Die bei Köln lebende Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan hat eine Kampagne initiiert, die von vielen unterstützt wird: „Angst ist menschlich und auch der Wunsch nach einer ‚starken Hand‘, die einem wieder Sicherheit gibt und Perspektive. Stichworte wie Langzeitarbeitslosigkeit, steigende Armutsraten, Niedriglohn, Leiharbeiter und Zeitverträge verunsichern mittlerweile die Hälfte der Menschen in Deutschland und in ganz Europa existenziell. Es ist auch menschlich, nicht mehr offen sein zu können gegenüber anderen Kulturen und Religionen und Zäune zu bauen. Aber nicht akzeptabel. Denn die Geschichte hat uns gelehrt, welche politischen Monster wachsen, wenn plötzlich die Herkunft oder die Religion von kulturellen Minderheiten, derart dämonisiert werden, wie es selbsternannte ‚Retter des Abendlandes‘ tun oder die neuen ultrarechten ‚Alternativen‘.
Weil das Rassismus ist! Ein Rassismus, der sich mittlerweile völlig enthemmt und erschreckend selbstbewusst in jeder Talkshow ausbreitet.
Es ist kaum auszuhalten, wie hemmungslos die Sprache geworden ist und wie mehrheitsfähig Islamophobie. Und Antisemitismus. Wie die Demokratie verhöhnt wird und als ‚Lügenpresse‘ bespuckt und ausgepfiffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Hetze salonfähig wird! Deshalb müssen wir reden – gemeinsam über uns!
Denn Demokratie ist Diskurs, ist Freiheit, ist Prozess, ist Zweifel, ist Mitbestimmung und Solidarität. Fertig und verschlossen sind nur Diktaturen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sind bereit zu reden, mit Jeder und Jedem – wo auch immer – wann auch immer. Sprechen Sie uns bitte an.“
Weitere Informationen:
Am 11. Juni findet in Köln ein Aktionstag statt, der unter der Schirmherrschaft von Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, steht.