Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 11.022 neue Positiv-Tests. Das sind 1947 weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 12.969 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 74,7 von 76,3 am Vortag. 20 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.857. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,1 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Ansteckungsrate (Sieben-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 0,88). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1551 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 839 davon werden beatmet. Rund 3760 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die derzeitigen Covid-19-Patienten sind jünger als noch zu Beginn des Jahres, als die Impfkampagne los ging. In der vergangenen Woche lag der Altersmedian der als hospitalisiert gemeldeten Fälle bei 52 Jahre, wie die Datenauswertung von ntv.de zeigt. Das heißt: Die Hälfte der Betroffenen war 52 Jahre alt oder jünger.
Die Alpha-Variante taucht in den genomsequenzierten Proben des RKI so gut wie gar nicht mehr auf. Die Delta-Variante ist in den Proben mit 99,9 Prozent absolut vorherrschend.
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert, liegt nach RKI-Daten bei 0,92 (Vortag: 0,88). Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen.
In der Pandemie zeigt sich in Deutschland ein weiteres deutliches Ost-West-Gefälle: Die Sieben-Tages-Inzidenz ist in mehreren östlichen Bundesländern rasant gestiegen. Im Westen der Republik blieb sie dagegen entweder ähnlich hoch oder nahm ab, heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts. Der Vergleich der Sieben-Tage-Inzidenz des RKI bezieht sich auf die erste und zweite Septemberwoche. Danach stiegen die Werte für Sachsen und Thüringen von der 35. auf die 36. Meldewoche um jeweils 40 Prozent an, gefolgt von Brandenburg (plus 19 Prozent) und Sachsen-Anhalt (plus 17 Prozent). Allein in Mecklenburg-Vorpommern verlief der Anstieg mit sieben Prozent eher moderat. Am deutlichsten fielen die Inzidenzen dagegen im Saarland (minus 26 Prozent), Schleswig-Holstein (minus 15 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen (minus 14 Prozent). Mit Blick auf die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb sieben Tagen liegen die deutschen Regionen größtenteils über der 35er-Marke. Deutliche Ausreißer gibt es im Osten des Landes, etwa Frankfurt (Oder) in Brandenburg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3,5 oder das Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) mit 6,7.
Long-Covid beim Krankenhauspersonal verstärkt Pflegemangel Die Spätfolgen einer Corona-Infektion verschärfen nach Ansicht der Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken den Pflegemangel. Bundesweit lägen weit über 100.000 Anträge auf Anerkennung als Berufskrankheit von Klinikpersonal bei den Versicherungsträgern vor, sagt Christoph Reimertz, Chefarzt des Rehabilitationszentrums an der BG Unfallklinik Frankfurt. Wenn man davon ausgehe, dass bei rund 15 Prozent aller Covid-19-Fällen das Risiko von Long-Covid bestehe, “dann wären das 15.000 Mitarbeiter weniger”, so Reimertz. Er geht davon aus, dass die meisten Fälle von den Versicherungen anerkannt werden. 2021 habe es deutlich mehr Anträge gegeben im Vergleich zu 2020. Allerdings könnte der Höhepunkt überschritten sein, weil die meisten Pflegekräfte inzwischen geimpft seien.
Nach dem Brandanschlag auf das sächsische Impfzentrum in Treuen hat die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen an Impfzentren und an Schulen, an denen es ein Impfangebot gibt, verstärkt. Rund um Zwickau fahre die Polizei häufiger Streife und habe ihre Präsenz ingesamt erhöht, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des LKA hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen, weil eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann. Die Ermittler wandten sich mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit. Wer Hinweise zu dem Anschlag geben könne, solle sich bei der Polizei Zwickau oder an jede andere Polizeistelle melden, hieß es. Unbekannte hatten am Dienstagabend gegen ein Rolltor des Impfzentrums in Treuen drei Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit geworfen. Die Polizei vermutet Ethanol, eine genaue Analyse steht aber noch aus.
Nach einer Clubparty nur für Geimpfte und Genesene in Münster ist die Zahl der mit Corona infizierten Besucher auf 83 gestiegen. Bis heute seien 59 Impfnachweise eingereicht und überprüft worden, teilte die Stadt mit. “Bisher ist kein Verstoß bei den Impfnachweisen festgestellt worden.” Insgesamt hatten am 3. September rund 380 Menschen an der Partynacht teilgenommen. Für den Zutritt galt die sogenannte 2G-Regel, das heißt, nur Geimpfte oder Genesene wurden reingelassen. Die Betroffenen zeigten weiterhin nur milde oder gar keine Symptome, teilte die Stadt weiter mit. Bereits am Dienstag hieß es, dass die meisten infizierten Gäste aus Münster kommen, die übrigen Personen in der erweiterten Region wohnen. Auch ein Mitarbeiter des Clubs sei infiziert.
Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat Klagen gegen die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und in Schulen vorerst abgelehnt. Das Tragen medizinischer Masken sei in geschlossenen Räumen und an belebten Orten mit häufigen Besucherwechseln nach derzeitigem Stand noch eine “notwendige Infektionsschutzmaßnahme”, urteilte das Gericht nach eigenen Angaben vom Donnerstag in mehreren Normenkontrollverfahren. Auch für Geimpfte und Genesene sei die Pflicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiter erforderlich. Wie das Gericht weiter ausführte, sind Corona-Infektionen auch bei Geimpften und Genesenen nicht ausgeschlossen. Zugleich liege die Impfquote in Niedersachsen mit derzeit knapp 64 Prozent noch in einem Bereich, in dem eine Überlastung des Gesundheitssystems bei “einer dynamischen Entwicklung” allein durch eine Vielzahl von Erkrankungen von Ungeimpften oder noch nicht vollständig Geimpften drohe. Dies gelte auch im Zusammenhang des Schulunterrichts, weil Kinder Infektionen in ihr familiäres Umfeld weitergeben könnten.
Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch “bis Ende des Jahres” kostenlose Schnelltests bekommen können. “Für beide Gruppen ist die Impf-Empfehlung erst kürzlich gekommen”, sagt der CDU-Politiker der “Welt”. Sie hätten daher in diesen Wochen die Chance, sich impfen zu lassen. Geregelt werden soll dies in einer neuen Testverordnung, die einen Bund-Länder-Beschluss umsetzt. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten beschlossen, dass das vom Bund finanzierte Angebot für kostenlose Bürgertests für alle enden soll. “Ab dem 11. Oktober werden für alle, die sich impfen lassen könnten, Bürgertests kostenpflichtig”, sagt Spahn. Experten für Infektionskrankheiten bei Kindern und Krankenhaushygiene-Fachleute haben dazu aufgerufen, Schulen und Kitas für Kinder unter zwölf Jahren “uneingeschränkt” im Regelbetrieb offen zu halten.Das gelte auch für alle anderen Bereiche des sozialen Lebens, wie Jugendarbeit, Sportvereine, Musikschulen oder Schwimmkurse, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). “Gemeinschaftseinrichtungen tragen in der jetzigen Situation (keine Lockdown-Maßnahmen mehr im öffentlichen und privaten Bereich) nicht wesentlich zur Gesamtausbreitung des Erregers in der Gruppe der nicht geimpften Kinder und Jugendlichen bei”, heißt es in dem Papier. Die weit überwiegende Zahl infizierter Kinder sei asymptomatisch oder erkranke mild.
Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hat sich zurückhaltend zum Nutzen des Medikaments Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankungen geäußert. Erwachsene Patienten mit noch nicht sehr schwerer Lungenentzündung könnten davon profitieren, teilte das oberste Entscheidungsgremium des deutschen Gesundheitswesens mit. Das Ausmaß des Zusatznutzens werde aber nur als gering eingestuft. Für schwerer erkrankte Erwachsene und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren habe in einer eigenen Bewertung kein Zusatznutzen festgestellt werden können. Remdesivir war vom US-Pharmakonzern Gilead ursprünglich für die Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt worden.
Der Chef der AOK Rheinland-Hamburg, Günter Wältermann, kann sich eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher und Krankenhaus-Personal vorstellen: “Die Impfbereitschaft in Krankenhäusern ist bereits hoch. Doch hier wie in Schulen und Kitas müssen wir alles tun, um die zu schützen, die sich nicht impfen können oder besonders gefährdet sind. In manchen Berufen kann eine Impfpflicht daher sinnvoll sein. Andere Länder machen das bereits vor”, sagte Wältermann der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. Eine allgemeine Impfpflicht lehnt er dagegen ab: “Die Politik hat sich immer wieder gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen, dabei muss es bleiben.” Eine Corona-Auffrischungsimpfung bei Menschen über 60 Jahren erhöht die Schutzwirkung des Biontech-Mittels einer Studie zufolge beträchtlich. So habe es bei zweifach Geimpften in Israel mehr als 10 Mal so viele nachgewiesene Infektionen und knapp 20 Mal mehr schwere Erkrankungen gegeben als bei 3-fach-Geimpften, schreiben israelische Forscher im “New England Journal of Medicine”. Ein deutscher Experte zeigte sich beeindruckt vom Effekt der Booster-Impfung. In Israel haben mittlerweile alle Geimpften die Möglichkeit, frühestens fünf Monate nach der zweiten Dosis eine Auffrischungsimpfung zu bekommen. In der Studie wurden Daten von insgesamt mehr als einer Million Senioren in Israel berücksichtigt. Israel wird trotz sehr hoher Impfquoten derzeit von einer schweren Corona-Welle geplagt. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger spricht sich für eine staatliche Geldprämie aus, um das Impftempo in Deutschland zu erhöhen. Die Bundesregierung müsse “neue Anreize setzen, die das Impftempo beschleunigen”, sagt der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) der “Wirtschaftswoche”. Neben Geldbeträgen seien auch sonstige Prämien wie Fußballtickets denkbar. “Das kann man ja auch regional unterschiedlich gestalten”, sagt Dulger zu Prämien fürs Impfen. “In München zum Beispiel mit Tickets für den FC Bayern, da würde sich wahrscheinlich die halbe Stadt piksen lassen.” Mittlerweile haben in Deutschland bei der Gesamtbevölkerung 55,6 Millionen oder 66,9 Prozent zumindest eine Spritze erhalten. 52,1 Millionen oder 62,7 Prozent haben demnach zwei Spritzen erhalten. Die meisten zugelassenen Vakzine sehen zwei Dosen für einen vollständigen Impfschutz vor. Das Impftempo bleibt somit auf niedrigem Niveau. Es ist nur ein kleiner Anstieg seit dem Tiefpunkt am Sonntag zu verzeichnen. Seit dem 12. September (183.451) ist die Zahl der durchschnittlich verimpften Dosen um gut 4.000 gestiegen (187.749 am 15. September). Aber das kann auch mit Schwankungen und Nachmeldungen zusammenhängen. In den letzten sieben Tagen blieben die täglich verabreichten Dosen stets unter 190.000. Das entspricht dem Niveau von Anfang März, als noch die Verfügbarkeit des Impfstoffs begrenzt war.
Als erstes Land in Europa schreibt Italien künftig allen Beschäftigten im privaten und öffentlichen Bereich Impfungen oder negative Corona-Tests vor, um ihrer Arbeit nachzugehen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi beschloss, den “Grünen Pass” umfangreich auszuweiten. Wer kein Zertifikat vorweisen kann, darf vom 15. Oktober an nicht mehr zur Arbeit in Büros, Behörden, Geschäften oder der Gastronomie gehen. Mit der Maßnahme will Draghi Impfgegner und -zweifler umstimmen. Einen Tag nach Inkrafttreten der Impfpflicht für Pflege- und Rettungskräfte sind in Frankreich etwa 3000 Nicht-Geimpfte vom Dienst freigestellt worden. Mehrere Dutzend Mitarbeiter hätten zudem gekündigt, sagt Gesundheitsminister Olivier Véran dem Sender RTL. “Viele wollen sich aber jetzt impfen lassen, da sie merken, dass die Impfpflicht tatsächlich besteht”, erklärt er. Einschränkungen für Patienten seien nicht zu befürchten. Insgesamt seien 2,7 Millionen Menschen von der Impfpflicht betroffen, sagt Véran. Dazu zählen etwa das Personal von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Feuerwehrleute. Sie müssen seit Mittwoch mindestens einmal und von Mitte Oktober an doppelt geimpft sein. Anderenfalls wird ihr Vertrag suspendiert, die Gehaltszahlung bleibt aus. Wegen Äußerungen der rumänischen Senatorin und Corona-Leugnerin Diana Sosoaca hat Youtube vorübergehend den offiziellen Videokanal des rumänischen Senats gesperrt. Das berichtete die rumänische Internet-Zeitung “g4media.ro” unter Berufung auf die Senatspräsidentin Anca Dragu. Sosoaca wirbt seit Ausbruch der Corona-Pandemie kontinuierlich im Plenum der oberen Parlamentskammer (Senat) und bei anderen öffentlichen Auftritten gegen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und gegen Impfungen. Vor wenigen Tagen blockierte Sosoaca zusammen mit Anhängern die Aktivität eines Impfzentrums im nordostrumänischen Dorf Rachiteni. Die diensthabende Ärztin erklärte nachher, sie habe während des Vorfalls Angst um Leib und Leben gehabt. An dem betreffenden Tag habe man niemanden impfen können. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, sowie die Leiter der Weltbankgruppe, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welthandelsorganisation (WTO) fordern Länder mit hohen Impfraten auf, ärmere Länder stärker mit Vakzin-Lieferungen zu unterstützen. In einer gemeinsamen Erklärung der Organisationen heißt es, man zeige sich darüber besorgt, dass ohne entsprechende Maßnahmen bis Ende 2021, eine globale Impfrate von mindestens 40 Prozent nicht zu schaffen sei. Die Gruppe fordert auch Impfstoffhersteller auf, ihre Verträge mit COVAX und AVAT, einem afrikanischen Verteilungsprogramm, vorrangig zu erfüllen und die Transparenz zu verbessern, indem sie Einzelheiten zu den Lieferplänen für alle Impfstofflieferungen mitteilen. Die US-Regierung wird im Rahmen des internationalen COVAX-Programms weitere 2,58 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer und Biontech an die Philippinen liefern. Wie ein Sprecher des Weißen Hauses mitteilt, steigt damit die Gesamtzahl der gelieferten Vakzine an den Inselstaat auf neun Millionen. Wie der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, bereits vergangene Woche ankündigte, sollen die Philippinen außerdem weitere 11,3 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung der Pandemie von den USA erhalten. Sydney testet ein neues Quarantänesystem für vollständig geimpfte Einreisende aus dem Ausland. “Dies ist der nächste Schritt in unserem Plan, wieder sicher aufzumachen und sicher aufzubleiben”, sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Die Behörden wollen eine Handy-App mit Gesichtserkennung einsetzen, um die Einhaltung der Vorschriften der rund 175 Test-Personen zu überwachen. Der Probelauf soll noch im September stattfinden. Australien hatte seine Grenze wegen der Pandemie im März 2020 geschlossen und erlaubt die Einreise fast ausschließlich nur Staatsbürgern und Personen mit ständigem Wohnsitz, die sich auf eigene Kosten zwei Wochen in einem Hotel in Quarantäne begeben müssen. Dies soll nun auch zu Hause möglich werden. Das quarantänefreie Reisen zwischen Australien und Neuseeland wird für weitere acht Wochen ausgesetzt. “Wir haben große Fortschritte bei der Eindämmung des aktuellen Ausbruchs gemacht und arbeiten hart daran, die Beschränkungen nächste Woche zu lockern. Die Wiedereröffnung des quarantänefreien Reiseverkehrs mit Australien zum jetzigen Zeitpunkt könnte diese Errungenschaften gefährden”, sagt der zuständige Minister für Coronabekämpfung, Chris Hipkins, in einer Erklärung. Am 23. Juli war ein Reisekorridor zwischen beiden Ländern geöffnet worden, der aber wegen des Ausbruchs der Delta-Variante nur wenige Wochen später wieder geschlossen werden musste. In Afrika sind erst 3,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen geimpft, obwohl sich Teile des Kontinents bereits im Griff einer vierten Infektionswelle befindet. Betroffen sind vor allem Länder im Norden des Kontinents wie Algerien, Ägypten oder Tunesien, aber auch Staaten wie Benin im Westen oder Kenia und Somalia im Osten. “Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus”, sagt John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, der Africa CDC. Er betont erneut, dass Afrika unbedingt Zugang zu mehr Impfstoffen benötige. Die Regierung des südafrikanischen Staates Simbabwe streicht Impfverweigerern unter seinen Staatsbediensteten künftig den Lohn. Der zuständige Leiter des rund 300.000 Mitarbeiter starken öffentlichen Dienstes bestätigt in einem Rundschreiben entsprechende Ankündigungen von Justizminister Ziyambi Ziyambi. “In Übereinstimmung mit dem Kabinettsbeschluss werden alle Staatsdiener unverzüglich geimpft; nicht geimpften Mitarbeitern wird nicht erlaubt, sich zur Arbeit zu melden”, heißt es in dem Schreiben von Jonathan Wutawunashe. Wer nicht geimpft sei, müsse zu Hause bleiben. In China sind nach Angaben der Behörden inzwischen eine Milliarde Menschen vollständig geimpft. Insgesamt seien in der Volksrepublik mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern 2,16 Milliarden Impfdosen gespritzt worden, erklärt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Peking.
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