Köln | „A bas les Boches“ (Nieder mit den Deutschen) schrieb ein französischer Häftling an die Wand des Gestapogefängnisses im EL-DE-Haus in Köln. Erst nach Jahrzehnten wurden die Inschriften freigelegt und der ehemalige Gestapokeller 1979 als Gedenkstätte eingeweiht.
Dietrich Schubert nahm dies zum Ausgangspunkt für einen Spielfilm, nachdem er zuvor bereits einen Dokumentarfilm über die Edelweißpiraten gedreht hatte: Fritz, die Hauptfigur, ist ein Überlebender der von der Gestapo verfolgten Edelweißpiraten aus Ehrenfeld. Er wird durch eine Zeitungsnotiz auf die Eröffnung der Gedenkstätte aufmerksam und reist von Rheydt nach Köln, um den Keller wiederzusehen, in dem er gefoltert wurde. In der Besuchergruppe entdeckt er einen alten Mann, den er wiedererkennt: den »Kellermeister« der Gestapo, der ihn bei Verhören halbtot geprügelt hat. Der Versuch, diesen Mann aufzuspüren, ihn zu stellen und ihm heimzuzahlen, was nicht heimgezahlt werden kann – diese Suche bestimmt den Rhythmus des Schwarzweißfilms und den Fluss seiner Bilder.
Das kostbare Zeitdokument zeigt frühe Bilder der Gedenkstätte und erlaubt auch eine Wiederbegegnung mit der Stadt, die sichtbar mit der Verdrängung des Vergangenen beschäftigt ist.
Köln im Film e.V. präsentiert in Kooperation mit dem NS-DOK den Film im Rahmen seiner Arbeit zur Sicherung des filmischen Erbes dieser Stadt erstmals in digitaler Fassung. Mit Dietrich Schubert (Buch & Regie) und Irene Schoor (Köln im Film e.V.)
Film • Donnerstag, 5. Dezember 2019, 19 Uhr • EL-DE-Haus, Köln • Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro