Wermelskirchen/Köln. Von Lothar Dähn und Klaus Ulinski
Am 19. September 2025 wurde Linda Mai, die 1. Vorsitzende des Vereins Blau-Gelbes Kreuz e. V., in feierlichem Rahmen zur Honorarkonsulin der Ukraine ernannt. Die Zeremonie fand in Anwesenheit des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Oleksii Makejew, des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW, Nathanael Liminski, und der Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, vor rund 150 geladenen Gästen statt. Lothar Dähn war als Gast der Veranstaltung zugegen und berichtete uns wie folgt:
Mit der Ernennung würdigt das ukrainische Außenministerium nicht nur ihr unermüdliches Engagement für die Ukraine, sondern verleiht ihr auch die Möglichkeit, das Land künftig hoheitlich in Deutschland zu repräsentieren. „Wir freuen uns, dass Linda Mai die Ukraine nun auch hoheitlich in Deutschland vertreten wird. Ihr Einsatz für die Ukraine ist seit über zehn Jahren beispiellos“, so Botschafter Makejew.
Zur Person und ihrem Engagement
Linda Mai (50) wurde in der Ukraine geboren und lebt seit mehr als 25 Jahren in Köln. Nach ihrem Studium der Pharmazie widmete sie ihr Leben nicht nur ihrer beruflichen Laufbahn, sondern vor allem ehrenamtlicher Arbeit für ihr Heimatland. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem 2023 verstorbenen Kölner Kardiologen Dr. Detlef Gysan, engagierte sie sich seit 2014 in der humanitären Hilfe für die Ukraine.
2017 gründete das Ehepaar den Verein Blau-Gelbes Kreuz, der sich inzwischen zu einer der größten und aktivsten Hilfsorganisationen für die Ukraine in Deutschland entwickelt hat. Mehr als 450 Lkw-Ladungen mit humanitären Hilfsgütern – von medizinischer Ausstattung über Stromgeneratoren bis hin zu Kleidung – konnten seitdem in die Ukraine gebracht werden.
Für ihren Einsatz erhielt Mai bereits zahlreiche Auszeichnungen: 2023 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und 2025 das „Goldene Herz“ aus den Händen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
„Ehre und Verpflichtung zugleich“
Als Honorarkonsulin übernimmt Linda Mai künftig die Aufgabe, die Interessen der Ukraine in Deutschland zu vertreten und ukrainische Bürgerinnen und Bürger, die in Nordrhein-Westfalen leben, zu unterstützen. Sie versteht ihre neue Rolle als „Ehre und Verpflichtung zugleich“.
Ihre Arbeit wird eng mit dem fortgeführt, was sie ohnehin schon seit vielen Jahren tut: Brücken bauen zwischen Deutschland und der Ukraine – in Kultur, Wissenschaft, Gesundheitswesen und im menschlichen Miteinander. „Vieles von dem, was ich künftig als Honorarkonsulin tun soll, mache ich jetzt schon. Ich sehe es als meine Aufgabe, nicht nur über den Krieg zu sprechen, sondern auch über die Stärke, die Würde und die Kultur der Ukraine“, so Mai.
Ein Einblick in ihre Motivation
Im Gespräch betont sie immer wieder, dass die humanitäre Hilfe für sie mehr ist als bloße Unterstützung: „Die Demokratie wird angegriffen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer verteidigen mit ihrem Leben unsere gemeinsamen Werte. Wenn sie das schaffen, dann schaffe ich es erst recht.“
Besonders beeindruckend ist ihr Blick auf die Menschen: auf Mütter, die mit ihren Kindern nach Deutschland geflüchtet sind und hier neue Wege finden; auf Freiwillige, die Hilfsgüter verladen und Transporte organisieren; auf unzählige Frauen und Männer, die trotz aller Not Würde und Hoffnung bewahren.
Vortrag in Wermelskirchen
Am 7. Januar 2025 folgte sie der Einladung des Lions Clubs Wermelskirchen-Wipperfürth zum Neujahrsempfang im Bürgersaal des Rathauses. In Anwesenheit von NRW-Innenminister Herbert Reul und 180 Mitgliedern von verschiedenen Service Clubs der Region, berichtete sie als Augenzeugin von ihren regelmäßigen Besuchen in den Frontstädten. Es war ganz still im Saal, als sie erzählte wie die Kinder in den Kitas und Schulen, die täglichen Drohnen und Bombenangriffe erlebten und wie Zivilisten schwerste Kriegsverletzungen davon trugen und wie Kliniken, Rettungsfahrzeuge gezielt zerstört wurden.
Der hiesige Lions Club sammelte für medizinische Notfallrucksäcke, deren Inhalt von Experten für den Einsatz im Kriegsgebiet zusammengestellt wurde und mit denen jeweils bis zu fünf Menschen behandelt und oft gerettet werden können. Inzwischen wurden 26.000 € an das Blau-Gelbe Kreuz überwiesen. Die Lions planen die Spendenaktion bald wieder aufleben zulassen.
Wer mit Spenden hier beitragen möchte, hier das Spendenkonto:
Verwendungszweck:
Medizinische Erstversorgung für Kriegsverletzte!
Spende an das Lions Hilfswerk
Commerzbank IBAN DE85 3404 0049 0157 9200 00
Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden!
Die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen können stolz darauf sein, dass mit Linda Mai eine Persönlichkeit aus ihrer Mitte diese wichtige Aufgabe übernimmt – eine Frau, die mit Leidenschaft, Tatkraft und einem großen Herzen für die Ukraine steht.


Bilder: Lothar Dähn
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