Das Robert-Koch-Institut(RKI) meldet 133.173 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 14.203 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 118.970 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1400,8 verglichen mit 1388,0 am Vortag. 41 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Ansteckungsrate (Sieben-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,08 angegeben (Vortag: 1,04). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2311 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1157 davon werden invasiv beatmet. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten stagniert fast bei 2311, wie aus dem DIVI-Intensivregister hervorgeht. Auch bei den Patienten, die invasiv beatmet werden müssen, gibt es nur eine leichte Zunahme auf 1157. Gut 16 Prozent der Intensivbetten sind aktuell frei, was ein leichtes Plus bedeutet. Bei nur drei Bundesländern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei einem Wert von unter 1000.Das geht aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervor. Demnach verzeichnet Thüringen bundesweit die niedrigste Inzidenz (697), gefolgt von Schleswig-Holstein (872,9) und Sachsen (905,7). In den Einrichtungen zur Erstaufnahme von Geflüchteten nehmen in Rheinland-Pfalz die Infektionen stark zu. Der Anteil der Infizierten stieg im Januar von 0,3 auf 5,5 Prozent, wie aus Daten des Integrationsministeriums hervorgeht. “Die hohen Infektionszahlen in der Gesellschaft durch die Omikron-Variante zeigen sich jetzt auch in unseren Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende”, sagt Integrationsministerin Katharina Binz. In Berlin sind laut amtlicher Schätzung rund sechs Prozent der Einwohner akut infiziert. Bundesweit liegt die Zahl den Daten zufolge bei mindestens 2,795 Millionen Menschen. Die Zahl der Schulkinder, die wegen Corona nicht am Unterricht teilnehmen können, steigt in Bayern weiter. Zuletzt waren es 6,38 Prozent, wie das Kultusministerium mitteilt. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. 3,56 Prozent der Schüler blieben dabei wegen eines positiven Tests dem Unterricht fern, 2,82 Prozent waren in Quarantäne.
Ebenso wie Bundeskanzler Olaf Scholz sieht auch Vizekanzler Robert Habeck die Voraussetzungen für Lockerungen noch nicht erfüllt. “Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen”, sagte der Wirtschaftsminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Noch ist die Omikron-Welle nicht gebrochen.” Ähnlich hatte sich kürzlich auch Scholz geäußert. Der Koalitionspartner FDP dringt hingegen auf baldige Öffnungsschritte, in einzelnen Bundesländern werden die Regeln bereits gelockert. Die Mehrheit der Deutschen spricht sich für Lockerungen aus. Einem Bericht der “Bild am Sonntag” zufolge hat dies eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes INSA (1002 Befragte) ergeben. Demnach sind 49 Prozent für Lockerungen, 44 Prozent sind dagegen. Nach dem Sinn einzelner Maßnahmen befragt, nannten 53 Prozent die 2G-Regeln im Einzelhandel nicht sinnvoll, 42 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus. Kontaktbeschränkungen für Geimpfte würden 66 Prozent abschaffen und 27 Prozent beibehalten. 2G plus in der Gastronomie finden 49 Prozent nicht mehr sinnvoll, 47 Prozent halten die Maßnahme weiterhin für gerechtfertigt. Deutliche Unterstützung gibt es für die Maskenpflicht in Bussen und Zügen (71 Prozent), im Einzelhandel (65 Prozent) und in den Schulen (58 Prozent). Bis zu einem entspannten Umgang mit dem Coronavirus wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. “Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird”, sagt Kräusslich der “Rhein-Neckar-Zeitung”. “Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann”, sagte der Mediziner. “Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein.” Drei von fünf Arbeitnehmern, die schon einmal im Homeoffice gearbeitet haben, stehen dieser Arbeitsform überwiegend positiv gegenüber. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor. Nur ein Fünftel der Befragten bezeichneten die Erfahrungen mit Heimarbeit demnach als überwiegend negativ. 70 Prozent aller Umfrageteilnehmer gaben an, Familie und Beruf im Homeoffice besser vereinen zu können. Ein Fünftel der Arbeitnehmer sagte zudem, dass sich das Arbeiten daheim positiv auf ihren Gesundheitszustand auswirke – vor allem durch weniger Stress. Bei ebenso vielen hat sich das Wohlbefinden allerdings auch verschlechtert. Hessen lockert von Montag an seine Corona-Regeln. Das beschloss das Corona-Kabinett, wie die Staatskanzlei mitteilt. Unter anderem entfällt im gesamten Einzelhandel die 2G-Regel. Für Großveranstaltungen werden wieder mehr Zuschauer zugelassen. Ministerpräsident Volker Bouffier hatte die Änderungen in Aussicht gestellt, die Landesregierung musste sie aber noch beschließen.
Wegen zu geringer Nachfrage sind in den vergangenen Wochen in Niedersachsen Tausende Impfstoffdosen vernichtet worden. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich 30 Landkreise und kreisfreie Städte beteiligten. Nur sechs der Kommunen gaben an, dass sie bisher noch keinen Impfstoff beseitigen mussten. Nach einigen Wochen verliert der Impfstoff seine Haltbarkeit. Der ursprünglich für heute im Saarland geplante Beginn der Terminbuchungen für Corona-Impfungen mit dem Impfstoff des US-Herstellers Novavax verzögert sich. Nach Rückfrage beim Bundesgesundheitsministerium sei weiterhin unklar, wann der Impfstoff in welcher Menge im Saarland verfügbar ist, teilt das Gesundheitsministerium am Abend in Saarbrücken mit. Auch sei weiterhin offen, wie der Bund die Liefermengen zu Impfzentren und Ärzteschaft verteilen wird. “Wir stehen bereit und werden abhängig von der gelieferten Menge die Möglichkeit schaffen, einen Impftermin für eine Impfung mit Novavax zu erhalten”, sagt Ministerin Monika Bachmann laut Mitteilung. Die Anmeldung für eine Novavax-Impfung in einem Impfzentrum soll nach früheren Angaben der Regierung über das Impfportal des Landes erfolgen. Ostdeutschland bildet das Schlusslicht bei den Impfquoten. Doch selbst in Sachsen, dem Bundesland mit den niedrigsten Quoten, sind inzwischen rund 82 Prozent der über 60-Jährigen grundimmunisiert. Das Impftempo in Deutschland geht weiter zurück. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden am Freitag knapp 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt. Am Freitag vor einer Woche waren es noch gut 428.000 Dosen – vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Mehr als zwei Drittel der am Freitag verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen. Insgesamt haben nun 74,4 Prozent der Menschen einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 54,2 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Die Schauspielerin Fritzi Haberlandt zeigt sich empört über Kollegen, die Gefahren durch das Coronavirus verharmlosen. Zur Aktion #allesdichtmachen im vergangenen Frühjahr sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: “Mir kam es so vor, als würden viele in der Gesellschaft verhöhnt mit der Aktion, das Pflegepersonal zum Beispiel. Es gehört sich nicht für uns, alle zu Idioten zu erklären, die Masken tragen. Das ist meine Zunft, die sich teilweise unerträglich verhalten hat.” Bei einer unangemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Ulm hat ein Teilnehmer einen Polizisten mit einer Flasche beworfen. Der Beamte eines Anti-Konflikt-Teams wurde leicht verletzt, wie die Polizei mitteilt. Die Polizei hat in Brandenburg an der Havel eine nicht angemeldete Versammlung aufgelöst. In der Innenstadt hatte sich am Mittag eine “größere Personenzahl” versammelt, wie die Polizei mitteilt. Trotz mehrmaliger Aufforderungen hätte sich keiner der Teilnehmenden als Versammlungsleiter gemeldet. Corona-Bestimmungen wie die Abstandsregeln und das Tragen einer Maske seien nicht eingehalten worden. Die Polizei forderte die Menschen demnach auf, den Bereich zu verlassen. Eine größere Anzahl sei der Aufforderung nicht nachgekommen und weiter durch die Stadt gezogen. Die Polizei habe daraufhin die Wegstrecke abgesperrt und Personalien aufgenommen – unter anderem wegen der Teilnahme an einer aufgelösten Versammlung und Verstößen gegen die Corona-Eindämmungsverordnung. Außerdem wurden den Angaben zufolge Dutzende Platzverweise ausgesprochen. Aufgrund einer fehlenden Anmeldung sei eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gefertigt worden. Tausende Menschen sind auf die Straßen in Baden-Württemberg gegangen, um ihrem Unmut über die Corona-Politik Luft zu machen. Allein in Freiburg kamen rund 4000 zusammen, teilt ein Polizeisprecher mit. Eine Gegendemo versuchte, den Protestzug zu blockieren. Daraufhin habe die Polizei die Demonstrierenden an der Blockade vorbeigeleitet. Bei einer anderen Gegendemo hätten sich rund 120 Menschen versammelt. In Karlsruhe berichtet die Polizei von etwa 2000 Demonstranten. In Stuttgart wiederum gingen in der Innenstadt mehrere Hundert Menschen auf die Straße, wie ein Sprecher der Polizei sagt. Überall blieb es den Angaben zufolge zunächst friedlich. Erneut demonstrieren Menschen in Schwerin samstags gegen die Corona-Maßnahmen. Die Protestaktion um die Mittagszeit mit bis zu 690 Teilnehmern sei abgesehen von einzelnen Sachverhalten weitgehend ruhig verlaufen, sagt eine Polizeisprecherin. Der Aufzug war demnach am frühen Vormittag beendet. Eine Abschlusskundgebung laufe noch. Etwa 25 Menschen hätten für Corona-Impfungen und Solidarität in der Pandemie demonstriert.
Ungeachtet eines neuen Rekords bei der Zahl der Neuinfektionen lockert Russland ab Sonntag einige Maßnahmen. Unter anderem ist nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Selbstisolierung nicht mehr Pflicht, teilt die zuständige Behörde für Gesundheitsschutz mit. Deren Chefin Anna Popowa erklärte vergangene Woche, angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron seien gewisse Auflagen schlicht nicht mehr sinnvoll. Bis zu 40 Prozent der Infizierten in Moskau und 20 Prozent in ganz Russland zeigten keinerlei Symptome. Am Samstag melden die Behörden 177.282 Neuinfektionen. Vor einem Monat lag die Zahl bei weniger als 16.000. Italien registriert 93.157 Corona-Neuinfektionen, wie das Gesundheitsministerium am heutigen Samstag mitteilt. Am Vortag waren es 99.522. Die Zahl der Todesfälle sinkt von 433 auf 375. Insgesamt verzeichnet Italien 148.542 Covid-Todesfälle, die zweithöchste Zahl in Europa nach Großbritannien. Das Land hat bis heute 11,54 Millionen Fälle gemeldet. Litauen setzt trotz weiter hoher Infektionszahlen die Nutzung von Corona-Zertifikaten aus. In dem baltischen EU-Land muss für den Besuch von Restaurants, im Einzelhandel und im Kultur- und Unterhaltungsbereich kein sogenannter Grüner Pass für Geimpfte oder Genesene mehr vorgezeigt werden. Zugleich entfällt auch die Corona-Testpflicht für Beschäftigte in bestimmten Branchen – darunter im Gesundheitsbereich und im Bildungswesen. Die Regierung in Vilnius hat dafür im Gegenzug einige zusätzliche Bestimmungen eingeführt: So müssen Einzelhändler den Kundenstrom regulieren und für jeden Kunden 15 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, auch in Restaurants und bei Veranstaltungen gelten strengere Regeln. Weiterhin gültig bleiben Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban schränkt die Berichterstattung über die Pandemie weiterhin ein, obwohl die Justiz kürzlich einem dagegen klagenden Online-Portal Recht gegeben hatte. Nun wurde eine Verordnung des rechtsnationalen Regierungschefs veröffentlicht, wonach die Entscheidung, welche Medien Zutritt zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens bekommen, beim Corona-Krisenstab seiner Regierung liegt.
Die Ausbreitung der Omikron-Variante in Neuseeland führt dazu, dass alle Gedenkfeiern anlässlich des Nationalfeiertages am 6. Februar in diesem Jahr nur online stattfinden können. Mit dem “Waitangi Day” gedenkt das Land der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen Maori und Vertretern der britischen Krone im Jahre 1840, der auch als Gründungsdokument Neuseelands gilt. Bei ihrer Ansprache anlässlich des Feiertages rief Ministerpräsidentin Jacinda Ardern zum Impfen und zu mehr Zusammenhalt auf. Aus den Daten des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass die Infektionszahlen in dem Land im Moment steigen. 93 Prozent der Neuseeländer über zwölf Jahren sind zweifach geimpft, 49 Prozent haben bereits eine Booster-Impfung erhalten. In Kanada ist es bei anhaltenden Protesten gegen Corona-Maßnahmen und Impfvorschriften zu Festnahmen gekommen. Sieben Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, in mehr als 50 Fällen, darunter auch Vorwürfe von Hass-Verbrechen, werde ermittelt, teilt die Polizei in der Hauptstadt Ottawa mit. Nach Angaben von Polizeipräsident Peter Sloly nahmen schätzungsweise 5000 Menschen an den Protesten teil. Rund 1000 Lastwagen und andere Fahrzeuge hätten Teile der Innenstadt blockiert. Die Protestaktion in Ottawa hatte mit dem Eintreffen eines Konvois aus Hunderten Lastwagen vor einer Woche begonnen. Die Zahl der Schwerkranken in Israel ist in der Omikron-Welle so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Das Gesundheitsministerium teilt mit, 1229 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl am 26. Januar 2021 mit rund 1185 Schwerkranken erreicht. Israelische Krankenhäuser klagen weiterhin über eine hohe Belastung. Es gibt aber gleichzeitig Anzeichen dafür, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich bricht. Von Montag an sollen Corona-Regeln im Land weiter gelockert werden. Etwa 50 der 290 Abgeordneten des iranischen Parlaments haben sich offenbar mit Corona infiziert. Das berichtet der britische “Guardian” mit Verweis auf den Abgeordneten Alireza Salimi, der das der iranischen Nachrichtenagentur YJC mitgeteilt haben soll. Bereits im vergangenen April sei die Parlamentsarbeit im Iran wegen eines Corona-Ausbruchs für zwei Wochen unterbrochen gewesen. Erstmals registriert Südkorea mehr als 30.000 Corona-Neuinfektionen. Die koreanische Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention meldet mit 36.362 neuen Covid-Fällen einen Höchstwert. Der bisherige Rekord wurde gestern erreicht, am Freitag waren es 27.443 gemeldete Neuinfektionen.
Beitragsfoto © PublicDomainPictures (Pixabay)