In Deutschland sind mit 20.200 neuen Ansteckungsfällen innerhalb eines Tages mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Am vergangenen Sonntag waren rund 17.700 Neuinfektionen registriert worden. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI binnen eines Tages um 321 auf insgesamt 21.787. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am Freitag waren die bislang höchsten Zahlen für Deutschland vermeldet worden mit 29.875 Neuinfektionen und 598 Corona-Toten. Angesichts der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine strikte nächtliche Ausgangsbeschränkungen für den ganzen Freistaat angekündigt. Bislang habe man eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr in Hotspots mit einer Inzidenz von über 200 umgesetzt – da das Land nun aber insgesamt über diesem Wert liege, werde man das jetzt “für ganz Bayern machen”, sagte Söder. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist dann nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt. “Wenn wir nicht aufpassen, wird Deutschland schnell das Sorgenkind in ganz Europa. Deswegen mussten und müssen wir handeln.“ Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der bayerische Landkreis Regen die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Die Region im Bayerischen Wald hat die Schwelle von 600 neuen Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche übersprungen und weist nun einen Wert von 604,6 auf (Vortag: 572,3). Zudem liegen den RKI-Angaben zufolge drei sächsische Landkreise über der 500er-Marke: Bautzen (574,1 | Vortag: 538,1), Görlitz (510,4 | 457,8) und der Erzgebirgskreis (505,8 | 472,3). Von den 412 Regionen, die das RKI ausweist (dazu gehören die Landkreise, kreisfreien Städte und die Berliner Bezirke), liegen 116 über der neu definierten Hotspot-Alarmschwelle von 200. Einen Lichtblick gibt es weiterhin an der Ostsee: Die Stadt Rostock liegt laut RKI bei 13,9 und weist somit den bundesweit niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzwert auf. In Gstadt am Chiemsee sind alle Bewohner eines Pflegeheims positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch bei Pflegekräften wurden Infektionen festgestellt. Laut dem zuständigen Landratsamt in Rosenheim befinden sich zwölf Mitarbeiter in Quarantäne. 11 der 54 Bewohner wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Unterschied ergibt sich aus Meldeverzögerungen. Der Marburger Bund appelliert angesichts der hohen Coronavirus-Infektionszahlen an Arbeitgeber, ihren Angestellten Homeoffice zu ermöglichen. Angesichts der Diskussion um Ladenschließungen wegen steigender Corona-Zahlen nutzten viele Menschen in Deutschland den Samstag noch einmal für Geschenkekäufe. Es sei der stärkste Tag im Weihnachtsgeschäft gewesen, so der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern. Trotzdem lägen die Umsätze noch knapp 25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Zum Bummeln komme kaum jemand in die Städte – stattdessen würden Wunschzettel abgearbeitet. Auch in Niedersachsen und Bremen nutzten die Kunden den vielleicht letzten Einkaufssamstag vor Weihnachten. ”Im Vergleich zu den Vorwochen merkt man, dass mehr Menschen da gewesen sind“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Der Anmelder der ”Querdenken“-Demonstration in Dresden geht nach eigenen Angaben weiter gegen das gerichtlich bestätigte Verbot vor. Er habe am Samstagvormittag Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt und warte auf die Entscheidung, sagte Marcus Fuchs. In Estland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die nationale Gesundheitsbehörde in Tallinn meldete 760 positive Tests binnen 24 Stunden. Der bisherige Rekordwert lag bei 561. Insgesamt wurden in dem baltischen EU-Land seit Beginn der Pandemie fast 18.000 Infektionen erfasst. Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohner registriert seit dem Herbst einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung aktuell schlechter als in Deutschland. Italien löst Großbritannien als das Land mit den meisten Corona-Todesfällen in Europa ab. Die Behörden in Rom melden 649 neue Sterbefälle, die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie erhöht sich damit auf 64.036. Großbritannien verzeichnet derzeit insgesamt 64.026 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die tschechische Regierung hat mit einer neuen Corona-Regel für Irritationen gesorgt: Der Verkauf des beliebten ”Coffee-to-go“ ist nun verboten. In der Verordnung des Minderheitskabinetts zu den Krisenmaßnahmen heißt es umständlich, dass der Verkauf ”ausgeschenkter oder vor Ort hergestellter Getränke“ an Kunden zum Konsum ”außerhalb der Innenräume“ verboten werde. Viele glaubten zunächst an einen Formulierungsfehler. Doch Gesundheitsminister Jan Blatny stellte inzwischen klar: ”Das ist kein Irrtum – es zielt darauf ab, dass wir nicht auf Weihnachtsmärkten oder auf der Straße mit Bechern und Essen in der Hand herumlaufen.” Die russischen Behörden melden 28.137 Neuinfektionen, darunter 6622 allein in Moskau. Landesweit verzeichnet Russland damit jetzt mehr als 2,6 Millionen registrierte Ansteckungen. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich um 560 auf 46.453. Weltweit haben sich über 70,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind 1,6 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit knapp 16 Millionen Infektionen und 300.000 Todesfällen. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen in China bleibt im zweistelligen Bereich. Die Behörden melden 24 neue Ansteckungen nach 13 am Vortag. Hinzu kommen 14 neue asymptomatische Fälle, die China nicht als bestätigte Ansteckungen einstuft. In den USA sind binnen 24 Stunden 2951 Corona-Tote dazugekommen. Wie aus den Zahlen der New-York-Times hervorgeht, sind zudem 280.514 neu gemeldete Fälle registriert worden. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern knapp 16 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben 295.712 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. In Südkorea haben die Gesundheitsbehörden einen Höchststand an Neuinfektionen registriert. Am Samstag meldeten die Behörden 950 neue Ansteckungen, das sind nahezu doppelt so viele wie in den vergangenen Tagen.
NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXXXV)
