Schulfrieden in Gefahr

Der Schulfrieden in NRW droht zu kippen. Heute am Mittwoch soll im Landtag in Düsseldorf ein Antrag der Regierungskoalition von CDU und FDP verabschiedet werden, der es Realschulen erlaubt, Hauptschulklassen einzurichten. Die SPD sieht in diesem Antrag einen Anschlag auf den Schulfrieden.

2011 einigte sich die damalige Landesregierung unter Hannelore Kraft (SPD) mit der Opposition auf einen Konsens, der den Kommunen erlaubte, mit Sekundarschulen das gemeinsame Lernen um mehrere Jahre zu verlängern; die Hauptschule verlor in dem Vertrag den Bestandsschutz.

Mit dem Vorhaben, Hauptschulzweige an Realschulen zur Regel zu machen, ignorieren, wie der Remscheider SPD-Landtagsabegordnete, Sven Wolf, betont, CDU und FDP den Willen von Eltern und Schülerinnen und Schülern. Denn die hätten sich längst gegen Hauptschulen und für integrierte Systeme wie Gesamtschulen und Sekundarschulen entschieden. Das belegten die Anmeldezahlen. Wolf weiter: „Die Durchlässigkeit unseres Schulsystems ist ein Garant dafür, dass auch Schülerinnen und Schüler, deren Schulweg nicht geradlinig verläuft oder die wenig Unterstützung erfahren oder die einfach Spätstarter sind, noch zu einem höheren Abschluss kommen können. Diese Durchlässigkeit brauchen wir, damit alle die gleichen Chancen auf die bestmögliche Bildung haben.“

Mit dem heutigen Antrag befürchtet die SPD, dass die CDU die Hauptschule wieder über die Hintertür wiederbeleben könnte. Die Genossen drohen mit der Aufkündigung des damals auf 12 Jahre angelegten Schulfriedens in NRW.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.