Es gab Zeiten, in denen alle Ratsfraktionen die Fläche an der B51 hinter Zenshäuschen für den geeigneten Standort eines Freizeitparks gehalten haben, obwohl auch damals bereits klar war, dass die anliegenden Autohäuser ein Kaufinteresse hatten. Das war damals kein Grund, von der Planung abzusehen und ist auch heute keiner. Erst recht nicht, nachdem sich in Verhandlungen des Bürgermeisters mit dem Eigentümer der ins Gespräch gebrachten Fläche schräg gegenüber der RVK Niederlassung aktuell ergeben hat, dass dieses Grundstück nicht zum Verkauf steht und die Pacht viel zu hoch wäre.
Schon kommt eine neue Forderung aus dem politischen Raum, eine weitere Fläche erneut zu untersuchen und damit eine „neue Sau durchs Dorf zu treiben“, ein Verhalten, das zeigt, was von der Behauptung von BüFo, FDP und WNK zu halten ist, sie seien auch für einen Freizeitpark, nämlich nichts, ein bloßes Lippenbekenntnis.
Ohne das Instrument des Kompromisses ist in einer Demokratie, in der vielfältige Ansprüche und Interessen Berücksichtigung finden müssen, wenig zu bewegen. Deshalb ist die Haltung von BüFo, FDP und WNK, auch dann dem Standort nicht zuzustimmen, wenn ein Einvernehmen mit den Unternehmen gefunden wird, an Halsstarrigkeit und der fehlenden Einsicht in demokratische Spielregeln – eben der Suche nach fairen Kompromissen – nicht zu überbieten.
Die Teilnehmer des „Runden Tisches“ wie auch die Mehrheit des Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus waren damit einverstanden, dass die Fachverwaltung den vorgelegten Plan für das Gebiet an der B51 noch einmal überarbeitet, um zu versuchen, den Interessen aller Beteiligten so weit wie möglich gerecht zu werden. Ob das gelingt, wird man in der zweiten Novemberhälfte sehen, dieser Zeitraum war für eine erneute Gesprächsrunde vereinbart worden. Wer jetzt schon wieder in fundamentaloppositioneller Manier jeden Kompromiss ablehnt, bevor der überhaupt auf dem Tisch liegt, hat jeden Anspruch verwirkt, im Rat auch für die Wermelskirchener Jugendlichen einzutreten, die wie im Falle des Freizeitparks mit Skateranlage schon so oft über den Tisch gezogen und vertröstet worden sind. Das stärkt nicht das Vertrauen der jungen Bürger in die demokratischen Kräfte und Institutionen vor Ort, was gerade in unseren Tagen so eminent wichtig wäre.
(Beitragsfoto: Jochen Bilstein (rechts) im Gespräch mit Vertretern der Presse © Forum Wermelskirchen)