Jürgen Scherkenbeck zu den Modalitäten der Corona-Impfung

Ein Leserbrief

Wermelskirchen | Die Debatte über die Modalitäten der Corona-Impfungen kommt in Gang. Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck, Mitglied der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wermelskirchen, macht in einem Leserbrief seine Meinung in vier einzelnen Punkten deutlich:

Meine Meinung zu der Thematik:

  1. Die mobilen Impfstationen sind sicher eine gute Lösung für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, aber nicht für die Vielzahl der alten Menschen, die zu Hause leben. Damit sind die mobilen Impfstationen vermutlich überfordert. Ob vom Arzt verschriebene Taxifahrten dann die Lösung sind für weniger mobile Mitmenschen, wage ich auch mal zu bezweifeln. Wir reden hier nicht nur über ein paar hundert Leute.
  2. Aus diesem Grunde bin ich für ein Impfzentrum in Wermelskirchen, falls machbar im Krankenhaus. Ein Impfzentrum vor Ort dürfte für viele Menschen auch die Hemmschwelle für eine Impfung senken. Eine möglichst hohe Zahl an Impfungen ist aber das A und O in der Corona-Bekämpfung. Ob ein Impfzentrum aus Personalmangel in Wk keine Chance hat, müsste erstmal geprüft werden. An den Kosten sollte es jedenfalls nicht scheitern.
  3. Dass niedergelassene Ärzte innerhalb der nächsten Monate die Impfungen übernehmen und sich damit die Diskussion um ein Impfzentrum in Wk erledigt, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Die zugelassenen Impfstoffe von Biontech und Moderna basieren beide auf mRNA. Es liegt in der natürlichen Funktion der messenger RNA, dass sie chemisch instabil sein muss, auch wenn die Instabilität und damit der Kühlbedarf bei der Moderna Vaccine geringer ist. Die niedergelassenen Ärzte müssen die Einhaltung der Kühlkette gewährleisten und den Aufwand werden die meisten vermutlich nicht betreiben wollen. Bei dem Astra-Zeneca Impfstoff handelt es sich um gentechnisch veränderte Adenoviren. Das entspricht im Prinzip einer Grippeimpfung. Der Impfstoff ist stabil und kann problemlos auch von niedergelassenen Ärzten verimpft werden. Allerdings hat der eben auch eine schlechtere Wirksamkeit, wieder ähnlich einem Grippeimpfstoff.
  4. Meiner Meinung nach sollten wir die politische Forderung nach einem vielleicht auch nur kleineren Impfzentrum für wenig mobile Menschen nochmal auf die Tagesordnung setzen. Unsere Bürgermeisterin ist ja auch schon daran gescheitert. Wie schön wäre es aber, wenn es in abgespeckter Form in einem 2. Anlauf dann doch funktionierte.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Stefan wiersbin
    • 06.01.21, 13:05 Uhr

    Denke auch, dass kleinere , dezentrale Impfcenter, die bessere Lösung für ältere und inmobile Menschen wären. Diese auch dazu beitrügen die Bereitschaft zur Impfung zu erhöhen.

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