Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 118.032 Neuinfektionen. Das sind 7.128 Fälle weniger als am vergangenen Sonntag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1346,3 von 1350,4 am Vortag. 73 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Vor einer Woche wurden 58 Todesfälle gezählt. Die Zahl der Covid-Patienten auf deutschen Intensivstationen nimmt weiter leicht ab. Das geht aus den aktuellen Daten des DIVI-Intensivregisters hervor. Demnach müssen 2421 Infizierte – und damit 15 weniger als am Vortag – intensivmedizinisch versorgt werden. Von ihnen werden 1155 zusätzlich beatmet, das sind 20 weniger als am Tag zuvor. Sechs Bundesländer verzeichnen Zuwächse bei den Neuinfektionen.Während sie in Bremen (+2,9), Baden-Württemberg (+9,9), Sachsen (+15,1), Thüringen (+17,1) und Mecklenburg-Vorpommern (+20,1) noch recht moderat ausfallen, springt die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin um 108,3 auf 1085,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Nur zwei Bundesländer liegen unter der 1000er-Marke: Schleswig-Holstein (767,4) und Bremen (874,7). Von 411 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland verzeichnen 339 eine mindestens vierstellige Sieben-Tage-Inzidenz, 51 weisen sogar einen Wert von über 2000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Die meisten Regionen, nämlich 182, liegen aktuell zwischen einem Wert von 1000 und 1500. Nach wie vor sind teils extreme Anstiege zu beobachten, zum Teil verdoppeln sich die Inzidenzen innerhalb von nur einer Woche. In mehr als der Hälfte der Regionen – etwa 260 von 411 – scheint sich die Lage jedoch zu bessern, die Inzidenz sinkt im Vergleich zur Vorwoche. Ein Blick auf die Corona-Fallzahlen im Jahresvergleich macht deutlich, wie unterschiedlich die Infektionswellen bislang verliefen. So liegt die Zahl der Ansteckungen derzeit um ein Vielfaches über dem Niveau des vergangenen Februars. Bei den Sterbefällen ist die Lage anders: Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, beträgt aktuell etwa die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Corona-Toten in Deutschland sterben an Covid-19, nicht „mit“. Das geht aus dem ersten Bericht des deutschen Covid-19-Obduktionsregisters hervor. Die Forschenden hatten die Obduktionen von 1129 Covid-Patienten ausgewertet, die zwischen März 2020 und September 2021 gestorben waren. In 86 Prozent dieser Fälle war die Todesursache auf eine schwere Infektion mit SARS-Cov-2 zurückzuführen, am häufigsten durch ein akutes Atemnotsyndrom, gefolgt von Multiorganversagen. Ganz repräsentativ ist die Studie allerdings nicht, wie die Autoren schreiben: Zum einen seien nicht alle Autopsien in Deutschland berücksichtigt worden, zum anderen seien meist nur hospitalisierte Patienten obduziert worden.
Eine knappe Mehrheit der Bürger in Deutschland will auch nach einem Auslaufen der Maskenpflicht weiter Maske tragen. In einer eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die “Bild am Sonntag” geben 52 Prozent der Befragten an, auch ohne Pflicht an der Maske festzuhalten – davon 79 Prozent im öffentlichen Nahverkehr, 76 Prozent im Einzelhandel, 66 Prozent im Fernverkehr, 23 Prozent in der Gastronomie und 22 Prozent bei der Arbeit. 41 Prozent der Befragten wollen hingegen auf die Maske verzichten, sobald die Pflicht aufgehoben wird. Wenn die meisten Corona-Maßnahmen wie geplant zum 20. März fallen, soll die Maskenpflicht, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, weiter möglich sein. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter-Meidinger, warnt davor, die Vorsichtsmaßnahmen an den Schulen zu schnell zurückzufahren. “Einen baldigen Freedom Day kann es für die Schulen nicht geben”, sagte der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Es geht um ein umsichtiges Rantasten an die Normalität.” Meidinger betont: “Der Deutsche Lehrerverband ist überzeugt, dass es jetzt eine Öffnungsperspektive auch für die Schulen braucht. Aber es dürfen nicht alle Vorsichtsmaßnahmen auf einmal fallen. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen.” Ein gutes Beispiel dafür sei der Stufenplan, wie ihn Niedersachsen vorgelegt habe. Weder Corona-Tests noch Maskenpflicht dürften zu schnell zurückgefahren werden. Bei den derzeitigen Inzidenzen in den jungen Altersgruppen brauche es “im Augenblick noch häufige, am besten tägliche Tests die Woche in der Schule”, sagt Meidinger. “Wenn die Lage sich bessert, sollte man erst runtergehen auf drei, dann – noch vor den Osterferien – auf einen.”
Kurz vor Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht entscheiden sich nach Angaben des Sozialministeriums immer mehr Pflegekräfte in Hessen für eine Immunisierung. Von Januar auf Februar habe es “eine deutliche Steigerung” gegeben, sagte Minister Kai Klose in Wiesbaden. Aktuell seien 91 Prozent aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der vollstationären Pflege doppelt geimpft. Die Zahl der dreifach Geimpften sei binnen eines Monats um zwölf Prozentpunkte auf 63,5 Prozent gestiegen. “Das ist, glaube ich, eine gute Entwicklung”, sagte Klose. Hessenweit sind nach Angaben des Ministeriums knapp 200.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen, darunter Mitarbeiter von Pflegeheimen, Kliniken und Behinderteneinrichtungen sowie Rettungsdiensten und Arztpraxen und andere. Der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wirbt für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren. “Die Impfpflicht ist ein geeignetes Mittel, um Freiheitseinschränkungen im nächsten Winter zu vermeiden. Ich habe mich dem Gesetzentwurf angeschlossen, der eine Impfpflicht ab 18 Jahren vorsieht”, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Mir ist daran gelegen, dass wir im Bundestag offen über alle Vorschläge diskutieren.” Er suche eine breite Mehrheit zur Impfpflicht, betonte Mützenich. Dazu sei er auch mit dem neuen Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz im Gespräch. Das hessische Sozialministerium will die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Gesundheitswesen auf jeden Fall umsetzen. “Dieses Gesetz gilt, es ist umzusetzen, daran kann es keinen Zweifel geben”, sagte Hessens Sozialminister Kai Klose. Noch offene rechtliche Fragen würden gerade gelöst. Die Länder hätten sich vom Bund “Vollzugshinweise” gewünscht, “die sind jetzt überwiegend da. Der Rest wird im Moment gerade noch geklärt.” Klose ist “zuversichtlich, dass es den Ländern gelingt, das, was sie in der Ausführung zu regeln haben, entsprechend zu regeln”. Dabei müsse man allerdings “eine vernünftige Abwägung mit sich möglicherweise ergebenden Versorgungsengpässen” treffen. Das Gesetz biete genug Möglichkeiten, “mit zeitlichen Fristen zu operieren”, erläuterte der Minister. Gesunkene Infektionszahlen sind für Familienministerin Spiegel kein Grund, von der Impfpflicht abzurücken. „Wir haben viel versucht, die Menschen über Impfkampagnen und niedrigschwellige Angebote zu erreichen. Aber da sind wir inzwischen am Ende der Fahnenstange angekommen“, sagt Spiegel der ”Bild am Sonntag“. Um die Impfquote zu steigern, ”brauchen wir die Impfpflicht ab 18“. Ansonsten könnten weitere Coronavirus-Mutationen ”uns einen schweren Herbst und Winter bescheren, wenn wir nicht die Impfquote deutlich erhöhen“. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirft der CDU vor, die von ihm angestrebte allgemeine Corona-Impfpflicht ausbremsen zu wollen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst fordere zwar, dass es schnell gehen müsse mit der Impfpflicht, sagt Lauterbach. Aber es werde immer so dargestellt, als ob die Impfpflicht ein Projekt der Ampel in Berlin sein und die Bundesregierung das umsetzen müsse. ”Es wird sehr viel Druck gemacht“, sagt Lauterbach. Dabei sei es die CDU im Bundestag, ”die alles dafür tut, dass wir die allgemeine Impfpflicht möglicherweise nicht hinbekommen sollen“, sagt der SPD-Minister. ”Das ist nicht ehrlich.” Lauterbach hatte bereits klargemacht, dass er einen Vorstoß mehrerer Abgeordneter der Ampel-Koalition für eine Impfpflicht ab 18 Jahren unterstützt. Die Unionsfraktion hat einen eigenen Antrag vorgelegt, der zunächst nur ein Impfregister vorsieht und dann einen Stufenplan mit einer möglichen Impfpflicht für bestimmte Gruppen je nach Pandemielage. Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es weiterhin nur langsam voran. Am Freitag wurden in Deutschland mindestens 156.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche hatten sich inklusive Nachmeldungen noch knapp 224.000 Menschen (ohne Nachmeldungen 193.000) impfen lassen. Die aktuelle Tageszahl verabreichter Impfungen ist immer vorläufig, da nicht alle verabreichten Impfdosen sofort gemeldet werden. Mittlerweile haben 75,1 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,5 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,2 Prozent (46,7 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen).
Ein wegen schwerer Mängel in die Schlagzeilen geratenes Pflegeheim in Augsburg ist von der Stadtverwaltung geschlossen werden. Alle 86 Bewohnerinnen und Bewohner seien verlegt, Fachkräfte seien nicht mehr vor Ort. “Die Schließung des Hauses ist endgültig und wurde der Heimleitung von der Heimaufsicht mitgeteilt”, teilt die Stadtverwaltung mit. “Damit ist in dieser Einrichtung und unter dieser Leitung keine Pflegetätigkeit mehr möglich”, heißt es weiter. Zuletzt hatte es in der Einrichtung einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Mehr als die Hälfte der Bewohner und der Pflegekräfte waren positiv getestet worden. In dem Pflegeheim waren seit längerer Zeit Pflegemängel aufgetreten. Die Einrichtung hatte nach Darstellung der Stadt Augsburg seit Anfang vergangenen Jahres unter engmaschiger Beobachtung gestanden. Mehrere Tausend Menschen haben in verschiedenen Städten abermals gegen die Corona-Politik demonstriert – trotz der von Bund und Länder angekündigten Lockerung von Schutzmaßnahmen. In Freiburg zogen nach Angaben der Polizei rund 4500 Menschen durch die Innenstadt. In Reutlingen waren es rund 5000 Menschen. Etwa 3000 Menschen gingen auch in Düsseldorf auf die Straße. In Frankfurt am Main beteiligten sich rund 3500 Menschen an einem Demonstrationszug. In Augsburg hätten bei einem Protestzug in der Spitze etwa 5500 Menschen teilgenommen, so die Polizei. In Dresden versammelten sich etwa 2000 Menschen bei einer Kundgebung auf dem Altmarkt, zu der die Initiative “Querdenken 351” aufgerufen hatte. In Bautzen zählte die Polizei bis zu 1600 Menschen. Auch in anderen Städten im Bundesgebiet kam es zu Demonstrationen gegen die Corona-Politik, aber zumeist mit geringeren Teilnehmerzahlen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt vor einem sich verfestigenden Kreis einer „Corona-RAF“ in der „Querdenker“-Szene. Die Zahl der Demonstrierenden gegen die Corona-Maßnahmen von Regierungen und Behörden gehe zurück, sagt Söder der “Mainpost”. “Einige Menschen haben sich in der Pandemie leider in eine Welt von Verschwörungstheorien verirrt”, sagt der CSU-Chef. “Wir dürfen am Ende keine ‘Corona-RAF’ bekommen, für die Gewalt akzeptabel wäre.”
Auch in Tschechien ebbt die Omikron-Welle ab. In den vergangenen 24 Stunden wurden den Behörden 13.774 neue Corona-Infektionen gemeldet – auf dem Höhepunkt der aktuellen Welle Anfang Februar waren es mehr als 40.000 Neuinfektionen pro Tag. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle ist ebenfalls leicht rückläufig, aber nicht so stark wie die Zahl der Neuinfektionen. In den vergangenen 24 Stunden wurden 26 neue Todesfälle gemeldet. Der Sieben-Tage-Durchschnitt liegt bei 48 Todesfällen pro Tag. Die geplante Aufhebung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte in England stößt unter Experten auf Kritik. Der WHO-Covid-19-Beauftragte David Nabarro bezeichnet die Regeländerung, die die britische Regierung am Montag bekanntgeben will, in einem BBC-Interview als “sehr unklug”. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, die auch für das Beratungsgremium Sage arbeitet, warnt, das Ende der Isolationspflicht und das ebenfalls erwartete Ende von frei verfügbaren Schnelltests könne zu “einer Rückkehr zu einem rapiden epidemischen Wachstum” führen. Die Modellierer teilen in einem Papier mit, die Infektionen könnten dadurch um 25 bis 80 Prozent zunehmen. Den an der Universität Warwick berechneten Modellierungen zufolge tragen Maßnahmen wie Isolation, Testen und Maskentragen und verstärktes Arbeiten von zuhause dazu bei, das Risiko von Ansteckungen mit dem Virus um 20 bis 45 Prozent zu reduzieren.
Die Omikron-Zahlen gehen auch in den USA langsam zurück, aber die Todesfälle nehmen in vielen Teilen des Landes wieder zu. Die Zahl der Todesfälle während der Omikron-Welle übersteigt sogar inzwischen die der Delta-Welle. Das berichtet die New York Times. In 14 Staaten ist die durchschnittliche tägliche Zahl der Todesopfer jetzt höher als vor zwei Wochen. Seit dem 24. November, als Südafrika der Weltgesundheitsorganisation erstmals die Omikron-Variante gemeldet hat, haben die Vereinigten Staaten mehr als 30.163.600 neue Infektionen und mehr als 154.750 neue Todesfälle gemeldet. Zum Vergleich: Vom 1. August bis zum 31. Oktober, einem ähnlichen Zeitraum, der den schlimmsten Teil der Delta-Welle in den USA umfasst, bestätigte das Land 10.917.590 neue Infektionen und 132.616 neue Todesfälle. Weltweit haben sich bislang rund 419,63 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 6,24 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien. Die US-Gesundheitsbehörden (FDA)erwägen die Zulassung einer möglichen vierten Dosis eines Corona-Impfstoffs im Herbst, berichtet die Zeitung “Wall Street Journal”. Die FDA prüft dem Bericht zufolge Daten, um eine zweite Auffrischungsdosis der Impfstoffe von Biontech und Moderna zuzulassen. Die Genehmigung hänge davon ab, ob die zweite Booster-Impfung für alle Erwachsenen oder nur für bestimmte Altersgruppen zugelassen werden soll und ob sie gezielt gegen die Omikron-Variante eingesetzt werden soll oder nicht, schreibt die Zeitung. Die Polizei in Kanadas Hauptstadt Ottawa setzt die Räumung der wochenlangen Blockade wegen der Corona-Politik der Regierung fort. Es habe Festnahmen von Demonstranten in militärischer Schutzkleidung gegeben, die in Rucksäcken Nebelkerzen und Feuerwerkskörper bei sich trugen, teilt die Polizei mit. Weil Protestierende aggressives Verhalten gezeigt hätten, sei teils Tränengas eingesetzt worden, schreibt sie auf Twitter. Laut einem Bericht der “New York Times” sind bei der Räumung des Gebiets rund um das kanadische Parlament auch Lkw-Scheiben durch Einsatzkräfte eingeschlagen worden. Seit drei Wochen hatten in Kanada und vor allem in Ottawa Tausende gegen Corona-Beschränkungen und Impfvorschriften protestiert. Mit Lastwagen und anderen Fahrzeugen wurden unter anderem wichtige Grenzübergänge zu den USA und Teile der Hauptstadt blockiert. In Indien ist der Höhepunkt der dritten Welle längst überschritten – das Land erreichte Ende Januar einen neuen Rekord an Neuinfektionen, als täglich mehr als 300.000 neue Corona-Infektionen gemeldet wurden. In den vergangenen 24 Stunden wurden den indischen Behörden 22.270 Neuinfektionen gemeldet. Auch die Zahl der Todesfälle ist weiter rückläufig. Zuletzt gab es 325 neue Todesfälle. Anfang Februar meldete das Land noch 1000 Todesfälle pro Tag.
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