Mein Tag beim BamF, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, in Bielefeld begann am 05. Januar früh, sehr früh. Da B. dort schon um 8:15 Uhr seinen Termin hatte und die Wetterlage Eis und Schnee voraussagte, fuhren wir schon um 5:30 Uhr los. Die Straßenverhältnisse erwiesen sich als normal, so dass wir überpünktlich ankamen.
Auffallend war, dass es keinerlei Hinweis am Gebäudekomplex gab, dass dort eine Aussenstelle des BamF ist. Nachdem wir durch eine Sicherheitsschleuse gingen, wenn man diese so nennen darf, kamen wir in einen schmucklosen Warteraum. In diesem gab es Tische und Stühle, jedoch sonst nichts, noch nicht einmal einen Getränkeautomaten. Hier saßen schon einige Menschen und warteten auf ihre Anhörung zum Asylantrag. Wir warteten dort etwa eine dreiviertel Stunde bis eine Mitarbeiterin eintrat und mitteilte, dass es noch einige Zeit dauern könnte, da der Dolmetscher für Bengalisch noch nicht im Haus sei. B. übersetzte dies für die Anwesenden aus Bangladesch. Da B. recht gut Deutsch spricht, schlug die Mitarbeiterin, Frau H., vor die Anhörung auf Deutsch zu beginnen und diese abzubrechen, sollten die Deutschkenntnisse von B. nicht ausreichen. Also ging es in Frau H´s Büro, wo wir zunächst einen Kaffee angeboten bekamen.
Auf meine Anmerkung, dass es keinerlei Hinweis auf das BamF gebe, und auf meine Frage, warum dies so sei, bekam ich eine unglaubliche Antwort. Frau H. erzählte, dass es vor geraumer Zeit eine Anweisung gegeben habe, alle Hinweisschilder auf das BamF zu entfernen, zum Zwecke der Terrorabwehr. Jeder in Bielefeld wisse, wo das BamF sei.
Die Befragung zum Asylantrag von B. konnte ohne Dolmetscher beendet werden, auch wenn sich dieser zwischenzeitlich als anwesend gemeldet hatte.
Ich verließ letztlich das BamF fassungslos, nicht, weil die Mitarbeiter so unfreundlich oder unfair gewesen wären, sondern wegen der Begründung der fehlenden Hinweise auf das BamF. – Eine Bundesbehörde die sich versteckt – zur Terrorabwehr!?
ABSOLUT UNGLAUBLICH!
Glaubt die Behördenleitung wirklich, durch diese Maßnahme einen Terroranschlag abwehren zu können? – Klar ist, dass Flüchtlinge und Migranten, die keine bzw. nur sehr eingeschränkte Deutschkenntnisse haben, durch diese Maßnahme des BamF es deutlich schwerer haben, die Dienststellen aufzufinden und ihre Termine einzuhalten.