Am kommenden Sonntag begehen wir den Volkstrauer Tag. Einem Tag an dem der Toten der beiden Weltkriege, Opfer von Verfolgung und Gewalt gedacht wird. – An diesem Tag gedenken wir der Toten der überwundenen Kriege und der aktuellen Kriege in den Krisenregionen der Erde.
Menschen sind in der Vergangenheit, – in Deutschland erinnern wir uns vor allem an die Zeit der Nazi-Herrschaft -, immer wieder aus unterschiedlichen Gründen Opfer von Gewalt und Verfolgung geworden.
Ich möchte hier an die erinnern, die der Verfolgung und Gewalt während der Jahre 1933 bis 1945 ausgesetzt waren, die leider oftmals vergessen werden. Den Sinti und Roma, den Menschen mit einer geistigen oder psychischen Behinderung und den Homosexuellen.
Während der NS-Herrschaft wurden bis zu einer halben Millionen Sinti und Roma ermordet.
Mindestens 300.000 Menschen mit einer Behinderung in den Euthanasie-Programmen der Nazis getötet.
Die Zahl der Verfolgten Homosexuellen während der NS-Herrschaft kennt man bis heute nicht.
Auch heute müssen Menschen unter Krieg und Verfolgung leiden. Nicht nur in den entfernten Krisengebieten unserer Erde, sondern auch vor unserer Haustür, etwa in der Ukraine oder in der Türkei.
Auch heute sehen sich Sinti und Roma Repressalien ausgesetzt.
Auch heute gibt es Menschen die glauben, dass ein Leben mit einer Behinderung nicht lebenswert ist.
Auch heute werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität verfolgt, – in sieben Staaten werden homosexuelle Menschen mit dem Tode bedroht, in weit über sechzig Staaten sind sie der Verfolgung ausgesetzt.
Allen,die Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung ausgesetzt sind gedenke ich an diesem Tag.
Stefan Wiersbin