Mit Abfall Leben retten

Im Oberbergischen gibt es schon zahlreiche Sammelstellen für die Aktion „Deckel gegen Polio“ . Nun richtet der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV)  auch vermehrt Sammelstationen in Rhein-Berg ein. 500 Plastikdeckel, die statt in den Müll in einen Sammelbehältern wandern, können ein Menschenleben retten. Und jeder kann dabei mithelfen.

Polio, Kinderlähmung, ist eine hochansteckende Krankheit. Vor allem Kleinkinder, aber auch Erwachsene werden befallen. Das Virus verursacht dauerhafte Lähmungen und Verkrüppelungen. Die Infektion kann tödlich verlaufen. Polio ist unheilbar – aber durch Impfungen kann ein lebenslanger Schutz erreicht werden. Vor wenigen Jahrzehnten noch in mehr als 100 Ländern verbreitet, wurde die Krankheit inzwischen weitgehend eingedämmt. Nur in drei Ländern – Nigeria, Pakistan und Afghanistan – tritt Kinderlämung heute noch regelmäßig auf.

Dabei kosten die drei Impfungen, die Kinder für einen lebenslangen Schutz benötigen, nur wenig Geld. Dieses aufzubringen, hat sich der Verein „Deckel gegen Polio“ zur Aufgabe gemacht. Denn die Deckel bestehen aus HDPE und PP. Diese hochwertigen Kunststoffe können verkauft und vom Erlös schließlich Impfstoffe bezahlt werden. Ein Kilogramm Kunststoff, etwa 500 Deckel, entsprechen einer Impfdosis. Seit dem Start der Aktion „Deckel gegen Polio“ im August 2014 sind gut 50.000.000 Deckel verwertet worden. Aus dem Erlös der verwerteten Deckel konnten über 100.000 Schluckimpfungen finanziert werden. Auf Grund des Versprechens der Bill & Melinda Gates Stiftung, jeden gesammelten Betrag zu Gunsten „EndPolioNow“ zu verdreifachen, sind es sogar mehr als 300.000 Schluckimpfungen geworden.

„Für uns vom BAV ist so eine Aktion ein Paradebeispiel“, sagt Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths: „Hier kann man mit Abfall Leben retten.“ Im Schnitt benutze jeder Deutsche 250 Plastikdeckel pro Jahr. „Würden alle Bergisch Gladbacher ihre Deckel abgeben, könnten wir jedes Jahr rein rechnerisch 56.000 Impfungen damit bezahlen.“ Aus diesem Grund ist der BAV bestrebt, das Projekt publik zu machen, neue Sammelstellen zu gewinnen und die Bürgerinnen und Bürger im Oberbergischen Kreis und dem Rheinisch-Bergischen Kreis zum Mitsammeln zu begeistern.

In Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Bergisch Gladbach stellt der BAV auf Wunsch Sammelbehälter zur Verfügung. Diese können zum Beispiel in Supermärkten neben dem Leergutautomat, in Werkskantinen oder Schulen aufgestellt werden. Anschließend nimmt der BAV die Deckel an, zum Beispiel auf der Abfallbehandlungsanlage Bockenberg in Bergisch Gladbach oder auch am Schadstoffmobil. „Bei großen Mengen kommen wir auch vorbei, die Deckel abholen“, sagt Cornelius Neufert, der beim Gladbacher Rotary Club die Sammelaktion koordiniert.

Wer „Deckel gegen Polio“ unterstützen will, findet weitere Infos online, Sammelbehälter gibt es beim BAV.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
Gerhard Lützel
Tel.: 0 800 805 805 0,
E-Mail: luetzel@bavmail.de.

Nachtrag: Aus Kommentaren auf Facebook auf diesen Beitrag entnehme ich, daß Deckel mindestens bei der Apotheke an der Post und bei Orthopäde Pütz in der Telegrafenstraße angenommen werden.

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