Unser Corona-Jahr: Die Kreisverwaltung blickt zurück

Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach:

Reinisch-Bergischer Kreis | Der erste Corona-Fall in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 in Bayern bekannt, am 1. März 2020 wurde die erste Corona-Infektion im Kreis in Overath bestätigt. Seither sind viele Mitarbeitende der Kreisverwaltung an sieben Tagen in der Woche im Einsatz zur Bekämpfung des Virus – hier stellen sich zwölf von ihnen vor und lassen das Jahr Revue passieren.

Am 28. Februar 2020 tagte der Krisenstab erstmals zum Thema Corona. Kurz darauf wurde ein Lagezentrum eingerichtet, das flexibel an die aktuelle Lage angepasst werden kann. Während das Lagezentrum anfangs mit bestehenden Mitarbeitenden aus den Ämtern der Kreisverwaltung betrieben wurde, unterstützen mittlerweile 110 befristet eingestellte Mitarbeitende sowie Soldaten der Bundeswehr.

Am 8. Februar 2021 eröffnete das Impfzentrum in der RheinBerg-Galerie mit drei und mittlerweile vier Impfstraßen. Bei Bedarf kann die Kapazität auf acht Impfstraßen erweitert werden. 

Während die Fallzahlen im Sommer stagnierten, steht Deutschland nun in eine weitere Welle der Pandemie bevor. Im Rheinisch-Bergischen Kreis haben sich insgesamt 7391 Personen infiziert Leider gibt es auch 116 Todesfälle im Kreis.

Die Pandemie trifft jeden in unterschiedlicher Ausprägung und sie ist noch nicht überwunden. Das öffentliche und private Leben ist weiterhin stark eingeschränkt. Es fällt vielen Menschen schwer, diese Einschränkungen durchzuhalten.

Dennoch ist weiterhin Geduld gefragt. Die Krise zeigt, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt ist: Nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme kann die Bekämpfung des Virus gelingen. 

Nach einem Jahr Corona-Pandemie blickt der Rheinisch-Bergische Kreis zurück und hebt wichtige Meilensteine aus einem Jahr mit dem Virus hervor. 

Stephan Santelmann – Landrat

Als die Infektionen deutschlandweit gestiegen sind, haben wir schnell auf die neue Situation reagiert. Die Kreisverwaltung stellte vielfach auf Telefon- und Onlineservice für die Bürgerinnen und Bürger um. Viele Veranstaltungen wurden im vergangenen Jahr aus Infektionsschutzgründen abgesagt. Das war für uns alle traurig, aber eine wichtige Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie.

Als Schirmherr der Kampagne „Corona? Braucht kein Mensch!“ war es mir besonders wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger die AHA-Regeln weiterhin einhalten. Im Rahmen der Kampagne stellte der Kreis im November 350 Liter Desinfektionsmittel in 1.800 Flaschen sowie insgesamt 13.000 Mund-Nasen-Schutze für die Verteilung an Bedürftige den Tafeln im Kreisgebiet zur Verfügung. Denn sie sind die effektivste Maßnahme, um das Corona-Virus einzudämmen und uns alle zu schützen.

Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern für Ihr Verständnis in den vergangenen Monaten, die Einhaltung dieser Regeln und das Durchhaltevermögen, das diese Krise von uns allen verlangt. Denn nur zusammen schaffen wir es gut durch diese Zeit zu kommen. 

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung arbeiten mittlerweile im Homeoffice und kümmern sich von dort um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Es ist uns wichtig, die Dienstleistungen für die Menschen im Kreis weiter aufrecht zu erhalten, aber gleichzeitig unsere Mitarbeitenden bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen. Weiterhin wird die Bekämpfung des Corona-Virus‘ höchste Priorität für die Kreisverwaltung haben. 

Ein weiterer Meilenstein war für mich persönlich die Eröffnung des Impfzentrums in der RheinBerg-Galerie am 8. Februar 2021. Für uns alle ist die Impfung aktuell die größte Chance, uns gegen das Corona-Virus zu schützen und dazu beizutragen, die Pandemie wirksam zu bekämpfen. Ich wünsche mir persönlich, vor allem für die Bürgerinnen und Bürger des Rheinisch-Bergischen Kreises, dass es etwas schneller ginge, bis alle die geimpft werden möchten auch geimpft werden können.

Wir als Kreis unterstützen in dieser Aufgabe das Gesundheitsministerium NRW und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein mit allen Möglichkeiten die wir haben. Ich freue mich, wenn viele Bürgerinnen und Bürger baldmöglichst ein Impfangebot erhalten und dieses Angebot annehmen. Auch ich werde mich impfen lassen, wenn ich an der Reihe bin.

Allen die sich solidarisch Tag für Tag für unsere Gesellschaft einsetzen, gilt mein besonderer Dank. Durch gesellschaftlichen Zusammenhalt werden wir alle gemeinsam diese Krise meistern. 

Dr. Erik Werdel – Krisenstabsleiter

Am 28. Februar 2020 tagte der Krisenstab erstmalig zum Thema Corona-Virus. Zu diesem Zeitpunkt war uns allen noch nicht klar, welche Intensität diese Krise haben würde. Sie war nicht nach ein paar Tagen überwunden, sondern beschäftigt uns jetzt bereits seit einem Jahr und wird dies auch weiterhin tun. Damit unterscheidet sie sich von vielen anderen Krisen.

Es ist ein unglaublicher Kraftakt anfangs täglich, mittlerweile zweimal wöchentlich und teilweise am Wochenende zu tagen, dabei alles im Blick zu halten und oftmals weitreichende Entscheidungen zu treffen. Bereits seit einiger Zeit finden die Krisenstabs-Sitzungen in digitaler Form statt, wodurch sich der „normale“ Arbeitsalltag drum herum dann flexibler gestalten lässt.

Für viele Krisenstabsmitglieder sind durch den unermüdlichen Einsatz während der Pandemie unzählige Überstunden durch Mehrarbeit angefallen. Umso wichtiger ist es, dass alle Stränge: Lagezentrum, Impfzentrum und Krisenstab eng zusammenarbeiten, wir uns aufeinander verlassen können und alle gemeinsam zur Bewältigung der Krise beitragen.

Die Strukturen haben sich bewährt. Auch in schwierigen Zeiten bestand eine gute Zusammenarbeit beispielsweise mit verschiedenen Akteuren aus dem Bereich Wirtschaft, Tourismus, Job-Center, um nur einige zu benennen.

Wir lernen jeden Tag etwas Neues über das Virus und die weltweite Pandemie, worauf wir in kurzer Zeit reagieren und unser Handeln sowie die Entscheidungen im Krisenstab abstimmen müssen.

Ich bedanke mich bei allen sowohl innerhalb des Kreishauses als auch bei vielen externen Partnern für ihr Durchhaltevermögen und die gute Zusammenarbeit in diesen herausfordernden Zeiten.

Das gilt insbesondere auch für die Bürgerinnen und Bürger, denn jeder Einzelne kann vor allem in Hinblick auf die aktuell vordringenden Mutationen einen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie leisten, in dem die Abstands- und Hygieneregeln konsequent eingehalten werden und solidarisch auch die privaten Kontakte weitestgehend eingeschränkt werden.

Denn nur so haben wir eine Chance, baldmöglichst wieder ein Leben ohne Einschränkungen zu führen.

Markus Fischer – Leiter des Lagezentrums

Seit Beginn der Corona-Krise waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes unmittelbar mit den vielfältigen Herausforderungen der Pandemie konfrontiert. Innerhalb kurzer Zeit wurde deutlich, dass diese Pandemie mit den bisherigen Strukturen und Mitteln des Amtes nicht zu bewältigen war.

Daher haben wir am 20. März 2020 das sogenannte Lagezentrum im Gesundheitsamt eingerichtet. Wesentliche Aufgaben neben der Kontaktverfolgung und besonderen Lagen, sind die Durchführung von Testungen und die unmittelbare Information der Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet. 

An jedem der dem Lagezentrum gemeldeten Fälle von Neuinfektionen, sogenannten Indexfällen, schließt sich die Kontaktnachverfolgung an. Durchgängig waren von Beginn an bis heute nahezu alle Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes eingebunden.

In der ersten Welle insgesamt bis zu 180 Personen, die aus anderen Ämtern der Kreisverwaltung, aber beispielsweise auch aus dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen, gestellt wurden.

Durch die Entwicklung eigener IT-Verfahren zur Unterstützung der Administration in der Kontaktverfolgung und vieler weitere Maßnahmen zur Optimierung der Prozessabläufe, der Aufarbeitung der sich kurzfristig ergebenden fachlichen und rechtlichen Regelungen sowie der entsprechenden Einarbeitung des Personals, konnte die Effizienz kontinuierlich verbessert werden.

In der zweiten Welle waren rund 110 Mitarbeitende eingesetzt. Neben dem Personal des Gesundheitsamtes wurden hier insbesondere neu eingestellte Mitarbeitende mit befristeten Verträgen gewonnen und qualifiziert, sowie flexibel auf die personelle Unterstützung durch die Bundeswehr zurückgegriffen. Dank der Verbesserungen und dem hohen Engagement aller eingesetzten Kräfte, ist es gelungen die Kontakt-Nachverfolgung auch in der „Hochlastphase“ der zweiten Welle zeitnah sicher zu stellen.

Natürlich ist die Corona-Krise noch nicht überwunden, aber im Lagezentrum arbeiten alle Mitarbeitenden an sieben Tagen in der Woche daran, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.

Cassandra Staehler – Geschäftsführung Krisenstab

Der Rheinisch-Bergische Kreis ist gut auf mögliche Krisen vorbereitet. Dennoch bietet jede Krise ihre eigenen Herausforderungen. Die Aufgabe der Geschäftsführung ist die Leitung und Koordination der „Koordinierungsgruppe des Krisenstabs“, die sich aus den Funktionen: Innerer Dienst, Lage und Dokumentation, Informationsgewinnung und Sichter zusammensetzt. 

Wir werten alle eingehenden Informationen und Meldungen aus, stehen im Kontakt mit unseren Aufsichtsbehörden und den kreisangehörigen Kommunen, stimmen die weiteren Schritte ab. Aus diesen ganzen Informationen entwickeln wir strategische Handlungs-Eempfehlungen, die im Krisenstab diskutiert und beraten werden. 

Als es am 3. März 2020 hieß „Krisenstab aktiviert“ hätte keiner von uns für möglich gehalten, wie lange uns diese Pandemie in Atem halten wird. Welche Aufgaben auf uns zukommen werden – dass wir zum Beispiel ein Lagezentrum einrichten, über potenzielle Notkrankenhäuser diskutieren oder in großen Mengen Schutzausrüstung für unsere Bevölkerung einkaufen werden. 

Rückblickend auf das vergangene Jahr merken wir, dass wir als Krisenstab, als Kreisverwaltung, noch einmal enger zusammengewachsen sind. Wir haben zusammen bereits viel auf die Beine gestellt und werden diese Pandemie auch weiterhin gemeinsam bewältigen. 

Dr. Sabine Kieth – Leiterin des Gesundheitsamtes

Die Corona-Pandemie ist sehr dynamisch. Daher müssen wir immer auf die aktuelle Lage reagieren. In der Hochphase der ersten Welle Mitte April lag der höchste Inzidenzwert bei 37,4 und an einem Tag wurden im Kreisgebiet maximal bis zu 20 Neuinfektionen an das Lagezentrum gemeldet. Im Nachhinein kann hier resümiert werden, dass diese erste Welle in Deutschland längst nicht die zunächst befürchteten Ausmaße erreicht hat.

Sehr schnell baute sich dann auch die Zahl der Neuinfektionen im Rheinisch-Bergischen Kreis wieder ab, so dass in den Sommermonaten nur sehr geringe Zahlen von Neuinfektionen pro Tag auftraten, teilweise sogar keine gemeldet wurden.

Umso dynamischer entwickelten sich der Anstieg und das Ausmaß der sog. zweiten Welle. Am 1. Oktober lag der Inzidenzwert „noch“ bei 16,9 und es wurden 9 Neuinfektionen/Tag gemeldet, am 16. Oktober war der Wert auf 50,8 angestiegen und bis zum Höhepunkt am 18. Dezember entwickelte sich ein Inzidenzwert von 197,3. In dieser Zeit wurden zwischen 90 bis maximal 200 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet.

Gerade in der zweiten Welle gingen außerdem täglich mehrere Meldungen von Infektionsgeschehen in Schulen, Kindertagesstätten, Pflegeeinrichtungen und anderen Unternehmen ein, die durch das Lagenzentrum als sogenannte Sonderlagen und besonderen Verfahren und Maßnahmen begleitet wurden.

Die allein im RBK durch das Lagezentrum durchgeführten Testungen stiegen auf rund 900 pro Woche an und durchschnittlich wurden täglich bis zu 500 telefonische Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet. Derzeit beschäftigen uns vor allem die Mutationen. 

Lennart Hußmann – Lage/Dokumentation

Die Aufgaben der Krisenstabsfunktion „Lage/Dokumentation“ ist es die aktuelle Lageentwicklung täglich für den Krisenstab darzustellen. Dafür nutzen wir alle Datenquellen, die zur Verfügung stehen, beispielsweise aus dem Lagezentrum, hausinterne Quellen, Veröffentlichungen von Behörden oder dem Robert Koch-Institut sowie den Medien. Hierbei werden auch eigene statistische Auswertungen verwendet und die Medienarbeit des Rheinisch-Bergischen Kreises unterstützt.

Wir haben schnell ein Dashboard aufgebaut, welches wir stetig weiterentwickeln. Hier werden die Daten täglich aktualisiert und grafisch aufbereitet dargestellt. Seit Beginn der Krisenstabsarbeit zur Corona-Lage wurden rund 100 Lageentwicklungsübersichten sowie rund 250 Lageberichte verfasst. Alle Datenaufbereitungen für die Lageentwicklungs-Darstellungen dienen dem Krisenstab als Basis für die jeweilige Lagebeurteilung und zur Entscheidungsfindung. 

Claudia Materne – (EMS Pflege/EgH)

Ein in vieler Hinsicht schwieriges Jahr liegt hinter uns. Aber wir haben gelernt, uns mit Veränderungen auseinanderzusetzen. Wir haben erkannt, dass mehr die Bedürfnisse einzelner Personengruppen in den Fokus gerückt werden müssen, um differenzierte Abwägungen vornehmen zu können.

Die Hochaltrigen und Älteren, die Kinder, die Menschen mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen, die Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, von Gewalt Betroffene und auch solche, die mit Armut und Wohnungslosigkeit kämpfen, und viele mehr bedürfen besonderer Betrachtungen und Unterstützung. Alle Menschen sind gleichwertig bei den Planungen zur Bekämpfung der Infektionslage und ihren, teilweise zielgruppenspezifischen, Auswirkungen zu berücksichtigen. 

Es ist vieles gut gelungen. Alle Akteure in den verschiedenen Versorgungssystemen sowie die Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind, haben es geschafft, die Infektionsentwicklung in ihrer jeweiligen Gruppe weitgehend gering zu halten. Das bedurfte vieler Einschränkungen und persönlicher Anstrengungen. Diesen Menschen gebührt Hochachtung und Dank für ihre Solidarität und Einsatzbereitschaft.

Es war ein anstrengendes Jahr für die Mitarbeitenden des Amtes für Soziales & Inklusion. Beratung, Unterstützung, Sicherstellung der pflegerischen Versorgung und immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen, die den Weg zu uns gefunden haben, waren die wesentlichen Themen des vergangenen Jahres.

Die Kreativität für individuelle Maßnahmenplanungen unter erschwerten Bedingungen hat ein neues Selbstbewusstsein geschaffen. Es wäre schön, wenn die Solidarität auch in neuen Zeiten wieder ihren Platz hat. Und für alle tatkräftigen Unterstützer ist der Wunsch auf neue Kraftreserven nachvollziehbar.

Birgit Bär – Bevölkerungsinformation und Medienarbeit

402 Pressemitteilungen haben wir innerhalb eines Jahres zum Thema „Corona“ verfasst. Die aktuellen Fallzahlen melden wir an sieben Tagen in der Woche an die Medien sowie auf der Webseite des Rheinisch-Bergischen Kreises und in den sozialen Netzwerken. Dort haben wir auch eine Vielzahl von Informationen, Tipps und Links zum Thema Corona zusammengestellt. Außerdem erreichten uns in den vergangenen zwölf Monaten unzählige Presseanfragen, aber auch Anrufe, E-Mails und Social-Media-Kommentare von Bürgerinnen und Bürgern.

Wir berichten seit Beginn der Krise transparent und kontinuierlich auf mehreren Kanälen über die neuen Infektionen, Verhaltensregeln und gegebenenfalls vermehrte Fälle in Einrichtungen. Der Informationsbedarf ändert sich dabei rasch: Es ging beispielsweise schwerpunktmäßig bereits um Hygieneregeln, sichere Reiserückkehr, Schwellenwerte, Schutzmaßnahmen und vieles mehr.

Aktuell erhalten wir viele Presseanfragen zum Thema „Impfen“, wozu wir ebenfalls online umfassende Informationen anbieten. Viele Menschen wollten zum Beispiel wissen, wie es im Impfzentrum aussieht, ob sie Hilfe erhalten und sich dort zurechtfinden. Deshalb haben wir Videos gedreht und die Stationen in der RheinBerg-Galerie erläutert. Damit bauen wir aktiv Sorgen und Vorbehalte ab.

Zeit zum Abschalten, freie Abende oder Wochenenden gibt es da im Grunde kaum – aber das allgemeine Verständnis der Lage und die Akzeptanz der Maßnahmen sind groß.

Die lokalen Medien sind ebenfalls intensiv im Einsatz und berichten für unser Empfinden auch in der Krise immer fundiert, fair und umfassend. Das motiviert uns sehr.

Johannes Deppe – Innerer Dienst

Das Team des Inneren Dienstes koordiniert alle administrativen Tätigkeiten des Krisenstabs. Wir organisieren die Krisenstabssitzungen, die inzwischen als Videokonferenz stattfinden. Zu unseren Aufgaben gehört es außerdem zum Beispiel den Kontakt zur Bundeswehr zu halten und uns darum zu kümmern, die erforderlichen Einsätze von Soldatinnen und Soldaten zu beantragen und zu koordinieren.

Hierzu stehen wir in engem und gutem Austausch mit dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr. Gemeinsam mit der Heimaufsicht wurden hierfür die Bedarfe ermittelt. Bereits nach wenigen Tagen konnten die ersten Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst vor Ort antreten.

Obwohl die Bundeswehr keine unmittelbaren Pflege- oder Betreuungs-Ttätigkeiten übernehmen darf, haben die Soldatinnen und Soldaten bei hauswirtschaftlichen Aufgaben unterstützt und das Personal in den Einrichtungen entlastet.

Diese Hilfe wurde in den Einrichtungen stets sehr dankbar angenommen. Für diese gute Unterstützung und das hohe Engagement der Bundeswehr bedanke ich mich im Namen des gesamten Krisenstabs. 

Carina Haag und Volker Schenk – Sichter

Die Sichter der Nachrichtenzentrale prüfen alle eingehenden Nachrichten und leiten diese an die zuständigen Bereiche des Krisenstabs zur zügigen Bearbeitung weiter. Am Anfang der Pandemie bedeutete das, innerhalb kürzester Zeit aus der Masse der eingehenden Nachrichten einen Überblick über die Ereignisse zu gewinnen.

Stetig wächst die Zahl der Nachrichten und je nach Lage muss der Krisenstab schnell Entscheidungen treffen. Die Sichter sind daher an sieben Tagen in der Woche im Einsatz. 

Die Bekämpfung der Corona-Krise brachte in kürzester Zeit neue Arbeitsabläufe mit sich. Der Krisenstab ist nun seit 365 Tagen aktiv. Die lange Dauer der Krise ist eine große Herausforderung und für alle Beteiligten eine hohe Belastung. Ihr Familien- und Arbeitsleben geht weiter, die Krise läuft „on top“. 

Das Virus betrifft die weltweite Gesellschaft. Es hat uns aus unserem gewohnten Leben und unserem Wohlfühlbereich geworfen. Viele Menschen haben Angst um die eigene Gesundheit, ihre wirtschaftliche Existenz, die Familie und die Freunde. Manche haben einen geliebten Menschen durch Corona verloren.

Das Jahr war aber auch von Solidarität, Hilfsbereitschaft, Engagement über das bisher bekannte Maß hinaus geprägt. Der Zusammenhalt und die Rückendeckung aller und der große Wunsch, den Schaden zu begrenzen, ist es, was den Mut und die Kraft zum Weitermachen fördert. 

Wolfgang Weiden – Kreisbrandmeister

Meine Aufgabe ist es die Kommunikation zwischen Krisenstab und den Kräften der Feuerwehren und den Hilfsorganisationen zu pflegen. In den Krisenstabssitzungen nehme ich alle relevanten Informationen auf, damit wir sie so bewerten können, dass wir einen möglichst sicheren Dienstbetrieb bei gleichzeitig uneingeschränkter Einsatzbereitschaft für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Kreis sicherstellen können.

Weiterhin koordiniere ich solche Aufgaben die aus der Krisenlage heraus, oftmals sehr kurzfristig entstehen, und die durch Kräfte der Gefahrenabwehr unterstützt oder übernommen werden können. Für all das, steht mir ein spezieller Führungsstab (Einsatzleitung) zur Verfügung, der ebenfalls seit einem knappen Jahr, mindestens einmal pro Woche tagt.

Eine wirklich positive Entwicklung sehe ich in der Arbeit des Krisenstabs, die durch ein sehr offenes und vertrauensvolles Arbeiten auf Augenhöhe geprägt ist. Die Mitarbeit in diesem Gremium macht echt Freude, auch wenn wir alle am liebsten ins normale Tagesgeschäft zurück möchten.

Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern im Rheinisch-Bergischen Kreis, dass sie gesund und zuversichtlich bleiben!

Beitragsfoto: Ein Screenshot aus einer Videokonferenz des Krisenstabs © Rheinisch-Bergischer Kreis

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