Dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid, entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung den nachfolgenden Beitrag über die beruflichen Einstiegschancen für geflüchtete Frauen mit Bleibeperspektive:
Beim NetzwerkW des Landes NRW steht das „W“ für „Wiedereinstieg“. Dort haben die Städte Solingen, Wuppertal und Remscheid in Kooperation Anträge gestellt, um im Bergischen Städtedreieck die (Wieder-)Einstiegschancen für geflüchtete Frauen mit Bleibeperspektive zu eruieren und Empfehlungen für die Praxis geben zu können. Die Anträge wurden bewilligt. Das Projekt befindet sich mittlerweile kurz vor dem Abschluss. Dann soll eine Broschüre mit Empfehlungen für arbeitsmarktintegrierende Maßnahmen vorgelegt werden. Zuvor, im Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss am Donnerstag, 8. März, wird Projektkoordinatorin Astrid Vornmoor (Vornmoor-Consult) einen kurzen Bericht zu der Studie abgeben.
Hintergrund: Frauen, die nach einer Flucht im Bergischen Städtedreieck angekommen sind, machen es oft die eigenen kulturellen Hintergründe schwer, in den deutschen Arbeitsmarkt einzutreten. „Oft haben die Frauen drei und mehr Kinder und müssen ihre Kinder bei der Integration in Kindergärten und Schule unterstützen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss. Es stellt sich die Frage, ob die Frauen bei der Bewältigung des Alltages (Kindergarten, Schule, Arztbesuche etc.) genügend unterstützt würden, um berufliche Perspektiven zu entwickeln, und ob alle Frauen von den Angeboten erreicht würden – bzw. welche Zusatzangebote hilfreich wären. Dabei stehe „außer Zweifel, dass eine Integration in den Arbeitsmarkt auch für Personen, die zunächst sehr arbeitsmarktfern erscheinen, unbedingt angestrebt werden muss. Eine eigenständige, von familiären Zusammenhängen unabhängige finanzielle Absicherung von Frauen aus allen Kulturkreisen ist Zielsetzung unserer aufgeschlossenen demokratischen Gesellschaft.“
Insofern beschäftigte sich das NetzwerkW sowohl mit den Möglichkeiten der Eingliederung von Frauen, die über eine schulische und berufliche Ausbildung verfügen, als auch mit der Vorbereitung auf eine Erwerbstätigkeit von Frauen, die bisher noch nicht arbeitsmarktaffin waren. Ziel des Projektes: Handlungsoptionen für die geflüchteten Frauen aufzuzeigen und Arbeitsmarktakteure sowie Weiterbildungsträger dazu zu motivieren, sich ihnen zuzuwenden. Bisher zielten Integrationsmaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt eher auf Männer. In der Broschüre soll die Schilderung persönlicher Lebensgeschichten einiger Frauen eine größere Aufgeschlossenheit und Sensibilität bewirken.