In ihrem Newsletter hat Campact eine Argumentationshilfe von zehn Argumenten gegen Antisemitismus für die öffentliche Debatte oder die private Diskussion unter dem Weihnachtsbaum zusammengestellt. Diese Argumente wurden gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank entwickelt.
Kippa versteckt, Davidsternkette abgelegt, bloß kein Wort über das Chanukka-Fest in der Öffentlichkeit: Viele Jüd:innen fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher. Das liegt am wachsenden Antisemitismus. Seit dem menschenverachtenden Angriff der Hamas auf israelische Zivilistinnen hat sich die Lage auch bei uns noch einmal deutlich zugespitzt.
Judenfeindlichkeit zeigt sich dabei nicht nur in Angriffen auf Personen, Synagogen oder andere Einrichtungen. Viel häufiger steckt sie in Redewendungen, Klischees und beiläufigen Andeutungen. Diese Form von Antisemitismus haben viele Menschen so tief verinnerlicht, dass es ihnen kaum auffällt.
In den nächsten Tagen kommen viele Familien und Freundeskreise über Weihnachten zusammen. Dabei werden die Ereignisse in Nahost und ihre Auswirkungen in Deutschland bestimmt Thema sein; das Bedürfnis nach Austausch ist groß. Manche wiederholen in diesen Gesprächen leider antisemitische Vorurteile – oft, ohne es zu bemerken. Da braucht es die richtigen Argumente, um die Diskussion mit Onkel, Schwester, Schwager oder Freundin zu meistern.
Ob im Gruppenchat, bei der Diskussion unterm Weihnachtsbaum oder in der Kneipe: Wir wollen für diese Gespräche wappnen. Deshalb haben wir die zehn gängigsten antisemitischen Aussagen auf einer Webseite gesammelt und widerlegt. Außerdem haben wir jedes Gegenargument in einer schnell verständlichen Grafik verpackt. Die kann man direkt im Familienchat teilen, sollte es mal wieder hoch hergehen.
Wir wissen, Diskussionen während der Feiertage können anstrengend sein; viele möchten sich lieber zurückziehen. Doch klar ist: Antisemitismus darf nie unwidersprochen bleiben. Damit sich Judenfeindlichkeit nicht noch weiter ausbreitet, braucht es Menschen, die dagegenhalten. Es ist gut, wenn man vorbereitet ist – und noch besser, wenn man die Argumente gar nicht braucht.
Fernsehen, Radio, soziale Medien: Von allen Seiten prasseln Nachrichten zum Krieg in Nahost auf uns ein. Es ist nicht leicht, bei der Flut an Informationen den Durchblick zu behalten. Deshalb kommt es jetzt auf Fakten und fundierte Argumente an. Die Mitarbeiter:innen der Bildungsstätte Anne Frank kennen sich im Thema richtig gut aus; mit ihnen haben wir unsere Sonderseite gegen Antisemitismus entwickelt.
Die meisten Menschen wollen keine Antisemit:innen sein, davon sind wir überzeugt. Doch bei vielen sind judenfeindliche Argumentationsmuster, Erzählungen und Mythen tief verinnerlicht. Mit unserer Argumentationshilfe kann man verkrustete Denkmuster hinterfragen. Wir liefern nicht nur die passenden Argumente, sondern auch spannende Gegenfragen, die das Gegenüber zum Nachdenken anregen.
Ein großer Vorteil der Seite: Sie lässt sich auf dem Handy, Tablet oder PC abspeichern. Sollte es mal im Gruppenchat turbulent zugehen, kann man die Grafiken direkt von der Seite aus teilen.
PS: Antisemitische Straftaten gab es schon vor dem 7. Oktober – doch seit dem Hamas-Überfall erleben wir einen Anstieg um mehr als 300 Prozent. Unwidersprochene Hetze verstärkt das Problem; vom Wort bis zur Tat ist es oft nur noch ein kleiner Schritt. Deshalb ist es wichtig, gegenzuhalten und zu widersprechen. Mit unseren Argumenten und Grafiken ist man dafür gewappnet.
Hier die Argumentationshilfe als PDF-Datei: