Die Fraktion der GRÜNEN im Landtag NRW lädt ein: „Bis zur Selbstenttarnung des rechtsextremen ‚Nationalsozialistischen Untergrunds‘ (NSU) vor fünf Jahren wurde die Existenz rechtsterroristischer Gruppen von Seiten der Sicherheitsbehörden in der Regel bestritten. Rechtsextreme Gewalttaten wurden als singulä- re Ereignisse gewertet. Dass Personen aus der rechtsextremen Szene mit einer zielgerichteten Strategie der Gewaltanwendung versuchen würden, Angst unter Menschen mit Migrationsgeschichte zu verbreiten, war kaum vorstellbar.
Doch auch vor dem Bekanntwerden des NSU wusste man von ideologischen Grundlagen des Rechtsterrorismus. Die rechtsextreme Szene in Deutschland diskutierte rechtsterroristische Strategien in den 1990er-Jahren. Zur gleichen Zeit gründeten sich auf Gewalt abzielende Gruppen wie Blood & Honour und eben auch der NSU.
Diese Entwicklung rechtsextremer Radikalisierung muss aus unserer Sicht auch vor dem Hintergrund der politischen Debatten um die Themen Migration und Flucht betrachtet werden. Auch heute ist eine Gleichzeitigkeit von Migrationsdebatten und massiv zunehmender rassistischer Gewalt zu beobachten. Der Aufbau neuer rechtsterroristischer Gruppen kann zurzeit nicht ausgeschlossen werden.
In unserer Veranstaltung wollen wir über die ideologischen Grundlagen des Rechtsterrorismus, seiner Entwicklung in Deutschland sowie über seinen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Debatten über Min- derheiten diskutieren.“
Mit: Verena Schäffer, MdL; Prof. Dr. Fabian Virchow, HS Düsseldorf/FORENA; Anne Broden, Kölnische Gesellschaft; Dr. Karsten Wilke, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold; Irene Mihalil, MdB, innenpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion; Heiko Hausmann, LKA NRW und Danilo Starosta, Kulturbüro Sachsen
Ort: Im Landtag NRW (Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf), Raum E3 A02
Anmeldung unter:
hasret.karacuban@landtag.nrw.de Eintritt: frei