Jacqueline van Maarsen und Anne Frank lernten sich in der Zeit der deutschen Besatzung kennen. Ein Jahr lang besuchten sie zusammen das Jüdische Gymnasium in Amsterdam. Jacqueline van Maarsen erinnert sich an ihr Kennenlernen: „Sie rief meinen Namen und fragte, ob ich den gleichen Weg habe wie sie.“ Jacqueline fragte nach ihrem Namen. „Ich heiße Anne“, sagte sie, „Anne Frank.“ Sie wurden beste Freundinnen und waren unzertrennlich. Im Sommer 1942 wurden sie abrupt getrennt, Anne Frank und ihre Familie mussten untertauchen. Erst nach dem Krieg erfuhr Jacqueline von der Deportation der Familie Frank und dem Tod Annes im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Jacqueline van Maarsen hatte Glück. Die Mutter, eine Christin, schaffte es, die Tochter mit einer Notlüge vor der Deportation zu schützen. Sie beantragte, die Kennzeichnung ihrer Tochter im Pass als sogenannter „jüdischer Mischling“ zu löschen, weil ihre Tochter angeblich christlich erzogen worden sei.
Jacqueline van Maarsen, 89 Jahre alt, engagiert sich mit Vorträgen und Lesungen gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus.
Zeitzeugengespräch • Donnerstag, 17. Mai 2018, 19 Uhr • EL-DE-Haus Köln • Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ • Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro