Tödlicher Hautpilz bedroht heimische Feuersalamander

In Wäldern auf ausgewiesenen Wegen bleiben

Rheinisch-Bergischer Kreis | Das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises informiert über eine neuartige Hautpilzerkrankung, die vor allem die heimischen Feuersalamander bedroht, aber auch Molche befallen kann. Der Pilz überträgt sich von Tier zu Tier. Nach Befall entwickeln sich innerhalb von wenigen Tagen charakteristische Hautveränderungen und Geschwüre. In der Folge werden die Tiere apathisch und sterben. Der Erreger führt bei Feuersalamandern immer zum Tod, deshalb wird der Pilz auch „Salamanderfresser“ genannt. Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurde 2020 in Odenthal erstmals ein an dem Pilz verendeter Feuersalamander gefunden.

Um eine weitere mögliche Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, empfiehlt das Veterinäramt, Amphibien nicht anzufassen. Die Lebensräume der Tiere in Wäldern – Gewässer und Feuchtbereiche – sollten grundsätzlich nicht betreten werden, da der Erreger über die Schuhe weitergetragen wird. „Bitte bleiben Sie auf den Wegen. Keinesfalls sollte aktiv nach erkrankten Tieren gesucht werden. Wildlebende Tiere, also auch Amphibien, dürfen nicht aufgesammelt und mitgenommen werden“, erklärt Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig.

Das Veterinäramt lässt Tiere, die möglicherweise befallen sind, untersuchen, um das weitere Verbreitungsgeschehen im Auge zu behalten. Wer einen toten Feuersalamander findet kann sich unter der Telefonnummer 02202 13–2815 beim Veterinäramt melden.

Hintergrund: Import aus Asien
Nachdem zunächst ein erster, aus Asien stammender krankmachender Pilz die heimischen Amphibien bedrohte, kommt seit wenigen Jahren ein weiterer hinzu: Batraychochytium salamandrivorans, kurz „Bsal“ („Salamanderfresser“).

Bsal ist 2013 erstmals in Belgien und den Niederlanden aufgetreten. In den Niederlanden ist der Feuersalamander aufgrund des Hautpilzes bereits vom Aussterben bedroht. Der aus Asien stammende „Salamanderfresser“ wurde wahrscheinlich über den Tierhandel nach Europa eingeschleppt. Der Hautpilz wurde in NRW zunächst in der Eifel und seit 2017 auch in Essen nachgewiesen. Mittlerweile hat er sich bis ins Bergische Land verbreitet. „Man kann den internationalen Handel mit Tieren nun gut finden oder nicht: Ein gravierender Nachteile ist, dass Krankheitserreger ebenfalls importiert werden“, so Dr. Thomas Mönig, „gelangen importierte Tiere in die Natur, ist eine weitere Ausbreitung von Krankheiten auch bei uns in vielen Fällen absehbar.“

Beitragsfoto: Der Feuersalamander lebt in Gewässern und Feuchtbereichen im Wald © Mönig / Rheinisch-Bergischer Kreis

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