräftig mitwirkenden Akteuren aus Wasserwirtschaft, öffentlicher Verwaltung und landwirtschaftlicher Praxis. Rund 95 Personen nahmen an der Veranstaltung auf dem Milchviehbetrieb Mühlinghaus nah der Großen Dhünn-Talsperre teil.
Auf dem Programm standen Dankesworte des Landwirtschaftsministeriums sowie eine Podiumsrunde mit den Beteiligten der Kooperation. Eine kleine Ausstellung über die fachliche Praxis sowie eine Hofbesichtigung rundeten die Veranstaltung ab.
Niedrige Nitratwerte bei den 6 Talsperren der Kooperation
In den Bereich der Kooperation „Bergisch Land“ fallen folgende 6 Talsperren: 3 Talsperren im Gebiet betreibt der Wupperverband, das sind die Große Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen (mit 81 Mio. m3 die zweitgrößte reine Trinkwassertalsperre Deutschlands), die Schevelinger Talsperre, sowie die Neyetalsperre, deren Eigentümer die EWR GmbH ist und die noch eine Reservefunktion für Trinkwasser hat. Die Solinger Stadtwerke haben mit der Sengbach- Talsperre einen Trinkwasserspeicher in der Kooperation. Der Aggerverband betreibt als Trinkwassertalsperren die Genkel- und die Wiehltalsperre.
Ein eindeutiges Zeichen für den Erfolg der Kooperation ist, dass der Nitratwert der Talsperren weit unter dem Grenzwert von 50 mg/l liegt.
Ehemaliger Landwirtschaftsminister Matthiesen hatte die Kooperation ins Leben gerufen
Das Verhältnis zwischen Wasserwirtschaftlern und Landwirten war nicht immer so einvernehmlich. Der damalige Landwirtschaftsminister Klaus Matthiesen und der ehemalige Präsident der Landwirtschaftskammer Rainer Latten holten am 9. Juni 1989 die Vertreter beider Seiten an einen in Tisch. Sie machten deutlich, dass die beiden Parteien nicht aus dem Raum gelassen würden, ehe sie sich nicht geeinigt hätten. So entstand als Basis das auf einem Handzettel festgehaltene 12-Punkte-Programm. Damit war der Grundstein für die Kooperation gelegt. Alle Beteiligten sind sich einig: „Die Kooperation muss im Sinne des Umweltschutzes weiterhin so erfolgreich fortgesetzt werden.“
(Beitragsfoto: © Wupperverband e.V. • v. l. n. r.: Peter Lautz, Vorsitzender Kreisbauernschaft Rhein-Berg e.V./Kreislandwirt; Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW; Ursula Jandel, Geschäftsführerin der Kreisstellen Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Mettmann der Landwirtschaftskammer NRW; Georg Wulf Vorstand Wupperverband; Ernst-Joachim Brandt, Vorsitzender der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft; Mike Giera, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Wasserversorger Netze der EWR GmbH; Norbert Feldmann, Hauptabteilungsleiter Wassermanagement der Stadtwerke Solingen GmbH; Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand Aggerverband; Reiner Latten, Gründungsmitglied der Kooperation; Heinrich Spitz, Kooperationsberater Landwirtschaftskammer NRW)