Ausstellung im Kreishaus zeigt persönliche Schicksale von Sinti und Roma während der NS-Zeit

Das Schicksal von einer halben Millionen Sinti und Roma wird jetzt in der Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf der Anerkennung“ im Kreishaus präsentiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Zeugnissen von Opfern und Überlebenden. Begleitet wurde die Ausstellungseröffnung durch Schülerinnen und Schüler der Johannes-Gutenberg-Realschule.

Zu Beginn gab es eine tänzerische Darbietung von Jugendlichen der Jahrgangsstufe 8 zur Lesung aus dem Buch „Auf Wiedersehen im Himmel“ von Michail Krausnick. Es thematisiert die reale Geschichte von Angela Reinhardt. Sie wurde als Kind ihren Eltern weggenommen, zum Waisenkind erklärt und in ein katholisches Heim gebracht, dessen Kinder für rassenideologische Forschung missbraucht wurden. Die Mädchen der Johannes-Gutenberg-Realschule performten einzelne Szenen aus der damaligen Lebenswirklichkeit der kleinen Angela. Mit ihrem Tanz zu „Happy Together“ von den Turtles/Beatles setzten sie einen positiven Akzent gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Der Overather Filmemacher Christoph Felder zeigte zur Eröffnungsmatinee im großen Sitzungssaal die erschreckende Realität der Verfolgung in einer Videocollage. „Die Geschichten und Schicksale gehen einem nahe. Ich hoffe, dass Besucherinnen und Besuchern, die ins Kreishaus kommen, sich die Zeit nehmen, um sich diese besondere Ausstellung anzusehen“, so Landrat Stephan Santelmann. „Für das Engagement der Schülerinnen und Schüler bedanke ich mich recht herzlich. Sie tragen dazu bei, das Thema in den Fokus zu rücken“, lobte er den Einsatz der Jugendlichen.

Zum Inhalt der Ausstellung

Die Ausstellung zeigt den Völkermord an der Minderheit von der Ausgrenzung bis zur systematischen Vernichtung in den Konzentrationslagern. Insbesondere die Schicksale von Überlebenden geben individuelle Einblicke in die schwerste Zeit deutscher Geschichte.

Konzipiert wurde sie vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Besucherinnen und Besucher haben dabei die Möglichkeit über ihr Smartphone Videos zu Berichten von Überlebenden des Völkermords abzurufen.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis einschließlich 2. Februar montags bis donnerstags von 8:30 bis 18 Uhr und freitags von 8.30 bis 14 Uhr im Kreishaus Heidkamp. Weitere Informationen gibt es beim Kulturbüro des Rheinisch-Bergischen Kreises unter 02202 13 2770 oder per E-Mail an kultur@rbk-online.de.

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