Broschüre zur politischen Bildung mit Geflüchteten
Als 2015 der Zuzug von Geflüchteten nach Deutschland sich massiv erhöhte, wurden Befürchtungen laut, dass dies ebenfalls antisemitische Ressentiments verstärke. Der Hass auf Juden und Jüdinnen würde sich, besonders aufgrund der Ankunft von Geflüchteten aus mehrheitlich muslimischen Ländern, die geprägt seien vom Konflikt mit dem Staat Israel und des weit verbreitetem Antisemitismus in eben diesen Staaten, weiter intensivieren. Zudem seien viele Geflüchtete nicht demokratisch sozialisiert und würden aufgrund dessen auch nicht demokratische Spielregeln akzeptieren, was wiederum langfristig zu einer Aushöhlung demokratischer Prinzipien führe und den sozialen Frieden in Deutschland gefährde.
Diese Befürchtungen, Vorwürfe und Dystopien beruhen meist auf Vermutungen und subjektiven Beobachtungen. Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus hat sich mit ihrem Projekt “Vorurteile abbauen, Vielfalt schätzen” mit diesen Vermutungen, unter Zuhilfenahme der zwei Leitfragen “Sind antisemitische Ressentiments unter jungen Geflüchteten verbreitet? Und wenn ja, wie können diesen Ressentiments durch den Einsatz von politischer Bildung etwas entgegengesetzt werden?” genauer auseinandergesetzt. Durch qualitative Feldanalyse, Bildungspraxis, Fachaustauschen etc. wurden erste Erkenntnisse erworben auf deren Grundlage pädagogische Ansätze, Konzepte und Methoden erarbeitet und später im Projekt auch erprobt wurden.
Die Broschüre versammelt die Beiträge der abschließenden Fachtagung “Chancen und Herausforderungen politischer Bildung mit, für und von Geflüchteten – zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen und der Lebenswirklichkeit Geflüchteter”, zusammen mit Projektfremden Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis. Die Broschüre soll als ein erster Anlaufpunkt verstanden werden, um von da aus den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Neben einer Analyse über die momentanen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Diskurs in der Bundesrepublik zum Thema Geflüchtete steht vor allem die pädagogische Praxis im Mittelpunkt. Eigenen Erkenntnisse aus dem Projekt werden wissenschaftliche Forschungsansätze und Berichte von Praktiker_innen gegenübergestellt.
Hier die Broschüre als PDF-Datei: