VON KATHRIN KELLERMANN
Es gibt viele kulturelle Angebote in Nordrhein-Westfalen: Theater, Museen, Konzerthäuser, Chöre, Tanzkompanien, Literaturhäuser, Kulturfestivals, Jugendzentren und soziokulturelle Zentren. Das Problem ist nur, dass es zu wenig kostenlose kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren gibt. Da soll nun der „Kulturrucksack“ Abhilfe schaffen.
Und die gute Nachricht: Dafür gibt es nun Geld aus der Landesförderung „Kulturrucksack NRW“. Antragsberechtigt sind Gemeinden und Kommunen, in denen mindestens 3.500 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren leben. Da weder Wermelskirchen noch eine andere Kommune im Umfeld allein auf diese Zahl kommt, haben sich Wermelskirchen, Burscheid, Kürten, Leichlingen und Odenthal in einem Verbund zusammengeschlossen. Der gemeinsame Antrag war erfolgreich – nun können alle fünf Städte gemeinsam in die Planung gehen.
„Es ist eine tolle Chance für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt, weil wir ihnen durch die Fördergelder des Kulturrucksacks NRW noch viel mehr Möglichkeiten für kulturelle Angebote bieten können“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. Denn: Neben Projekten in den einzelnen Städten sollen auch städte- und gemeindeübergreifende Angebote geschaffen werden, die zur kulturellen Bildung der Kinder und Jugendlichen beitragen.
Insgesamt beträgt die Fördersumme für den Städte-Verbund 31.224 Euro. Davon erhält Wermelskirchen pro Jahr über 8.000 Euro für die Umsetzung der Projekte. Im ersten Jahr der Förderung müssen allerdings Eigenmittel in Höhe von 20 Prozent der Förderung eingebracht werden. „Und da freuen wir uns sehr, dass die Firma Dönges sich bereit erklärt hat, die Eigenmittel in voller Höhe zu übernehmen“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. „Wir sind dankbar für diese Unterstützung, durch die das Kultur-Projekt für unsere Kinder und Jugendlichen in der Stadt maßgeblich unterstützt wird.“
In Wermelskirchen beteiligen sich der Kinder- und Jugendtreff Kattfabrik und die Jugendkunstschule Kattfabrik, die Stadtbücherei sowie andere Träger der freien Jugendarbeit an dem Förderprogramm. Auch die Kultur- und Kunstvereine der Stadt, die Musikschule und Chöre sind aufgerufen, tolle Aktionen auf die Beine zu stellen.
Zusammen mit lokalen Akteurinnen und Akteuren sollen Projekte erstellt werden. „Wir freuen uns deshalb darauf, dass Vereine und Institutionen mit Projektideen auf die Ansprechpersonen in den Städten zukommen“, so Jasmin Dorner, Kulturmanagerin der Städte Wermelskirchen und Burscheid. „Ob regelmäßig stattfindende Workshops, oder einmalige Wochenend- oder Ferienkurse – alle Varianten sind willkommen.“ Und: Alle Projekte sollen den Kindern und Jugendlichen kostenlos oder kostengünstig zugänglich gemacht werden, um allen die Möglichkeit zu geben, teilzunehmen. Dabei stehen der künstlerische Anspruch, die Qualität der Projekte sowie der Mehrwert für die Kinder und Jugendlichen im Fokus.
Durch die Vernetzung der fünf Kommunen soll ein möglichst buntes und noch vielfältigeres Angebot für die Kinder und Jugendlichen geschaffen werden, das bisher in den Kommunen noch fehlt. So gibt es beispielsweise in Wermelskirchen wenige Theaterangebote für Kinder und Jugendliche und in Odenthal fehlt die Musikschule für musikalische Bildung. Durch die Förderung des Kulturrucksackes soll das bestehende Angebot nicht nur sinnvoll ergänzt, sondern auch professionalisiert und ausgeweitet werden, um mehr Kinder zu erreichen.
Eine erste Projektidee ist ein interkommunales Projekt: „Kunst on Tour“ einer Künstlerin oder eines Künstlers, der oder die das Pop-Up-Angebot über das ganze Jahr begleitet. Im Wechsel könnten so jeweils eintägige Workshops in den Städten stattfinden. So entstehen Kunstwerke, die zum Ende des Projektes gemeinsam ausgestellt werden.
Möglich sind auch Schreibwerkstätten, die in Zusammenarbeit mit den Büchereien stattfinden können oder Theaterworkshops. Zudem werden Kooperationen mit anderen Akteuren und Vereinen geplant.
Info:
Das Förderprogramm Kulturrucksack NRW startete 2012 mit 28 Pilotkonzepten in 55 Städten und Gemeinden für insgesamt rund 320.000 Kindern und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. Die Förderung unter der Verantwortung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft sowie des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration ermöglicht außerschulische Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung für 10 bis 14-Jährige.
Kontakt: Ideen für kulturelle Angebote in Wermelskirchen bitte an j.dorner@wermelskirchen.de
Beitragsfoto: Den erforderlichen Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent, um den Kulturrucksack NRW in Wermelskirchen zu realisieren, übernehmen Susanne und Thomas Pletsch von der Firma Dönges. „Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung von Dönges“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. Vereine, die sich mit Projektideen beteiligen wollen, wenden sich an Kulturmanagerin Jasmin Dorner (rechts) © Stadt Wermelskirchen / Kellermann