Diesen Artikel entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Remscheid/Bergisches Land „Innovative Ideen für neue Zugverbindungen“, überschrieb der Waterbölles am 4. Juni die SPD-Anfrage „Innovative Ideen für Zugverbindungen“. Inzwischen liegt die Antwort der Verwaltung vor: „Der Verwaltung ist die Studie des VDV ‚Auf der Agenda: Reaktivierung von ehemaligen Bahnstrecken‘ bekannt. Sie stellt die Potentiale der stillgelegten Bahnflächen aus Sicht des VDV dar und beschreibt die Nutzungskonflikte bei einer bereits erfolgten Zwischennutzung z.B. durch den Radverkehr.
In Remscheid-Lennep wurden vor einigen Jahren zwei stillgelegte Bahntrassen mit gemeinsamen Rad- und Fußwegen überbaut und dadurch einer neuen Nutzung zugeführt. Dieses ist zum einen die ‚Balkantrasse‘ zwischen dem Bahnhof Lennep und Bergisch Born und jenseits der Stadtgrenze weiter über Wermelskirchen und Burscheid nach Leverkusen-Opladen. Zum anderen ist dies die Trasse über Hückeswagen und Wipperfürth bis nach Marienheide.
Diese Strecken haben sich bei Radfahrern und Fußgängern zu beliebten Freizeit-Attraktionen entwickelt und werden auch zunehmend von radfahrenden Pendlern genutzt. Im Kontext dieses Erfolges erscheint eine Reaktivierung als Schienenstrecke zweifelhaft. Darüber hinaus ist auch zu bedenken, dass die Balkantrasse im Stadtgebiet Wermelskirchen unterbrochen ist und dort von einer Umgehungsstraße überbaut wurde. Eine Reaktivierung der Bahntrasse ist hier auch nicht ohne weiteres möglich.
Unabhängig davon erscheint die Neuausrichtung einer schienengebundenen Wegeverbindung Remscheid – Köln zusätzlich zur vorhandenen Bahnverbindung Köln – Solingen Hbf dringend geboten, um die Erreichbarkeit und Attraktivität Remscheids zu erhöhen und den Herausforderungen einer nachhaltigen Mobilität adäquat zu begegnen. Es ist geplant, dass in naher Zukunft gemeinsam mit den Nachbarkommunen ein ‚Integriertes Regionales Mobilitätskonzept für den Kooperationsraum zwischen Rhein und Wupper‘ erarbeitet wird, sobald der Antrag vom Fördergeber genehmigt wurde. In diesem Konzept sollen dann auch neu zu planende Schienenstrecken mit untersucht werden. Hier soll im Konzert mit der Region und den Nachbarstädten der Frage nachgegangen werden, unter welchen technischen und räumlichen Voraussetzungen eine solche schienengebundene Verkehrsverbindung gelingen kann.
Bislang verantwortet jede Kommune im Rahmen ihrer Planungshoheit das Thema. Im Rahmen der Arbeiten zum Regionalen Mobilitätskonzept ist eine Abstimmung Zielsetzung. Bezgl. der Förderbedingungen des Landes NRW für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken hat die Verwaltung bislang keine Recherchen durchgeführt, da die Aufgabenträger für den regionalen Schienenverkehr die betroffenen Verkehrsverbünde sind. Projekte dieser Größenordnung wären auch von den Verkehrsverbünden für den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes anzumelden und insofern zunächst mit dem Land NRW abzustimmen.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat zwischenzeitlich zugesagt, ein Konzept für regionale Schnellbus-Linien für den Verbundraum zu erarbeiten, einschließlich der von Remscheid geforderten Linie nach Köln. Das VRR-Konzept wird in enger Abstimmung mit den jeweils betroffenen Kommunen erstellt. Schon zum Ende des Jahres möchte der VRR hier erste Ergebnisse präsentieren.“
Eine Stadtbahn auf der Balkantrasse wäre schneller und könnte trotzdem öfter halten als der Schnellbus, der sich dem Stau auf der Straße nicht entziehen kann.
In Köln könnte man auf den Tiefgleisen vom Bahnhof Deutz halten und dann über den Flughafen nach Siegburg weiter fahren und vorn dort nach Bonn. Wenn auf dem Radweg 100.000 Radfahrer im Jahr fahren, sind das 273 Radfahrer pro Tag.
Die Regiobahn Kaarst – Düsseldorf – Mettmann hatte zu Zeiten der Bundesbahn 500 Fahrgäste und stand auf der Abschussliste. Der Aktivist Paul Bohl konnte jedoch die Rettung erreichen und so fahren hier auf einer modernisierten Bahn 23.000 Fahrgäste am Tag. Das sind 84 nal mehr, als bei 100.000 Radfahrern auf der Balkantrasse radeln. Selbst wenn hier der Erfolg nur halb so groß wäre, wären das noch immer mehr als 42 mal so viele Fahrgäste wie Radfahrer. Das spricht eindeutig für die Schiene.
Den Radtourismus muss man neu denken und nach Radwegen abseits der Bahntrassen denken, etwa ein Höhentradweg vom Industriegeniet Belten über Dreibäumen nach Altenberg und Leverkusen, der mit Altenberg, der romanischen Kiurche von Odental, der wundertätigen Quelle von Leverkusedn (die es dort schon lange vor den Bayerwerken gab) und dem Märchenwald mehr Attraktionen hat als die Balkantrasse.
Oder ein Radweg Wermelskirchen – Schloß Burg – Müngstener Brücke – Straßenbahnmuseum – Wuppertaler Zoo, dass würde die mehrere der großen Sehenswürdigkeiten des Bergisichen Landes verbindet. Gestatrtet wird an der Straßenbahnhaletstelle Wermelskirchen Mitte der Stadtbahn vom Remscheider Friedrich Ebert Platz nach Köln.
Es dauert einige Jahre, bis die Bahnstrecke wieder reaktiviert werden kann, diese Zeit muss man nutzen neue Radwege zu planen, die den Radtourismus aufnehmen können. Die Balkanstrecke ist zweigleisig trassiert und da kann ein dichter Fahrplan gefahren werden ohne an Kreuzungsbahnhöfen auf verspätete Gegenzüge warten zu müssen. Damit haben z.B. dxie Pendler auf der eingleisigen Strecke Köln – Gummersbach große Probleme.
Es spricht nichts dagegen als Vorlaufbetrieb einer Stadtbahn einen Schnellbus einzuführen. Wenn man aber eine echte Verkehrswende will mit der notwendigen Kapazität geht es nicht ohne die Stadtbahn. Und die Verkehrswende darf nicht duich Radwege an falscher Stelle verhindert werden .
https://www.waterboelles.de/archives/26196-VRR-will-Schnellbus-Linie-nach-Koeln-planen.html