Mal zwischendurch: Ein Buchtipp

VON WALTER SCHUBERT

Der Roman „NSA“ von Andreas Eschbach ist ein wahrlich dicker Wälzer. Ein richtiges Buch, so wie früher, mit fast 800 Seiten. NSA steht für Nationales Sicherheits-Amt und die Geschichte spielt in den Jahren des 2.Weltkriegs. In diesem fiktiven Amt werden per Komputer (ja, deutsch geschrieben mit „K“) die Bürger überwacht. Es gibt das Weltnetz (Internet), das Bürgertelephon (Handy) und Elektrobriefe (E-Mails). Das Bargeld wurde abgeschafft, bezahlt wird mit Geldkarte oder mit dem Telephon.

Ein tolles Buch. Gut, die eingebundene Liebesgeschichte wäre nicht unbedingt nötig gewesen, trägt aber zum Verständnis der damaligen Zeit bei. Ich habe dieses Buch in kurzer Zeit „weg gelesen“. Es packt einen und man will wissen, wie es weiter geht. Ich würde es empfehlen.

In vielen Dingen erkennt man die heutige Zeit und der Roman beschäftigt sich mit der Idee, wie die Nationalsozialisten mit dieser Technik umgegangen wären. Erschreckend die Erkenntnis, wie über Kalorientabellen versteckte Juden gefunden werden können. Viele tatsächliche Ereignisse und tatsächlich handelnde Personen sind eingebunden in diesen Roman. „Wissen ist Macht – und so etwas wie unwichtige Daten gibt es nicht!“ heißt es auf dem Umschlag. Aus offenbar völlig unwichtigen Daten lassen sich unglaubliche Rückschlüsse ziehen.

Parallelen in die heutige Zeit sind absolut vorhanden und ganz schlimm ist, dass sich so wenige Menschen Sorgen darüber machen, so gutgläubig oder so schrecklich naiv oder gleichgültig sind und ihre Daten (auch die ganz persönlichen) einfach preisgeben.

ANDREAS ESCHBACH • NSA – NATIONALES SICHERHEITS-AMT  •  ROMAN BASTEI LÜBBE • TASCHENBUCH • 800 SEITEN • ISBN: 978-3-404-17900-8  •  12,90 €

Lustiges aus dem Internet: Bevor heute etwas gekauft wird, lohnt ja oft ein Blick ins Internet. So auch bei einem Buch. Der Preis des o.g. Buches beträgt 22,90 Euro, egal ob im örtlichen Buchhandel oder bei Amazon. Buchpreisbindung! Also mal sehen, ob es dieses Buch bereits gebraucht gibt. Für die Gebraucht-Buch-Portale ist der Roman von Andreas Eschenbach noch zu neu. Aber bei Ebay werde ich fündig. Angeklickt und ab in die Beobachtungsliste. Und dann setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Blödheit wohl zunimmt. Das gebrauchte Buch wird für einen höheren Preis verkauft als der Neupreis im Handel! Da hat wohl jemand den Betrag für den Versand übersehen. Ich habe das Buch dann im örtlichen Buchhandel gekauft.

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