In bergischen Hausarztpraxen werden Ärzte immer häufiger von Patienten beschimpft, beleidigt und bedrängt, wie Radio Berg berichtete. Der Hausärzteverband Oberberg bestätigt demnach Aussagen der Bundesärztekammer, die angegeben hatte, dass bundesweit neun von zehn Hausärzten schon einmal Opfer von aggressivem Verhalten gewesen seien.
In den regelmäßigen Treffen von oberbergischen Hausärzten hat zuletzt fast jeder Kollege von ähnlichen Fällen berichtet, sagte Ralph Krolewski vom Hausärzteverband. Unverschämte und aggressive Patienten, die Mitarbeiter beleidigen oder handgreiflich werden, um sofort dranzukommen, sind keine Seltenheit. Krolewski selbst hat in seiner Karriere schon Morddrohungen erhalten und einen verwirrten Patienten mit Gaspistole erlebt.
Verschärft werde das Problem durch den Hausärztemangel. Bei längeren Wartezeiten auf einen Termin steigt die Spannung bei den Patienten, und auch die Ärzte selbst stehen unter hohem Zeit- und Leistungsdruck, so Krolewski. Auch er fordert einen besseren gesetzlichen Schutz von Ärzten gegen Gewalt.