Schenk nicht mehr in FDP-Ratsfraktion

Horst Walter Schenk ist seit dem 10.07.2017 nicht mehr Mitglied der FDP Fraktion im Rat der Stadt Wermelskirchen. In seinem Schreiben an den Bürgermeister erklärt er, daß er “nach Jahren der intensiven Mitarbeit in der FDP Fraktion Wermelskirchen nach Ereignissen der letzten Monate entschieden” habe, dass die “Fortführung der Zusammenarbeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sinnvoll und zielführend ist. Mein Entschluss hat mit dem Verhalten und den Handlungsweisen des FDP Fraktionsvorsitzenden in Wermelskirchen, nicht aber mit der Politikrichtung meiner Partei zu tun.“ In Ergänzung hierzu betonte er, seine weitere Mitarbeit im Rat der Stadt Wermelskirchen und in den Ausschüssen bleibe von dieser Entscheidung unberührt.

Für Horst-Walter Schenk ist dies Ergebnis eines bereits länger währenden Prozesses. Er erinnert an seinen Rückzug als Ortsverbandsvorsitzender im Jahr 2016. Es gebe unüberbrückbare Gegensätze im Denken, Handeln und Verhalten zwischen ihm und dem FDP Fraktionsvorsitzenden, Jürgen Manderla. Er habe bereits 2016 deeskalierend versucht, sich selbst zurückzunehmen und dem anderen Raum zu lassen. Ziel sei hierbei vornehmlich das gute Erscheinungsbild von Partei und Fraktion in der Öffentlichkeit gewesen. Schenk hebt hervor, daß es ihm in der Arbeit nicht darum gehe, andere auszugrenzen oder ihre Position zu schwächen. “Mir geht es um die Diskussion in der Sache und das Finden guter Lösungen. In der Fraktion und im Rat muss in der Sache hart miteinander gerungen werden. Aber der Respekt und der gute Umgangston zwischen den Disputanten müssen zu jedem Zeitpunkt erkennbar erhalten bleiben.”

Eine Mischung aus Schmerz, Trauer und Enttäuschung, das seien seine derzeitigen Gefühle „Ich habe mit Herzblut und Überzeugung für die FDP Fraktion gearbeitet“, sagt er im Rückblick auf die letzten Jahre.

Zu neuen Perspektiven befragt, erklärte Schenk, er habe viele Ideen, aber noch keinen fertigen “Plan B”. Er werde sich weiter intensiv für die Belange seiner Stadt und ihre Bürger einsetzen. Die Frage nach dem Wie und der organisatorischen Form für dieses Engagement will Schenk während der anstehenden Sommerpause klären. „Ich werde prüfen und in Gesprächen sondieren, ob ich mein Mandat in den kommenden drei Jahren als fraktionsloses Ratsmitglied oder im Rahmen einer anderen Fraktion wahrnehme.“ Fraktionen, so sagt er, sind ja bekanntlich eine freiwillige Vereinigung von Ratsmitgliedern. Die Parteizugehörigkeit spiele dabei rechtlich keine Rolle.

Seiner Partei und hier insbesondere seinem Parteifreund Christian Lindner hatte Schenk seinen Entschluss bereits mitgeteilt. „Ich habe Christian Lindner gesagt, daß ich mit meiner Entscheidung keinen Bruch mit meiner Partei anstrebe. Die Freien Demokraten sind meine politische Heimat. Mit Überzeugung und Leidenschaft bin ich gerne liberal.“

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