Camino Santiago 2018 bis 2020 – Ein Tagebuch

Tag 10 – Von Sangüesa nach Monreal

Auch heute wurde gegen 8 Uhr gestartet. Sontag – Also keine Chance auf einen Kaffee in der Stadt. Keine Chance, sich noch eine Kirche an zu schauen. Obwohl ich auf dem Weg aus der Stadt an zwei Kirchen vorbei mußte. – Die nächste Kaffeebude 18 Kilometer entfernt. Super!

Habe ich schon mal gesagt, daß ich Berge hasse? Vor allem morgens Früh. Ich hasse sie! – Schizophren! Ich weiß, aber so ist es. – Dennoch mache ich mich fast jedes Jahr, seit 2008, auf den Jakobsweg. Mit dem Wissen, wo es runter geht, da geht es auch rauf. – Oder eben umgekehrt. – Deshalb wollte ich ja eigentlich nur ein Jahr in Wermelskirchen bleiben. Jetzt sind es zwanzig Jahre. – Kaum mehr!

Kurz nach der Stadt mußten wir den ersten Berg hinauf. Ohne Frühstück, ohne Kaffee. Es sollten noch zwei weitere Berge folgen. Vor allem beim Aufstieg zum letzten Berg, vor dem Zwischenziel Izzo, war der Weg eher ein gepflügter Acker als ein Weg. Sehr schwer zu gehen! – Die beiden letzten Berge, der Alto de Alibar und der Alto de Lotti, brachten uns auf 780 Meter. In Izzo waren wir dann wieder bei knapp 700 Metern. Ansonsten führte der Weg über eine menschenleere Hochebene, wenn man von uns Pilgern absah.

In Izzo machte ich, wie meine Mitpilger, am Vereinsheim eine Pause und trank zwei Cola. Leider hatten sie keine Baguettes.

Die Letzten 8 Kilometer bis Salinas de Ibagotti führten über ein Betonsträßchen. Von dort ging es dann durch den Wald Berg ab nach Monreal.

Der Weg war heute, wie in den letzten Tagen, für Rollatoren und Bollerwagen eher ungeeignet. – Also nichts für meine Mutter mit ihren 88 Jahren, die jedes Jahr aufs neue mitmöchte. Auch nichts für die Mitnahme einer großen Kameraausrüstung, die mein Bruder Peter mitschleppen würde. Mal davon abgesehen, bräuchte er für die heutige Etappe doppelt so lang, weil es ja soviele Motive gibt.

Heute fielen mir die 28 Kilometer echt schwer. Weniger körperlich, von den Füßen her, als mental. Ich konnte mich heute nicht auf den Weg, auf den Camino Santiago einlassen.

Morgen auf ein Neues! – Wobei ich überlege, ob ich ein kurze Etappe mache und die geplante morgige Etappe nach Obanos teile. Mal schauen.

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