Massive Schäden auf Autobahnen im Rheinland nach Unwetterkatastrophe

Autobahn GmbH im Dauereinsatz / Erhebliche Investitionen in Infrastruktur erforderlich

Rheinisch-Bergischer Kreis | Die Autobahninfrastruktur im Rheinland ist von der Unwetterkatastrophe der letzten Woche dramatisch betroffen. Die Situation ist sehr komplex. Auf der A61 zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim ist teilweise überhaupt keine Fahrbahn mehr vorhanden. Es sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Dies wird erhebliche Investitionen in den Wiederaufbau der Autobahnen erfordern.

Mittlerweile hat sich die Lage auf den Straßen leicht entspannen können. Einige Streckenabschnitte konnten bereits wieder für den Verkehr freigegeben werden. So ist seit Sonntagmittag beispielsweise die für die Region wichtige Strecke auf der A1 zwischen Wermelskirchen dem Autobahnkreuz Leverkusen wieder befahrbar. Andere Vollsperrungen, zum Beispiel auf der A1 im Kölner Westen oder auf der A46 zwischen Düsseldorf und Wuppertal, konnten in den vergangenen Tagen ebenfalls schnell beseitigt werden.

Aufgrund des überaus komplexen Schadensausmaßes kann die Autobahn GmbH Rheinland zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zahlen und Daten liefern. Die Experten der Autobahn GmbH erfassen und bewerten weiterhin mit Unterstützung externer Experten die Lage.

Die Verkehrszentrale in Leverkusen wird unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine effiziente Verkehrslenkung für ganz Nordrhein-Westfalen sicherstellen. Zur Entlastung des Verkehrsnetzes wird die Autobahn GmbH zudem einige der für die nächste Zeit geplanten Baustellen kurzfristig absagen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Lage auf den Autobahnen im Rheinland in den nächsten Tagen und Wochen dynamisch bleibt.

Betriebsdienst rund um die Uhr im Einsatz

Viele Streckenabschnitte der Autobahnen im Rheinland konnte die Autobahn GmbH sehr zügig wieder befahrbar machen. Möglich wurde dies durch einen unermüdlichen Dauereinsatz unserer Kolleginnen und Kollegen in den Autobahnmeistereien. Mit einem außergewöhnlichen Zusammenhalt haben sie in den letzten Tagen alles Menschenmögliche getan, um die Infrastruktur zu sichern, Schäden zu beseitigen und dadurch den Verkehr wieder ans Laufen zu kriegen.

Ebenso wichtig für die erfolgreiche Krisenbewältigung war eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Polizei und der Feuerwehr sowie dem Technischen Hilfswerk – insbesondere, wenn es um die Verkehrssicherung ging. Mittlerweile liegt diese Aufgabe wieder vollständig in Händen der Autobahn GmbH. Hinzu kam die personelle und materielle Unterstützung der benachbarten Autobahnniederlassung West. Dies ist Ausdruck eines engen Miteinanders über Landesgrenzen hinweg und zugleich Zeugnis der großen Leistungskraft der neuen Autobahn GmbH des Bundes.

Bereits jetzt möchte sich die Autobahn GmbH bei allen Beteiligten – intern wie extern – für den bemerkenswerten Einsatz bedanken.

Die größeren Ereignislagen im Überblick

Die A1 ist zwischen der Anschlussstelle Hürth und dem Autobahndreieck Erfttal seit Donnerstagabend, etwa 23.30 Uhr, in beiden Fahrtrichtungen vollgesperrt. In Fahrtrichtung Koblenz ist die Vollsperrung seit Freitagmorgen, etwa 1.30 Uhr, ausgeweitet worden ab dem Autobahnkreuz Köln-West. Hier war die Fahrbahn überschwemmt und ist abgängig.

Die Lärmschutzeinhausung in Köln-Lövenich war am Mittwochabend, etwa 21.00 Uhr, für mehrere Stunden vollgesperrt. Die Pumpen konnten die Wassermassen nicht bewältigen. Dadurch war die A1 in beiden Fahrtrichtungen zwischen dem Autobahnkreuz Köln-West und der Anschlussstelle Köln-Bocklemünd vollgesperrt.

Die A1 war im Autobahnkreuz Leverkusen von Mittwochabend, etwa 19.00 Uhr, bis Sonntagmittag, etwa 13.30 Uhr, in beiden Fahrtrichtungen vollgesperrt. Zudem war keine Überfahrt möglich von der A3 auf die A1 nach Dortmund sowie von der A1 aus Dortmund kommend auf die A3. Die A1 war im Bereich des Autobahnkreuzes überflutet.

Die A1 war in Fahrtrichtung Köln zwischen der Anschlussstelle Burscheid und dem Autobahnkreuz Leverkusen seit Donnerstagmorgen, etwa 0.00 Uhr, vollgesperrt. Im Laufe der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die Vollsperrung ausgeweitet auf den Bereich zwischen der Anschlussstelle Wermelskirchen und dem Autobahnkreuz Leverkusen in beiden Fahrtrichtungen. Am Sonntagmittag, etwa 13.30 Uhr, wurde die Strecke wieder freigegeben. Dort war die Fahrbahn überflutet.

Im Autobahndreieck Erfttal (A1/A61) sind seit Freitagmittag, etwa 11.30 Uhr, der Seitenstreifen und die Lärmschutzwand abgängig. Aufgrund von Vollsperrungen der A1 und A61 ist das Autobahndreieck Erfttal derzeit nicht unter Verkehr.

Die A46 in Fahrtrichtung Wuppertal war zwischen der Anschlussstelle Haan-Ost und dem Sonnborner Kreuz am Mittwoch von etwa 5.45 bis 10.00 vollgesperrt. Bis Donnerstagabend, etwa 19.00 Uhr, war der rechte Fahrstreifen weiterhin gesperrt. Die Fahrbahn wurde überflutet und hat Kies aus einer dortigen Baustelle auf die Fahrbahn getragen.

Die A61 in Fahrtrichtung Köln musste zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und der Anschlussstelle Rheinbach am Mittwochabend, etwa 23.45 Uhr, vollgesperrt werden. Seit Donnerstagmorgen, etwa 5.10 Uhr, ist die A61 in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Autobahnkreuzen Bliesheim und Meckenheim vollgesperrt. Am Freitagmorgen, etwa 9.00 Uhr, wurde die Vollsperrung bis zum Autobahnkreuz Kerpen ausgeweitet. Wegen der enormen Wassermassen war die Fahrbahn überflutet. An mehreren Stellen, besonders im Bereich der Anschlussstellen Gymnich und Swisttal, ist die Fahrbahn abgängig.

Die A553 war seit Mittwochabend, etwa 21.00 Uhr, zwischen der Anschlussstelle Brühl-Süd und dem Autobahnkreuz Bliesheim in beiden Fahrtrichtungen vollgesperrt. Im späteren Verlauf konnte je einer der beiden Fahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen wieder freigegeben werden. In Fahrtrichtung Euskirchen stehen bereits beide Fahrstreifen wieder zur Verfügung. Die Fahrbahn war überflutet. Zudem sind Böschungen abgerutscht und Bauwerke wurden teilunterspült.

Tagesaktuell informiert die Autobahn GmbH Rheinland sowie auf Twitter @AdB_Rheinland. Zudem bietet der Service Verkehr.NRW kartengestützt eine Übersicht der aktuellen Lage.

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