Dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid, entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung den nachfolgenden Beitrag von Lothar Kaiser über die gestrige Sitzung des Ausschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung im Remscheider Stadtrat:
Im Oktober 2017 hatte eine der aktuell wichtigsten Langzeitstudien alarmierende Zahlen zum Insektensterben in Deutschland geliefert. Ein wahrscheinlicher Hauptgrund für das massive Insektensterben ist der starke Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der intensiven Landwirtschaft.
„Gerade Insektizide und hier insbesondere die Gruppe der Neonicotinoide stehen hierbei seit längerem im Fokus. Neonicotinoide sind aufgrund ihrer hoch toxischen Wirkung auf Insekten mittelbar auch für das dramatische Vogelsterben in unseren Breiten verantwortlich. Und nicht zuletzt gefährden sie die Nahrungskette, die auch uns Menschen ernährt“, begründeten die Grünen ihren Antrag zur gestrigen Sitzung des Ausschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung, der Rat der Stadt möge die Verwaltung bitten, alle städtischen Flächen von Neonicotinoiden freizuhalten und mit Pächter*innen von städtischen Flächen über eine verpflichtende Zusage zu verhandeln, Neonicotinoide nicht zu verwenden.
Das eine hatte sich gleich erledigt: Wie Beigeordnete Barbara Reul-Nocke berichtete, verwendet die Stadt derartige Pflanzenschutzmittel schon seit 30 Jahren nicht mehr. Und Frank Stiller von der unteren Naturschutzbehörde ergänzte, es gebe gegenwärtig noch 13 verpachtete landwirtschaftlich genutzte Flächen uns insgesamt 18 Hektar für Getreideanbau und 20 ha für Rapsanbau. Da könne sich ein Blick in den „Giftschrank“ der Pächter/Landwirte womöglich empfehlen.
Die Grünen: Ebenso vielleicht eine öffentliche Informationsveranstaltung unter Mitwirkung von Umweltverbänden und der Biologischen Station Mittlere Wupper zum Thema, zu der neben einer breiten Öffentlichkeit insbesondere die Kleingartenvereine, die Imkerverbände und Landwirte eingeladen werden sollten.