njuuz, der Wuppertaler Onlinezeitung zum Mitmachen, entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung den nachfolgenden Beitrag über die Wuppertaler Literatur Biennale:
Die Wuppertaler Literatur Biennale mit zwei hochkarätig besetzte Podien: mit der Philosophin Hilal Sezgin, dem Kommunikationsstrategen Hannes Ley, dem Journalisten Bernd Ulrich und dem Historiker Prof. Ulrich Herbert.
Die Wuppertaler Literatur Biennale soll nicht nur ein Lesefest, sondern auch ein Ort des Gesprächs und der Kontroverse sein. Die als Biennale-Diskurse präsentierten Veranstaltungen zeigen herausgehobene kontroverse Aspekte des Themas #SchönLügen, die im Rahmen von zwei moderierten Podiumsgesprächen, am 9. und 10. Mai, in der Färberei, diskutiert werden.
Mit „Guten Morgen, Abendland“ begegnen sich am Mittwoch, 9. Mai 2018 der ZEIT-Journalist Bernd Ulrich, Leiter des Ressorts Politik und stellvertretender Chefredakteur, und der renommierte Historiker Prof. Dr. Ulrich Herbert. In ihrem Diskurs, den Peter Grabowski moderieren wird, stellen sie sich der Frage, ob der Westen am Beginn einer neuen Epoche steht.
Die Philosophin Hilal Sezgin und der Kommunikationsstratege Hannes Ley widmen sich am Donnerstag, 10. Mai einem Phänomen, das mit dem Internet Einzug in die Öffentlichkeit nahm: „Hate Speech“. Pöbeleien, das gezielte Absetzen von Lügen, üble Nachrede, Mobbing. Ihr Gespräch, das nicht nur Einvernehmen erwarten lässt, ist betitelt mit „Haltung zeigen“ und wird moderiert von dem in Wuppertal lebenden Autor und Journalisten Jochen Rausch.
Die Wuppertaler Literatur Biennale freut sich auf spannende Auseinandersetzungen, die entscheidende Fragen unserer Zeit betreffen.
Mittwoch, 9. Mai 2018, 19:30 Uhr • Eintritt: 6/3 € Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, 42275 Wuppertal
Guten Morgen, Abendland
Diskurs “Der Westen am Beginn einer neuen Epoche“
Bernd Ulrich im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Herbert
Moderation: Peter Grabowski
Spätestens seit dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise im Sommer 2016 haben immer mehr Deutsche unterschiedlicher Milieus und politischer Couleur das Gefühl, die Welt sei aus den Fugen. Donald Trumps Wahl zum mächtigsten Mann der Welt, der nicht enden wollende Krieg in Syrien, die russische Annexion der Krim, die weltweite Finanzkrise, der Brexit, schließlich die furchtbaren Terroranschläge der letzten Jahre, der scheinbar unaufhaltsame Klimawandel und die ökonomischen Verwerfungen der Digitalisierung. Und das alles soll einem keine Angst machen? Doch, sagt Bernd Ulrich, das muss es sogar. Aber wir sollten in diesen gewaltigen Veränderungen auch die Chancen sehen. Denn es geht um die Durchsetzung einer gerechteren Weltinnenpolitik. Alle nötigen Anstrengungen müssen unternommen werden, um die Ursachen für Krieg und Flucht zu beseitigen. Viel Material für den spannenden Diskurs.
Bernd Ulrich, geboren in Essen, ist Stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Ressorts Politik bei der ZEIT.
Ulrich Herbert ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert Ludwigs Universität in Freiburg im Breisgau. Zahlreiche Publikationen, u.a. zur jüngeren deutschen Geschichte.
Peter Grabowski (*1967) arbeitet für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk, für kulturpolitische Fachmagazine, betreibt den Blog “der kulturpolitische reporter” und ist als Moderator tätig.
Donnerstag, 10. Mai 2018 um 16:00 Uhr • Eintritt: 6/3€ • Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, 42275 Wuppertal
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Haltung zeigen
Diskurs und Lesung mit Hilal Sezgin und Hannes Ley
Moderation: Jochen Rausch
„Hate Speech“ hat eine lange Tradition im Internet. Anfangs waren vor allem Einzelne davon betroffen, doch längst wissen wir um das destruktive Potenzial dieser Pöbeleien für die ganze Gesellschaft. Hannes Ley kämpft gemeinsam mit den 37.000 Mitgliedern der von ihm gegründeten Facebook-Gruppe #ichbinhier entschlossen gegen den Hass im Netz. Wann immer gezielt Lügen verbreitet werden und mit Frauen-, Fremden- und anderer Meinungs-Feindlichkeit niederste Instinkte angesprochen werden, stellt sich #ichbinhier gegen den Strom und positioniert sich gegen Hate Speech. Unaufgeregt, faktensicher und ohne große Emotionen. Es gibt viele Stimmen, die uns erklären, warum das Gute nicht getan werden kann – auch in unserem Kopf. Die Philosophin Hilal Sezgin widerspricht ihnen und zeigt, warum es sich lohnt, Haltung zu zeigen – für eine tolerante, demokratische, gerechtere Gesellschaft und für uns selbst.
Hannes Ley, aufgewachsen in Ostfriesland, studierte in Aarhus, Dänemark an der renommierten Kaospilot University Leadership Creativity & Innovation. Seit fünfzehn Jahren arbeitet und lebt er als Unternehmensberater und Kommunikationsstratege in Hamburg. Ende 2016 gründete er die Facebook-Gruppe #ichbinhier und gewann damit ein halbes Jahr später den GRIMME ONLINE Award.
Hilal Sezgin wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren, studierte dort Philosophie und arbeitete danach mehrere Jahre lang im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. 2007 zog Hilal Sezgin in die Lüneburger Heide. Seither arbeitet sie als Buchautorin sowie für Medien, z. B. die taz, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, DIE ZEIT, ZEIT ONLINE, NDR und WDR.
Jochen Rausch ist Autor, Journalist, Musiker. Der Grimmepreisträger veröffentlichte 2011 den Erzählungsband „Trieb“, 2013 den Roman „Krieg“, 2015 „Rache“ sowie 2016 „Im Taxi“ im Berlin Verlag. Er ist Stellvertretender Hörfunkleiter des WDR und Programmchef von 1Live, WDR2 und WDR5. Rausch lebt in Wuppertal.
Veranstaltet wird die Biennale vom Kulturbüro der Stadt Wuppertal gemeinsam mit Literaturverbänden der Region, der Bergischen Universität Wuppertal, dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal, der Stadtbibliothek, dem Kommunikationszentrum die börse und dem Schauspiel Wuppertal.
Aber auch zahlreiche Veranstaltungsorte kooperieren mit der Biennale, z.B. Café Ada, Citykirche Elberfeld, Concordia, Die Börse, Die Färberei, Finanzamt, Immanuelskirche, Kathololisches Stadthaus, Rex Theater, TalTonTheater, Theater im Engelsgarten, Utopiastadt und Zentralbibliothek.
Förderer und Unterstützer Möglich wird das Festival vor allem durch die Kunststiftung NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die dem Projekt als Hauptförderer zur Seite stehen. Weitere Förderer sind die Jackstädt Stiftung, die Stadtsparkasse Wuppertal und die Firma Knipex.
WDR3 Kulturpartner unterstützt die Wuppertaler Literatur Biennale seit 2012.
Veranstalter ist das Kulturbüro der Stadt Wuppertal.