Den Beitrag von Lothar Kaiser entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Die Anhänger einer genossenschaftlich geführten Photovoltaikanlage (siehe Beitragsfoto) dürften enttäuscht sein: Die Stadt Remscheid plant selbst die Installation von Photovoltaikanlagen auf städtischen Dachflächen zur Einspeisung in das eigene Stromnetz! Dies unterstütze „die Bemühungen der Stadt Remscheid, die Energiewende zu gestalten“, heißt es in einer Mitteilungsvorlage zur Ratssitzung am 8. Dezember.
Der Rat der Stadt Remscheid hatte in seiner Sitzung am 24. Juni 2021 die Anträge zum Bürgerfonds für die „Solarstadt Remscheid“ und zur Vermietung städtischer Dachflächen für Solarstrom beschlossen. Demnach sollte sie gemeinsam mit den lokalen Kreditinstituten, Volksbank Bergisch Land eG und der Stadtsparkasse Remscheid, für diesen Bürgerfonds Finanzmittel einwerben für den Bau und den Betrieb von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) oder Solarthermie-Anlagen (ST-Anlagen) und zugleich prüfen, welche (Dach-)Flächen im Eigentum der Stadt Remscheid aufgrund der baulichen, technischen (sic!) und unter Berücksichtigung der Effizienz für zusätzliche PV-Anlagen genutzt werden können. Auch sollten Stadt Remscheid und EWR GmbH die technische Betriebsführung erörtern sowie mit allen Beteiligten die Möglichkeit der Geschäftsführung dieser PV- und ST-Anlagen.
Zum aktuellen Stand der Prüfung wird nunmehr mitgeteilt, dass „die Stadtsparkasse Remscheid und die Volksbank Bergisch Land eG derzeit „aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der aktuellen Entwicklung des Finanzmarktes keine Möglichkeit sehen, den vom Rat der Stadt Remscheid gewünschten Bürgerfonds gemeinsam mit der Stadt Remscheid zu etablieren.
Von den infrage kommenden Dachflächen städtischer Gebäude wurden 46 klassifiziert, darunter allerdings relativ wenige als „sehr wirtschaftlich“ für eine PV-Anlage. Dies sind Dachflächen des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums, des Emma-Herwegh-Gymnasiums, der Feuer- und Rettungswache und der Zentralbibliothek. Als „wirtschaftlich“ wurden in die Kategorie 2 folgende Schulen eingestuft: KTE Sedanstraße, Sporthalle Hackenberg, KGS Franziskus, GGS Adolf-Clarenbach, Alexander-von-Humboldt-Realschule, Heinrich-Neumann-Schule (Gebäude Gewerbeschulstraße), Heinrich-Neumann-Schule (Gebäude Engelbertstraße), Historisches Zentrum (Süddachfläche des Kontorgebäudes und der Thieneshalle, Sheddachfläche von Halle Berger), Käthe-Kollwitz-Berufskolleg (Gebäude Tersteegenstraße), GGS Dörpfeld, Albert-Schweitzer-Realschule und GHS Hackenberg (Gebäude Wilhelmstraße).
Für die statische Prüfung der in die Kategorie 1 und 2 fallenden Dachflächen schlägt die Verwaltung vor, in den Investitionsplan für den Doppelhaushalt 2023/2024 jährlich 100.000 Euro einzustellen. Auch soll geprüft werden, ob die Dachflächen zugleich für eine Begrünung genutzt werden können.