NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DCXXI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 20.084 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 398 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als 20.482 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen bei mehr als 24,2 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 790,8 von 807,0 am Vortag. Sechs weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 134.185. Als aktuell infiziert gelten rund 2.700.000 Personen. Die Zahl der Corona-Patienten auf den deutschen Intensivstationen sinkt im Vergleich zum Vortag um 43 auf 1571. Das geht aus den Angaben der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht. Den Zahlen der Landesmeldestelle zufolge liegt der Wert bei 1126,4. Am Tag zuvor hatte die Zahl 1151,7 betragen, am Sonntag der vergangenen Woche 935,7. Die höchsten Inzidenzen hat die Stadt Lübeck (1540,0) und der Kreis Ostholstein (1459,6). Die niedrigste Inzidenz hat der Kreis Herzogtum Lauenburg mit einem Wert von 479,5. Keine aktuellen Daten gibt es aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Aus 216 von 411 Regionen in Deutschland werden weder neue Corona-Fälle noch Todesfälle an das Robert-Koch-Institut übermittelt, also werden offenbar keine aktuellen Daten gemeldet. Drei Bundesländer weisen an diesem Sonntag keine neuen Fälle aus: Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Zwei weitere Bundesländer weisen nur +1 (Niedersachsen – im Landkreis Goslar) bzw. +2 (Baden-Württemberg – jeweils +1 im Landkreis und Stadtkreis Breisgau) neue Fälle aus. Die 286 neuen Fälle in Berlin verteilen sich auf Reinickendorf (+137) und Charlottenburg-Wilmersdorf (+149) – aus den 10 anderen Bezirken gibt es bisher keine Datenaktualisierung. Der niedersächsische Landkreis Wittmund hat bundesweit die derzeit höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Diese liegt bei 2042,4. Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts weist der Landkreis Oldenburg mit 1868,9 den zweithöchsten Wert auf, gefolgt vom hessischen Landkreis Vogelsbergkreis mit einer Inzidenz von 1826,4. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor den Langzeitfolgen von Long Covid. “Die Langzeitwirkungen von Covid werden unser Gesundheitssystem noch lange sehr viel Geld kosten”, schreibt Lauterbach bei Twitter. Die Forschung für Long Covid müsse deshalb dringend ausgebaut werden. Der SPD-Politiker reagiert damit auf die Ergebnisse einer britischen Studie, der zufolge sich nur wenige Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, innerhalb eines Jahres vollständig von der Erkrankung erholen. Nur wenige Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, erholen sich innerhalb eines Jahres vollständig. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die in der Fachzeitschrift “Lancet Respiratory Medicine Journal” veröffentlicht wurde. Die Studie untersuchte den Gesundheitszustand von Menschen, die zwischen März 2020 und April 2021 aus 39 britischen Krankenhäusern entlassen wurden. Nur 26 Prozent der Patientinnen und Patienten gaben an, nach fünf Monaten vollständig genesen zu sein. Ein Jahr nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stieg der Anteil nur leicht auf 28,9 Prozent an. Die häufigsten beobachteten Langzeit-Covid-Symptome waren Müdigkeit, Muskelschmerzen, schlechter Schlaf und Kurzatmigkeit.

Die Schulleiter in Nordrhein-Westfalen fordern eine Rückkehr zur Testpflicht an Schulen. “Die Pandemie ist nicht vorbei, der Verzicht auf jegliche organisierte Schutzmaßnahmen falsch. Für die ersten Schultage nach den Ferien wären tägliche Tests für alle Schüler, auch für geboosterte und genesene, sinnvoll gewesen, damit mögliche Infektionen nicht in die Schulen getragen werden”, sagt Ralf Niebisch, Vize-Vorsitzender der Schulleitungsvereinigung NRW, der “Rheinischen Post”. “Leider wechselt NRW zu früh vom Vorsichts- in den Normalmodus.” Niebisch verweist auf die hohe Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen wie den Klassenzimmern und die unterdurchschnittliche Impfquote bei Kindern und Jugendlichen. Er fürchtet ein Hochschnellen der Infektionszahlen: “Wir rechnen mit hohem Unterrichtsausfall nach Ostern. Derzeit erkranken täglich viele Lehrkräfte, der Personalmangel ist auch ohne krankheitsbedingte Ausfälle an vielen Schulen hoch.” Andreas Bartsch, Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands fordert, die Maskenpflicht wieder einzuführen, die das Schulministerium zum 2. April aufgehoben hatte. “Ich halte Tests für sinnvoll und auch eine weitere Maskenpflicht. Ansonsten müssen wir von einer stetigen Durchseuchung ausgehen”, sagt Bartsch.

Der französisch-österreichische Biotechkonzern Valneva kommt im für seinen Covid-19-Impfstoff nicht so schnell voran wie gedacht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) habe weitere Informationen über den Impfstoff angefordert, teilt das Unternehmen mit. Bislang hoffte der Konzern noch im April die Genehmigung für seinen sogenannten Totimpfstoff zu erhalten. “Wir sind enttäuscht, dass die EMA unsere Einreichungen bisher nicht als ausreichend angesehen hat”, sagt Valneva-Chef Thomas Lingelbach. “Wir bleiben voll und ganz der Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden im Hinblick auf eine Produktzulassung verpflichtet.” Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert die Ständige Impfkommission (STIKO) auf, mit Blick auf den Herbst eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für alle zu prüfen.Holetschek sagt, es müssten rechtzeitig die Vorbereitungen für eine neue Pandemiewelle im Herbst getroffen werden. “Deshalb bereitet sich Bayern auch darauf vor, im Herbst allen Bürgerinnen und Bürgern eine zweite Auffrischungsimpfung anzubieten.” Noch fehle aber ein Signal der STIKO für ein solches Vorgehen. Die zweite Auffrischungsimpfung wird derzeit nur bestimmten Gruppen empfohlen wie etwa älteren Menschen ab 70 Jahren oder Beschäftigten im Gesundheitswesen. Wie der bayerische Gesundheitsminister weiter erklärt, sollen die Impfzentren in Bayern trotz der derzeit geringen Nachfrage auf jeden Fall bis zum Jahresende bestehen bleiben. Der nach einer Auffrischimpfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen Klinikeinweisungen und Besuche in der Notaufnahme bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Das geht aus einer im Fachblatt “The Lancet Respiratory Medicine” veröffentlichten Untersuchung aus Südkalifornien hervor. “Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint”, resümierte die Hauptautorin der Studie, die Epidemiologin Sara Y. Tartof vom Gesundheitskonsortium Kaiser Permanente, laut Mitteilung. Eine gewisse Wirksamkeit blieb jedoch auch dann noch erhalten.

Der rheinland-pfälzische Verfassungsschutz geht nach den Worten von Innenminister Roger Lewentz weiterhin entschlossen gegen Hetze von Gegnern der Corona-Impfungen im Internet vor. Die Sicherheitsbehörden seien angesichts der Entwicklung “hoch sensibilisiert und wachsam”, teilt der SPD-Politiker mit. Der Verfassungsschutz übermittle alle Hinweise, aus denen sich Anhaltspunkte für Straftaten ergäben, an das Landeskriminalamt. Die Hetze von Impfgegnern setze sich auch nach der gescheiterten Einführung einer allgemeinen Impfpflicht vor allem in den sozialen Medien unvermindert fort, berichtet Lewentz unter Bezug auf Erkenntnisse des Verfassungsschutzes. “Es ist schockierend, mit welcher Menschen- und Demokratieverachtung diese Quertreiber versuchen, sich weiterhin Gehör zu verschaffen.” Befürworterinnen und Befürworter einer Impfpflicht würden beleidigt und die parlamentarische Demokratie diffamiert.

Die Behörden in Italien melden 56.263 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich innerhalb von 24 Stunden um 79 auf insgesamt 162.688. Rund 1.244.000 Personen gelten als aktuell infiziert. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Österreich sinkt nach Angaben der zuständigen Behörden auf 5693. Die Zahl der Todesfälle steigt um drei auf 19.448. Als aktuell infiziert gelten rund 82.600 Personen.

Gut zwei Jahre nach Beginn der Pandemie verabschiedet sich Israel fast komplett von der Maskenpflicht. Seit Samstagabend müssen Masken nur noch an Orten mit hohem Infektionspotenzial getragen werden – wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Seniorenheimen und in Flugzeugen. Dies gilt auch für Infizierte auf dem Weg in die Quarantäne. Vom Gesundheitsministerium heißt es, “wir empfehlen der gefährdeten Bevölkerung, weiter Masken zu tragen, auch wenn dies keine Pflicht ist, und rufen alle dazu auf, mit Blick auf ältere und durch das Coronavirus besonders gefährdete Menschen weiterhin Vorsicht walten zu lassen”. Die Infektionszahlen in Israel waren zuletzt stetig zurückgegangen. Exil-Franzosen in der chinesischen Metropole Schanghai konnten wegen des strikten Corona-Lockdowns nicht an der Endrunde der Präsidentschaftswahl teilnehmen. Anders als in der Hauptstadt Peking und mehreren anderen Großstädten entschied Frankreich sich, in Schanghai keine Wahlbüros einzurichten, teilt die französische Botschaft in China mit. Betroffen sind etwa 4500 Menschen. Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Corona-Infektionen in Peking müssen sich seit Montag alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. Die Angst vor strengen Ausgangssperren auch in der chinesischen Hauptstadt sorgen für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten. Die Behörden warnen, dass das Virus sich schon seit einer Woche unentdeckt in der 21-Millionen-Metropole verbreitet habe, so dass mehr Fälle entdeckt werden dürften. Ob ein Lockdown über ganz Peking oder Teile verhängt werde, hänge von der Ausbreitung des Virus ab, sagt ein Experte des nationalen Gesundheitsamtes der parteinahen Zeitung “Global Times”. Nachdem am Wochenende bereits einzelne Wohnblocks mit Infektionen abgeriegelt worden waren, verhängten die Behörden am Montag über mehrere Nachbarschaften im östlich liegenden Chaoyang-Distrikt einen Lockdown. Die Bewohner dürfen das Gebiet vorerst nicht verlassen. Auf den Cookinseln im Südpazifik ist erstmals seit Pandemie-Beginn ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus festgestellt worden. Eine an Covid-19 erkrankte 63-Jährige sei auf der Insel Aitutaki des Archipels auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, teilt Premierminister Mark Brown mit. Die Cookinseln hatten sich nach Pandemie-Beginn von der Außenwelt abgeschottet. Den ersten Infektionsfall verzeichneten die Behörden im Dezember. Nach der Wiederöffnung der Grenzen für Reisende aus Neuseeland Anfang dieses Jahres meldeten die Cookinseln dann einen Omikron-Ausbruch.

Beitragsfoto © Engin_Akyurt (Pixabay)

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