Eigentlich ist er eine Blume des Frühlings und einer der ersten Boten, die Farbe in die Wiesen bringen – der Löwenzahn. Diese Pflanze bildet zunächst einen gelben Blütenstand aus – eine Ansammlung von vielen Zungenblüten. Nach der wenige Tage dauernden Blütezeit ziehen sich die Blütenkelchblätter zusammen und schützen die heranreifenden Samen. Schon wenig später öffnet sich die Pflanze dann wieder und die reifen Samen werden in der schönen Pusteblume präsentiert. Nun kann der Wind – oder die Puste – kommen … In dieser Phase wurde dieser Fruchtstand fotografiert. Das Ungewöhnliche dieses Fotos ist der relativ späte Zeitpunkt des Blütenstandes und seiner Samenreife. Das Foto wurde am 19. August dieses Jahres in Hasten gemacht.
Die Samen gehören biologisch zu den Haarschirmfliegern und verlassen sich ganz auf den Wind, der sich leicht in den feinen Härchen verfängt und sie weit weg von der Mutterpflanze trägt, wo sie auf neuem Boden landen und im nächsten Jahr keimen können. Der Löwenzahn ist eine triploide Pflanze und braucht keine Bestäuber wie z.B. Bienen. Er ist – jetzt kommt etwas für Hobby-Biologen – durch die Dreier-Struktur seines Chromosomensatzes unabhängig von Fremdbestäubung und “klont” sich in seinen Früchten selber. Er bildet deshalb auch keinen Pollen – verursacht somit auch keinen Heuschnupfen, wie oft fälschlicherweise berichtet wird.