NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXCIV)

NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXCIV)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt erneut. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilt, liegt die Inzidenz nun bei 83,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Sonntag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 74,1 gelegen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie übersteigt die Marke von vier Millionen. Binnen 24 Stunden wurden 10.453 Neuinfektionen gemeldet. 21 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit beträgt die Zahl der Todesopfer in Deutschland seit Beginn der Pandemie nun 92.346. Insgesamt wurden laut RKI 4.005.641 Ansteckungen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3.768.400. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,08 angegeben (Vortag: 1,08).Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen steigt weiter stark an. Im Vergleich zum Vortag gibt es 41 mehr Intensivfälle. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1258 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Aktuell werden 625 Menschen beatmet, das sind 20 mehr als Freitag. Rund 4190 Intensivbetten sind in den deutschen.Kliniken derzeit noch frei.Der Anteil belegter Intensivbetten bleibt weiter bei mehr als 83 Prozent. Anders als die Hospitalisierungsinzidenz geben die Zahlen aus dem DIVI-Intensivregister ein aktuelles Lagebild wieder. Als Pandemie-Indikator ist die Statistik wenig aussagekräftig, da sich Verschiebungen im Infektionsgeschehen erst mit mehrwöchiger Verzögerung in der Intensivbettenbelegung zeigen.

Leverkusen ist derzeit die kreisfreie Stadt oder der Landkreis, der am schwersten von einem Corona-Ausbruch betroffen ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der nordrhein-westfälischen Stadt beträgt derzeit 245,9. Mit Wuppertal weist eine weitere Stadt aus NRW die zweithöchste Inzidenz auf. Sie liegt derzeit bei 227,6. Drei andere kreisfreie Städte liegen ebenfalls oberhalb der Marke von 200: Rosenheim in Bayern, Offenbach am Main in Hessen und Bremerhaven. Der schwer von der Hochwasserkatastrophe betroffene, rheinland-pfälzische Landkreis Ahrweiler kratzt ebenfalls daran. Mit der thüringischen Stadt Eisenach weist nur noch ein Kreis eine Inzidenz von 0 auf. Von den 16 Bundesländern verzeichneten zwölf Bundesländer steigende Inzidenzen. Besonders stark ist dieser Anstieg in Hessen, wogegen in Niedersachsen die Sieben-Tage-Inzidenz am deutlichsten nach unten geht. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die drei Bundesländer mit einer Inzidenz deutlich unter 35. Deutschlandweit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz unaufhörlich an – mittlerweile liegt sie bei 80,7. Aber vereinzelt sinkt sie auch. In Niedersachsen liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 59,2. Tags zuvor betrug die Inzidenz noch 64,6.

In Baden-Württemberg stecken sich laut dem neusten Lagebericht der Landesregierung ungeimpfte Menschen aktuell fast zwölfmal häufiger mit dem Coronavirus an als geimpfte. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Ungeimpften liegt im Südwesten bei 193,2. Bei den geimpften Menschen beträgt der Wert 16,6. Aufgrund dieser großen Diskrepanz spricht unter anderen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn inzwischen von einer “Pandemie der Ungeimpften”. Allerdings können die Inzidenzwerte verzerrt sein, da Infektionen bei Geimpften seltener auffallen. Sie werden seltener getestet und leiden seltener unter einer symptomatischen Erkrankung.

Die Hospitalisierungsquote soll künftig das entscheidende Kriterium für Maßnahmen in der Corona-Pandemie sein. Den höchsten Wert weist derzeit Niedersachsen auf: Das norddeutsche Flächenland meldet aktuell 3,5 in Kliniken aufgenommene Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die nächste Warnstufe soll bei einem Wert von 6 ausgerufen werden – abhängig von der Zahl der Neuinfektionen und der Zahl belegter Intensivbetten. Bisher geben nur sechs Bundesländer die Inzidenz an. Vergleichbar sind die Werte aufgrund unterschiedlicher und intransparenter Berechnungsgrundlagen nicht.

Die Corona-Maßnahmen an den Schulen sollten aus Sicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz auch im neuen Schuljahr nicht komplett aufgehoben werden. “Es gibt aber Berichte aus verschiedenen Regionen der Welt, dass aktuell die Hospitalisierungsrate bei Kindern steigt.” Auch in Deutschland stiegen in der Gruppe der 5- bis 14-Jährigen zuletzt die Zahlen für Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen. Er plädiert angesichts des Geschehens dafür, zunächst weiter regelmäßig zu testen. Denn auch wenn sie seltener erkranken, “Kinder können das Virus aus der Schule nach Hause bringen und ihre ungeimpften Eltern anstecken.” Noch sei die Quote von knapp über 60 Prozent vollständig Geimpften zu niedrig, um alle Maßnahmen aufzuheben. In einigen Modellierungen gebe es bereits Hinweise auf zu erwartende Zahlen bei der Intensivbettenbelegung, “die im Bereich der dritten Welle liegen”.

Angesichts wieder steigender Infektionszahlen hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach striktere Corona-Maßnahmen ab Herbst gefordert. “Wenn die Zahlen weiter so steigen, müssen wir vermehrt 2G einführen – je früher, desto besser”, sagte er dem “Business Insider” mit Bezug auf Geimpfte oder Genesene. Nur so sei es möglich, die Infektionskurve zu senken. “Einen weiteren Lockdown halte ich nicht für notwendig”, sagte Lauterbach weiter. “Die einzige Frage ist, wann und wo kommt 2G. Anders kriegt man die Zahlen nicht nach unten.” Besonders bei Clubs, Restaurants und Kneipen müssten die Vorgaben strenger werden.

Ohne Genehmigung, ohne Masken, ohne Abstand: Die Polizei in Schwetzingen in Baden-Württemberg hat eine Party in einer Waldhütte mit rund 80 jungen Gästen aufgelöst. Wie die Polizei nun mitteilte, trafen die Beamten bei einer Streifenfahrt in der Nacht auf die Feiernden. Die Mehrheit der Partygäste flüchtete beim Anblick der Polizei in den angrenzenden Wald, etwa 30 Menschen blieben vor Ort. Die Polizei nahm Personalien auf und leitete Überprüfungen beim zuständigen Ordnungsamt ein – denn der Veranstalter hatte zwar für eine Musikanlage samt DJ-Pult gesorgt, jedoch keine Genehmigung für die Feier und kein Hygienekonzept. Anzeigen gab es auch wegen Beamtenbeleidigung sowie des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Polizei hat in der Nacht erneut den Mauerpark im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg geräumt. Rund 3000 Feiernde haben sich laut Polizeisprecher gegen Mitternacht noch in dem Park aufgehalten. Die Polizei habe daraufhin begonnen, das Gelände zu räumen. Es seien Beleidigungen gegen die Beamten gefallen, vereinzelt sei mit Flaschen geworfen worden, sagte der Sprecher. Verletzt worden sei niemand. Auch Festnahmen habe es demnach keine gegeben.

Bei einer Corona-Impfaktion in Gera ist ein mobiles Impfteam in einem Einkaufszentrum von einem Mann angegriffen worden. Dabei seien zwei Mitglieder des Teams verletzt worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Aber auch der Angreifer selbst, wie die Polizei bestätigte. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wollte der Mann eine Impfbescheinigung, aber sich nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm sagten, dass es ohne Impfung keine Bescheinigung gebe, sei der Mann “ausgetickt”. Er habe eine medizinische Fachangestellte und einen Helfer verletzt. Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt, aber der KV zufolge bereits wieder entlassen. Der Angreifer habe sich bei der Impfaktion registrieren lassen, sodass seine Daten bekannt waren. Die Polizei stellte ihn nach eigenen Angaben in einem Parkhaus, gegen ihn laufe eine Anzeige. Er sei auf freiem Fuß.

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach streiten um den Umgang mit einem Bürger, der bei einem Auftritt Laschets plötzlich und ungefragt auf die Bühne kam. Der CDU-Chef hatte sich am Freitag bei der Veranstaltung in Erfurt länger mit dem Mann unterhalten – auf sehr geringe Distanz. Lauterbach schrieb daraufhin auf Twitter: “Unfassbar. Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe sondern einfach dumm.” Laschet sprach heute in Potsdam von dem Vorfall und argumentierte, dass man den Menschen zuhören müsse. Ansonsten würde das gesellschaftliche Klima noch rauer werden als es ohnehin schon sei. “Karl Lauterbach macht mir das zum Vorwurf, sagt, mit diesen Leuten darf man nicht reden und vergiftet damit erneut das Klima.” Dieses Argument wollte in der Folge Lauterbach wiederum nicht gelten lassen. “Ich habe nicht kritisiert, dass er sich von einem Querdenker anschreien lässt. Nur dass er sich auf 20 cm Abstand dabei ohne Masken anschreien lässt”, schrieb der SPD-Politiker.

Die Veranstaltungsbranche ist zuversichtlich, dass es dieses Jahr anders als 2020 viele offene Weihnachtsmärkte geben wird. “Wir bereiten den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom wie in den letzten Jahren vor”, sagte eine Sprecherin des Marktes. Auch in München, Dresden oder Dortmund äußern sich Veranstalter optimistisch. “Die Vorfreude ist natürlich viel, viel größer als letztes Jahr”, sagt Patrick Arens von den Dortmunder Schaustellern. Geplant sind Hygiene-Konzepte mit mehr Platz für Besucher, einem “Einbahnstraßen-System” und 3G-Kontrollen. Der Impf-, Test- oder Genesenen-Status soll stichprobenartig kontrolliert werden.

Über die Corona-Impfungen fühlen sich die meisten erwachsenen Bundesbürger laut einer Umfrage gut informiert – aber je jünger, desto weniger. Nach eigenem Bekunden gut über Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen im Bilde sehen sich 61 Prozent, wie die repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) ergab. Bei Menschen ab 60 Jahren sagten dies 72 Prozent von sich, während es bei den 18- bis 29-Jährigen 48 Prozent waren. PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther schlussfolgert: “Die Zurückhaltung vieler Menschen gegenüber der Corona-Impfung hat erkennbar mit mangelnden oder gar falschen Informationen über deren Wirkungen zu tun.” Mehr als 61 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mit. Demnach haben mehr als 54 Millionen Menschen (65,7 Prozent) eine Erstimpfung erhalten. Fast 51 Millionen Menschen (61,2 Prozent) haben den vollen Impfschutz, für den es meist eine zweite Spritze braucht. “Das ist gut – aber wir brauchen noch mindestens 5 Millionen Impfungen für einen sichereren Herbst und Winter”, schrieb der CDU-Politiker mit Blick auf vollständige Impfungen. In Deutschland macht sich allerdings zusehends eine Corona-Impfmüdigkeit breit. Hauptgrund ist aus Sicht des Berliner Charité-Virologe Christian Drosten eine gewisse Gleichgültigkeit in der Bevölkerung. Das sagte er am Freitag im Podcast “Das Coronavirus-Update” von NDR Info. Deutschland werde deshalb im Herbst “mit Sicherheit” wieder Kontaktbegrenzungen brauchen. Gelassen in den Herbst zu gehen, sei eine gewagte Vorstellung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Verhalten der Bundesländer im Bezug auf den Schutz von Schülerinnen und Schülern kritisiert. “Die Bildungsminister der Länder haben es bislang nicht geschafft, sich auf einheitliche Regeln für die Schulen zu verständigen”, sagte der CDU-Politiker in der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” . Es würden nicht alle Möglichkeiten genutzt, Kinder zu schützen. “Nehmen Sie die PCR-Lollitests. Die sind einfach durchzuführen und sorgen für mehr Sicherheit. Oder die Luftfilter. Warum haben die Länder davon bislang nicht mehr angeschafft?”

Die jüngste Spätsommer-Ansteckungswelle erfasst Europa nicht überall in gleichen Ausmaßen. In Ost- und Mitteleuropa weisen mehrere Staaten auffallend niedrige Fallzahlen aus. In Ungarn, der Slowakei und Tschechien hält sich das aktuelle Fallaufkommen den offiziellen Daten zufolge mit Werten zwischen 13,7 und 22,1 auf deutlich niedrigerem Niveau als in den meisten übrigen europäischen Ländern. Die Behörden in Polen melden sogar nur eine Sieben-Tage-Inzidenz von 5,6. Die Niederlande erleben im Sommer ein rasantes Auf und Ab der Infektionsfälle. In der Spitze werden mehr als 11.000 Neuinfektionen am Tag gemeldet. Nachdem die Zahlen genauso schnell wieder sinken, wie sie seit Anfang Juli gestiegen waren, bewegen sie sich seit Mitte August auf konstantem Niveau. Mitte August liegt der Sieben-Tage-Schnitt bei 2300 Fällen, mittlerweile ist er wieder leicht gestiegen und liegt aktuell bei etwas über 2500 Fällen pro Tag. In Frankreich demonstrieren erneut mehr als 100.000 Menschen gegen den von der Macron-Regierung erlassenen Gesundheitsnachweis. Der weist aus, ob jemand, gemipft, genesen oder getestet ist. Er wird in vielen Alltagssituationen benötigt, etwa beim Besuch von Museen, in der Gastronomie oder bei Zugfahrten und Flügen. Dennoch ist die Zustimmung der Franzosen zum Gesundheitspass groß, auch die Impfquote steigt weiter. Das schlägt sich auch in deutlich gesunkenen Infektionszahlen nieder. Frankreich erwägt, seine Corona-Auflagen in großen Einkaufszentren zu lockern. Wenn sich die Lage weiter entspanne, könnten die Vorschriften in den kommenden Tagen entschärft werden, sagte Arbeitsministerin Elisabeth Borne dem Radiosender France Inter. Seit Anfang August müssen Kundinnen und Kunden in großen Shopping-Malls einen Gesundheitspass vorlegen, der sie als geimpft, genesen oder getestet ausweist. Kürzlich hatte die französische Supermarktkette Auchan erklärt, diese Vorschrift bremse ihr Geschäft aus. Eine Gruppe von Corona-Leugnern und Impfgegnern ist am späten Freitagabend in das Gebäude des slowenischen Staatsfernsehens RTVS eingedrungen. Sie verlangten, dass der Sender ihre Meinung zu diesem Thema darstelle, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA berichtet. Die Polizei habe den Angriff umgehend beendet und 20 Eindringlinge im Nachrichtenstudio des Senders festgenommen. Sloweniens Journalistenverband DNS erklärte, der Vorfall sei nur “die Spitze des Eisbergs” in der “Hasskampagne”, die die Regierung von Premier Janez Jansa gegen die Medien führe. Die Corona-Leugner protestieren seit vier Monaten immer wieder vor dem Fernsehgebäude und belästigen dort dessen Angestellte. Die britische Regierung arbeitet anscheinend daran, ihre Version des Impfausweises auszuweiten. Einem Berichtet der “Daily Mail” zufolge soll der Einlass in Fußballstadien, bei Konzerten, Festivals, Wirtschaftskonferenzen und anderen Großveranstaltungen künftig an den Impfstatus geknüpft werden. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die entsprechende Regelung im Juli bereits für die Clubszene angekündigt. Zu Bars, Kneipen und Restaurants sollen auch Ungeimpfte weiter Zutritt erhalten.

In Australien ist trotz eines strengen Lockdowns keine Beruhigung des Infektionsgeschehens erkennbar. Der am schwersten von der Delta-Variante betroffene Bundesstaat New South Wales, zu dem auch die Großstadt Sydney gehört, meldet 1485 neue Infektionsfälle und drei weitere Todesfälle binnen 24 Stunden. Das sind fast genauso viele wie am Samstag, als 1533 Ansteckungen und vier Todesfälle verzeichnet wurden. Australien verfolgt die No-Covid-Strategie, bei der das Infektionsgeschehen durch schnelle, strenge Maßnahmen ausgemerzt werden soll. Der Großraum Sydney befindet sich nun aber schon seit Anfang Juli im Lockdown. Immerhin: Die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, teilt mit, dass in dem Bundesstaat ein Meilenstein erreicht wurde. Ihren Angaben zufolge sind inzwischen 40 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die strengen Corona-Regeln sollen allerdings erst gelockert werden, wenn dieser Wert bei 70 Prozent liegt. Japan will laut Medienbericht Impfausweise für Reisen ins Ausland einführen. Reisende könnten die digitalen Impfausweise mit QR-Code ab Dezember auf ihren Handys installieren, berichtet die Zeitung “Nikkei”. Premierminister Yoshihide Suga und sein Kabinett würden die Regelung am Montag auf den Weg bringen. In Indonesien wächst die Kritik am mangelhaften Schutz persönlicher Daten durch die Behörden, nachdem der Impfpass von Staatschef Joko Widodo von Internetnutzern ins Netz gestellt wurde. “Wenn die Daten eines Präsidenten geleakt werden können, was ist dann mit mir, der ich ein ganz normaler Mensch bin?”, sagte der 39-jährige Ageng Wibowo aus Jakarta im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Unbekannte hatten zuvor Widodos Impfausweis mit Angaben zu erhaltenen Impfungen und seiner ID-Nummer ins Internet gestellt. Nach Angaben der Behörden hatten sie sich über die offizielle App zur Beobachtung des Verlaufs der Corona-Impfkampagne Zugriff auf die Daten verschafft. Das Anti-Parasitenmittel Ivermectin – das eigentlich für Rinder, Schafe oder Schweine gedacht ist – sorgt in den USA für einen drastischen Anstieg bei Vergiftungen. Immer mehr Menschen würden wegen einer solchen Vergiftung in der Notaufnahme behandelt. Der Grund ist laut einem NPR-Bericht, dass fälschlicherweise im Internet, aber auch von Politikern und bekannten Persönlichkeiten, darunter der Podcaster Joe Rogan, Ivermectin als Heilmittel bei einer Covid-19-Erkrankung angepriesen wird. NPR zitiert das nationale Vergiftungs-Register und demnach seien allein von Juli bis August die Zahlen einer solchen Vergiftung von 133 auf 459 angestiegen. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung hat die Arzneimittelbehörde FDA sogar eine Warnung für Ivermectin ausgesprochen. Die USA wollen für ihre geplante Auffrischungsimpfungs-Kampagne einem Insider zufolge vorerst nur den Impfstoff von Pfizer und Biontech verwenden. Den US-Rivalen der beiden Pharmakonzerne, Moderna und Johnson & Johnson, fehle noch die nötige Zulassung, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Wirkstoff von Biontech und Pfizer ist der einzige, der bisher eine vollständige Zulassung von der US-Arzneimittelbehörde FDA erhalten hat. Johnson & Johnson hat noch gar keine beantragt, Moderna hat am Freitag die letzten notwendigen Daten eingereicht. Die USA planen, ab dem 20. September 100 Millionen Auffrischungsimpfungen zu verabreichen. Neuseeland verzeichnet seinen ersten Corona-Todesfall seit mehr als einem halben Jahr gemeldet. Eine um die 90 Jahre alte Frau sei in der Nacht in einem Krankenhaus in Auckland an den Folgen der Infektion gestorben, teilen die Behörden mit. Wegen Vorerkrankungen habe die Frau nicht künstlich beatmet werden können. Die Frau ist das 27. Corona-Todesopfer in Neuseeland überhaupt und das erste Opfer der Pandemie seit dem 16. Februar. Neuseeland kämpft seit Mitte August gegen einen Corona-Ausbruch. Als Gegenmaßnahme wurde ein landesweiter Lockdown verhängt.

Beitragsfoto © Anna Shvets (Pexels)

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