Berlin/Frankfurt | Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, warnt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor einem Verkehrskollaps. 2019 müsse ein Jahr der Verkehrswende werden, in dem die Verkehrspolitik viel stärker auf zukunftsgerechte und nachhaltige Mobilität ausgerichtet wird, so Dedy. „Unsere Verkehrspolitik ist nicht mehr zeitgemäß. Es muss vor allem mehr attraktive Angebote geben, vom Auto auf die Bahn, auf ÖPNV und Fahrrad umzusteigen. Ohne eine Verkehrswende werden wir bald in Teilen unseres Landes einen Verkehrskollaps erleben.“
Der Städtetag erwarte von Bund und Ländern, daß dafür über bisherige Programme hinaus Mittel in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellt würden, zum Beispiel für Investitionen in den ÖPNV und die Verkehrsinfrastruktur insgesamt sowie für saubere Luft in den Städten. „Es muss gelingen, die Gesundheit der Menschen zu schützen und die Städte mobil zu halten.“
Man müsse in weiteren Städten mit Fahrverboten rechnen. Derzeit überarbeiteten die Länder in Abstimmung mit den Städten eine Reihe von Luftreinhalteplänen. „Der Deutsche Städtetag hat rechtzeitig darauf hingewiesen, dass die Gerichte das Heft des Handelns in die Hand nehmen, wenn Automobilindustrie und Bund untätig bleiben oder lange zögern“, so Dedy. „Die Städte sind verärgert, dass die Automobilindustrie über ein Jahr lang hartnäckigen Widerstand gegen eine Hardware-Nachrüstung von Dieselautos geleistet hat. Da ist viel wertvolle Zeit verloren gegangen, in der Autohersteller für das Vermeiden von Fahrverboten hätten arbeiten können.“