NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXXVI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für die letzten 24 Stunden 23.449 neue Ansteckungsfälle in Deutschland. Das sind rund 640 mehr als am Freitag vor einer Woche, als die Gesundheitsämter dem RKI 22.806 Neuinfektionen gemeldet hatten. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 432 auf 18.034. Etwa 820.600 Menschen gelten als genesen. Wie ernst die Lage drei Wochen vor Heiligabend ist, zeigt der Blick auf die Sterbefälle. Erst am Mittwoch hatten die Bundesländer mit insgesamt 512 Todesfällen den bislang höchsten Tageszuwachs gemeldet. Nun erreichte die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Toten in Deutschland den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie: Insgesamt wurden an diesem Donnerstag weitere 432 Fälle registriert, sodass hierzulande insgesamt 17.865 Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben sind. Der aktuelle Donnerstagswert übersteigt das Niveau von vor einer Woche (26.11.: 431 Corona-Tote) und liegt noch deutlicher über dem Wert von vor 14 Tagen (19.11.: 268). Die nördlichen Bundesländer sind nach wie vor weniger stark von der Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 betroffen als der Süden. Die 14 Regionen (plus zwei im Vergleich zum Vortag), die zurzeit eine 7-Tage-Inzidenz zwischen 5 und 24,9 aufweisen, befinden sich allesamt in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Nach aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts sind demgegenüber Kreise und Städte in Bayern, Baden-Württemberg sowie Sachsen besonders stark von der Pandemie betroffen. In letzterem Bundesland liegen 9 von 13 Regionen über der Marke von 200. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge weist mit 451,6 die höchste Inzidenz auf, gefolgt vom Landkreis Bautzen mit 419. Die Stadt Leipzig meldet mit 102,8 den niedrigsten Inzidenzwert. Die sehr hohen Infektionszahlen in Sachsen erklärt der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Marco Wanderwitz, vor allem mit der Grenzlage zu Tschechien und der hohen Zahl an Corona-Leugnern in dem Bundesland. Der Anstieg liege etwa am kleinen Grenzverkehr sowie den Arbeitspendlern aus und nach Tschechien, wo es viel höhere Corona-Zahlen gebe, sagt der CDU-Politiker. Dazu komme, dass der tschechische Lockdown dafür gesorgt habe, “dass Zehntausende Tschechen außer der Reihe zum Einkaufen nach Sachsen kamen”, fügt er hinzu. “Außerdem ist der Anteil an Corona-Leugnern und Maßnahmen-Verweigerern höher als in anderen Bundesländern. Es ist auffallend, dass die am stärksten betroffenen Regionen die sind, in denen der AfD-Stimmenanteil bei Wahlen am höchsten ist.” Berlin hat den besonders hohen Inzidenzwert zwar inzwischen hinter sich gelassen (aktuell 156,8). Doch die Lage in der Hauptstadt ist immer noch angespannt. Hier sind es vor allem die nordwestlichen Bezirke Spandau (262,7) und Reinickendorf (209,9), die in den vergangenen sieben Tagen besonders viele Fälle pro 100.000 Einwohner aufweisen. Die Corona-Infektionszahlen in den Kindertagesstätten gehen laut Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zurück. In der Altersgruppe von null bis fünf Jahren liege die Zahl der Neuinfektionen “im bundesweiten Durchschnitt bei 59 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen”. In Hotspots in Baden-Württemberg dürfen die Bürger künftig nachts nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen. Die Landesregierung einigte sich auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie das Staatsministerium mitteilt. Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger findet es einer Umfrage zufolge richtig, die Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten zu lockern. Das hat eine repräsentative Umfrage von Infratest Dimap ergeben. 53 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die geplante Lockerung an den Weihnachtstagen für eher richtig halten. 44 Prozent sagten, dies sei eher falsch. Eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen zu Silvester hingegen sehen zwei Drittel kritisch: 68 Prozent finden das eher falsch, 30 Prozent eher richtig. Aktuell dürfen sich fast überall in Deutschland nur zwei Haushalte mit bis zu fünf Personen treffen. Zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar soll dies vorübergehend gelockert werden. In Italien haben die Behörden innerhalb eines Tages fast 1000 Menschen verzeichnet, die mit dem Coronavirus starben, und damit so viele wie noch nie seit dem Beginn der Pandemie. Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, wurden den Behörden in dieser Zeit 993 Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Corona-Toten liege damit bei rund 58.000. Ein anderes Bild zeigt sich bei den Neuinfektionen. Innerhalb von 24 Stunden zählten die Behörden etwas mehr als 23.000 Fälle. Das waren etwa 6000 weniger als am Donnerstag der Vorwoche. Insgesamt wurden damit bislang fast 1,665 Millionen Fälle registriert. Mit einem neuen Dekret und weiteren Einschränkungen für die Menschen will die Regierung in Italien eine weitere Corona-Welle verhindern. Alle Skigebiete blieben bis zum 6. Januar geschlossen. In Ungarn sind nach Behördenangaben binnen 24 Stunden 182 weitere Menschen mit oder an dem Coronavirus gestorben – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt damit auf 5324. Außerdem verzeichnen die Behörden 6635 Neuinfektionen binnen eines Tages. Insgesamt wurden 231.844 Ansteckungsfälle registriert. Ungarn weist nach EU-Angaben eine der höchsten Todesraten je 100.000 Einwohner in der Europäischen Union auf. In Schweden ist die Zahl der Todesfälle auf mehr als 7000 gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen, wurden seit Mittwoch 34 neue Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl lag damit bei 7007. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land mehr als 270.000 Infektionen registriert. Am Donnerstag lag die Infektionsrate bei 684 per 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen. 13,3 Prozent der Tests waren positiv. In Russland melden die Behörden 27.403 Neuinfektionen. Knapp 7000 davon entfallen auf die Hauptstadt Moskau. Die Zahl der Ansteckungen seit Ausbruch der Seuche steigt damit auf 2.402.949. Von den Infizierten starben in den vergangenen 24 Stunden 569. Damit verlief für über 42.000 Menschen die Ansteckung tödlich. UN-Generalsekretär António Guterres hat die Missachtung von Corona-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation für das Ausmaß der Pandemie mitverantwortlich gemacht. Die WHO habe von Beginn an “Fakten und wissenschaftliche Orientierung” geliefert, sagt Guterres. Dies hätte Grundlage für eine weltweite Zusammenarbeit im Kampf gegen das Virus sein können. “Leider wurden viele dieser Empfehlungen nicht befolgt.” Die USA verzeichnen mit mehr als 216.500 Neuinfektionen und 2857 weiteren Todesfällen neue Höchststände. Das geht aus einer Erhebung der “New York Times” auf Basis offizieller Daten hervor. Das ist ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Donnerstag vor zwei Wochen. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern stieg auf über 100.000. Kalifornien führt härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. In Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen werden Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft. Mit Blick auf steigende Krankenhauseinweisungen verhängt der Staat in weiten Teilen Kaliforniens eine Anordnung zum Zuhausebleiben (Stay at home order). Kontakt mit anderen Haushalten soll vermieden werden. Viele nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen, darunter Friseure und Bars. Restaurants dürfen nur Essen zum Abholen anbieten. In den betroffenen Regionen soll die Anordnung zunächst drei Wochen lang gelten.Indien verzeichnet den fünften Tag in Folge weniger als 40.000 Neuinfektionen. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 36.595 auf 9,57 Millionen. Das sind weltweit die zweitmeisten Fälle nach den USA, wo fast 14 Millionen Infektionen registriert sind. Anders als in den USA gehen in Indien allerdings die Neuinfektionen seit den Höchstständen von August und September inzwischen zurück. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 540 auf 139.188. Südkorea meldet mit 629 Neuinfektionen die höchste Zahl seit neun Monaten.

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