Polizei warnt vor Betrugsmasche
Die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen – Offenbach warnt vor einer neuen Betrugsmasche: „Job-Scamming“, wie mimikama.at mitteilt. Die Gauner veröffentlichen gefälschte Stellenanzeigen im Internet, vorwiegend auf Job- oder Internetverkaufsportalen mit vermeintlich sehr guter Bezahlung freier Zeiteinteilung sowie Aussicht auf Homeoffice.
„In vielen Fällen zahlen die Täter zunächst einen kleinen Geldbetrag, um die Opfer zu ködern – so wird eine große Anzahl potenzieller Opfer angelockt“, so heißt es bei mimikama. Den Opfern werde zumeist angeboten, als Tester von Banking-Apps zu arbeiten oder ein Auswahlverfahren durchlaufen zu müssen, was in aller Regel online stattfinde. „In beiden Fällen werden die Opfer von den Tätern dazu veranlasst, via Video-Ident-Verfahren persönliche Daten und Bilder preiszugeben, mit denen die Betrüger echte Bank- oder Bitcoin-Konten auf die Namen der Geschädigten eröffnen.“
Dann werden die Opfer gebeten, die ihnen zugestellten Kontoeröffnungsunterlagen (PIN/TAN usw.) den Tätern zu überlassen, angeblich, um die eröffneten Konten von Seiten des „Arbeitgebers“ nach erfolgreicher Testung zu schließen. Die Täter verändern Onlinezugangsdaten zu den Konten, so dass die Opfer keinen Zugriff auf die eröffneten Konten haben.
Die Konten würden nun für Zahlungen aus weiteren kriminellen Handlungen, etwa beim Warenbetrug, genutzt. Die Täter böten im Internet hochwertige Ware günstig als Fake-Angebote an. Kauft nun ein Dritter Ware und überweist das Geld auf das zuvor eröffnete Konto, ist das Geld weg – es werde nämlich sofort über andere Konten ins Ausland weitergeleitet. Die gesamte Kommunikation zwischen Tätern und Geschädigten finde in den meisten Fällen über Messenger-Dienste statt.
Vom Betrug erfahren die Opfer erst Wochen oder Monate später, wenn etwa ein Warenbetrugs-Opfer Anzeige erstattet oder sich das Amtsgericht mit dem Hinweis meldet, dass das Konto gepfändet wurde. Dann drohe den Opfern sogar Ärger wegen Verdachts der Geldwäsche.
Die Polizei rät daher:
Innerhalb eines Bewerbungsverfahrens sollte eine Kontoeröffnung via Video-Ident-Verfahren auf jeden Fall abgelehnt werden. Wenn bereits an einem solchen Verfahren teilgenommen wurde, sollte das Konto sofort gesperrt werden. Sichern Sie Chatverläufe und erstatten Sie in jedem Fall Strafanzeige bei der Polizei, wenn Sie einer fremden Person Ihre Daten übermittelt haben.