19. und 20 Mai 2016, Melanchthon-Akademie
Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., IDA-NRW, Melanchthon Akademie Köln, ibs, VHS Köln, Heinrich-Böll-Stiftung NRW sowie weitere Kooperationspartner laden ein: Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft. Menschen kamen und kommen nach Deutschland, weil sie sich hier u. a. ein besseres Leben, eine Ausbildung und/oder Schutz vor Verfolgung erhoff( t)en. Sie verlassen – oft ungewollt – ihre Heimat und verändern sich durch die Migration, ebenso wie sich die Aufnahmegesellschaft verändert. In diesem Zusammenhang stellen sich unweigerlich Fragen nach der Herausbildung und Entwicklung von Identitäten, die auch Fragen nach rassistischen und antisemitischen Aus- und Abgrenzungen umfassen. Für den Rassismus wie auch für den Antisemitismus sind kollektivierende und dichotomisierende Unterscheidungen in ‚Wir‘- und ‚Sie‘-Gruppen von zentraler Bedeutung – Unterscheidungen, die mit Blick auf die Entwicklung von Identitäten eine enorme Wirkmächtigkeit entfalten können. Themen unserer Tagung sind antisemitische und rassistische Subjektivierungen sowie individuelle und gesellschaftliche Abwehrpolitiken. Dabei betrachten wir die Gemeinsamkeiten von Antisemitismus und Rassismus, tragen aber auch den unterschiedlichen Zuschreibungen und historischen Entwicklungen Rechnung. Neben der theoretischen Fundierung des Themas werden verschiedene pädagogisch-didaktische Konzepte für die außer-/schulische (politische) Bildungsarbeit konkretisiert, die alle gesellschaftlichen AkteurInnen einbeziehen und dabei Heterogenität grundlegend als Normalität und Ausgangsbedingung betrachten.
Donnerstag, 19. Mai 2016
12.00 Anmeldung 13.00 Begrüßung und Einleitung: Dr. Marcus Meier, Joachim Ziefle „Zigeunerboxer“, Theaterstück mit Andreas Kunz 14.00 Identitäten in der Migrationsgesellschaft: Erfahrungen von antisemitischer und rassistischer Diskreditierung und Subjektivierung Podiumsgespräch mit Dr. Meron Mendel und Prof. Dr. Astride Velho 15.15 Pause und Imbiss 15.45 Workshops 1. Rassistische Subjektivierung in Bildungssettings: Dr. Claudia Machold, Dr. Nadine Rose 2. Ethnisierung der Genderdebatte, Genderisierung der Migrationsdebatte: Prof. Dr. Susanne Spindler 3. Antisemitismuskritische Subjektorientierung und antisemitische Subjektivierung: Prof. Dr. Astrid Messerschmidt 4. Antisemitismen in der Migrationsgesellschaft: Guido Follert und Prof. Dr. Wolfram Stender 5. Zur Bedeutung von Emotionen im Umgang mit aktuellem Antisemitismus: Marina Chernivsky 18.00 Informeller Austausch und Umtrunk
Freitag, 20. Mai 2016
9.00 Einführung in den Tag: Hans-Peter Killguss 9.15 Workshops 6. Stress- und traumasensibler Ansatz im Umgang mit Gewaltfolgen in der pädagogischen Arbeit: Alena Mehlau 7. Wie können wir Bildungsräume (besser) als Möglichkeitsräume der Rassismuskritik nutzen? Christine Müller 8. HipHop im Spannungsfeld zwischen Jugendkultur, Rassismus und Identitäten: Hannes Loh und Murat Güngor 9. Pädagogischer Umgang mit von Rassismus und Antisemitismus potenziell Betroffenen: Deborah Krieg 10. Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in heterogenen Lerngruppen: Dr. Türkân Kanbıçak 11.15 Pause 11.45 Antiziganismus – Eine Herausforderung für unsere demokratische Gesellschaft Vortrag und Diskussion mit Romani Rose 13.00 Mittagessen und Ende der Tagung
Anmeldung bis zum 6. Mai 2016 unter tagungen@melanchthon-akademie.de oder0221-9318030 (bitte Workshopwunsch benennen). Nach der Anmeldung erhalten Sie zur Zahlung weitergehende Informationen. Teilnahmebetrag:25 Euro, erm. 10 Tagungsort: Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln Kontaktinhaltliche Fragen: Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., www.koelnische-gesellschaft.de/tagung2016.php Für organisatorische Fragen: Melanchthon- Akademie, ziefle@melanchthon-akademie.de