Städtebund will Wohnungsreserve für Flüchtlinge

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert die vorsorgliche Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete. “Nach wie vor kommen rund 200.000 Flüchtlinge pro Jahr nach Deutschland und niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, ob die Zahlen nicht wieder deutlich ansteigen”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der “Welt am Sonntag”. “Damit sich dramatische Engpässe bei der Unterbringung wie im Jahr 2015 nicht wiederholen, müssen Unterbringungsmöglichkeiten vorgehalten werden”, verlangte er.
Der Bund und die Länder müssten möglichst genau erfassen, wo die Kommunen wie viele Plätze welcher Art in Reserve halten müssten. Zahlen müsse der Bund, denn es handele sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Forderung platzt in einen Wahlkampf, in dem das Flüchtlingsthema an den Rand gerückt ist. “Die Neuzugänge sind derzeit gering. Deshalb stehen viele langfristig angemietete Objekte jetzt ganz oder teilweise leer”, erklärte Harald Löhlein, Leiter der Abteilung Migration beim Paritätischen Gesamtverband. “Doch die Probleme sind mit der Entspannung bei der allerersten Unterbringung der Neuankömmlinge nicht gelöst”, so Axel Gedaschko, Präsident des Verbandes der Wohnungswirtschaft (GdW), “es darf nicht passieren, dass die Politik die Integrationsbemühungen einstellt, sobald die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben”.
Das Motto “Aus den Augen, aus dem Sinn” funktioniere nicht. Notwendig seien generelle Verbesserungen im Wohnungsbau, darunter eine Entschlackung der Bauvorschriften. Auf diese Weisen ließen sich Baukosten und Mieten insgesamt dämpfen.

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