Der Waterbölles, das kommunalpolitische Forum für Remscheid berichtet ausführlich über die interkommunale Einigung für das neue Gewerbegebiet “Gleisdreieck”. Wir übernehmen den Beitrag mit freundlicher Genehmigung:
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (Remscheid), Bürgermeister Rainer Bleek (Wermelskirchen) und Bürgermeister Dietmar Persian (Hückeswagen“ haben sich für ein interkommunales Gewerbegebiet in Bergisch Born ausgesprochen. Das neue Gewerbegebiet „Gleisdreieck“ soll sich über Gesamtfläche von rund 35 Hektar erstrecken – 18 ha auf Remscheider, zwölf auf Wermelskirchener und fünf auf Hückeswagener Stadtgebiet. Dazu unterzeichneten die drei „Stadtspitzen“ heute Nachmittag im Clubheim des SSV Bergisch Born eine gemeinsame „Absichtserklärung zur partnerschaftlichen Flächenentwicklung“. Im Gespräch war das „Gleisdreieck“ schon seit etlichen Jahren. Doch Wermelskirchen, ohne das die Erschließung des Geländes unmöglich ist, zierte sich, wollte auch gerne mit einem Flächenanteil beteiligt sein. Das soll nun gelingen. Und weil „schöne Kinder“ viele Väter haben, brachten die (Ober-)Bürgermeister ihre Planungsstäbe gestern zum Pressetermin auf der derzeitigen landwirtschaftlichen Nutzfläche gleich mit.
Die Erschließung ist im Westen über Wermelskirchener Gebiet und im Osten über Remscheider und Hückeswagener Stadtgebiet geplant. Umgesetzt werden soll das neue Gewerbegebiet zum Jahr 2023. Ein gewichtiges Wort werden bei der Planung die Regionalräte der Regierungspräsidentinnen Gisela Walsken (Köln) und Birgitta Radermacher (Düsseldorf) mitsprechen, denn Remscheid gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf, die beiden Nachbarkommunen aber zum Regierungsbezirk Köln.
Gewerbeflächen sind im Bergischen Land knapp. Durch die gemeinsame Zusammenarbeit direkt an der Stadtgrenze zwischen Remscheid, Wermelskirchen und Hückeswagen ergibt sich für alle drei Städte die Chance, weitere zusätzliche Gewerbeflächen zu gewinnen. Oberbürgermeister Mast-Weisz: „Wir stehen in der Verantwortung, der Bergischen Wirtschaft ausreichende und geeignete Gewerbeflächen anbieten zu können. Ich möchte unseren hiesigen Unternehmen und Interessenten attraktive Angebote unterbreiten können. Durch die Zusammenarbeit mit Wermelskirchen und Hückeswagen eröffnet sich dazu am Gleisdreieck die Möglichkeit. Die Stadt Remscheid wird darüber hinaus weitere Flächen, so zum Beispiel die Erdbeerfelder, für die gewerbliche Nutzung entwickeln. Das alles dient der Stärkung des Wirtschaftsraums und der Arbeitsplatzsicherung.“
Bürgermeister Persian begrüßt die Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg so: „Wichtig ist, dass wir gemeinsam attraktive Angebote für die Wirtschaft und damit für die Menschen in unserer Region schaffen. Da nur auf das eigene Stadtgebiet zu schauen, ist nicht mehr zeitgemäß. Die Zusammenarbeit mit Partnern bringt Vorteile für alle Beteiligten. Ich bin mir sicher, dass das Gleisdreieck ein guter Wirtschaftsstandort werden wird.“ Und auch Bürgermeister Bleek setzt große Hoffnung in das gemeinsame Projekt: „Wir müssen die Stärke unseres Wirtschaftsstandortes erhalten. Dies gelingt uns am besten, wenn wir unsere Kräfte über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus bündeln, denn die Nachfrage nach neuen Gewerbeflächen ist sehr groß. Selbstverständlich ist dabei, dass alle drei Partner von der Entwicklung profitieren und es keine Verlierer gibt.“ (Frage dazu an Dietmar Persian, Burkhard Mast-Weisz und Rainer Bleek nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung im nebenstehenden Video)
Nachfolgend die Absichtserklärung im Wortlaut:
Die Absichtserklärung („Letter of Intent“) Vorbemerkungen 2. Gegenstand der Absichtserklärung Die drei Städte Hückeswagen, Remscheid und Wermelskirchen stimmen darin überein, dass sie schnellstmöglich Gespräche zur Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebietes im Geiste dieser Absichtserklärung aufnehmen mit dem Ziel einer zügigen Schaffung von Baurecht. Sofern Fördermittel für ein interkommunales Gewerbegebiet akquirierbar sind, wird darüber gesondert befunden. Hieraus können weitere gemeinsame Maßnahmen zur Umsetzung resultieren. Die drei Städte beabsichtigen, interkommunale Erschließungslösungen zur Umsetzung des Gewerbegebietes konstruktiv als „Win-win-Lösungen“ umzusetzen. Hierzu werden, sofern erforderlich, weitere Vereinbarungen abgeschlossen. Alle drei Städte sind bereit, die für die Schaffung von Baurecht erforderlichen Vorleistungen nach Treu und Glauben zu erbringen und partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Alle relevanten Informationen und Abstimmungsergebnisse, die sich im Rahmen des Prozesses ergeben, werden unter den Partnerstädten transparent ausgetauscht. Für gemeinsame Planungsleistungen soll ein gerechter, detaillierter Kostenschlüssel entwickelt werden. Die drei Städte werden alle hierfür erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen. Außerdem wird ein Austausch der projektbezogenen GIS-und Vermessungsdaten vereinbart. Es wird eine regelmäßig tagende Projektgruppe gegründet. 3. Zeitplan |