„Die Natur vor unserer Haustür entdecken“ – Vortrag von Biologin Dr. Carolin Pfeiffer in Wermelskirchen

Einen spannenden und zugleich nachdenklich stimmenden Abend erlebten zahlreiche Besucherinnen und Besucher am gestrigen Abend, 11. September 2025, ab 19:00 Uhr in der Wielstraße 22. Auf Einladung des Bürgermeisterkandidaten Lothar Dähn war die Biologin Dr. Carolin Pfeiffer zu Gast. In ihrem rund anderthalbstündigen Vortrag „Die Natur vor unserer Haustür entdecken – ihre Schönheit, ihre Vielfalt und Spuren des Klimawandels“ nahm sie das Publikum mit auf eine Reise durch die heimische Flora und Fauna.

Die Expertin stellte eindrucksvoll dar, wie vielfältig die Natur direkt vor unserer Tür ist: von Bienen, Fliegen, Libellen, Käfern und Schnecken über Bäume und Sträucher bis hin zu Pilzen und Pflanzengallen. Besonders aufmerksam lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer, als Dr. Pfeiffer über Lebenszyklen von Bäumen sprach: So erreichen Fichten in forstwirtschaftlicher Nutzung meist nur ein Alter von 80 bis 120 Jahren, während sie in der Natur bis zu 300 Jahre alt werden können. Eichen hingegen haben ein Umtriebsalter von 180 bis 300 Jahren, ihr natürliches Lebensalter reicht jedoch bis zu 800 Jahre.

Auch die Situation der heimischen Insekten war Thema des Abends. Dr. Pfeiffer machte deutlich, dass die hohe Zahl an Honigbienen den Wildbienen zunehmend die Nahrung streitig macht. Ein wichtiger Hinweis: Die Honigbiene ist keine Wildbiene. Der Schutz der Artenvielfalt müsse daher immer auch den Blick auf die einheimischen Wildbienen richten.

Ein weiteres Beispiel für die Gefährdung der Natur lieferte die Biologin mit den heimischen Vogelarten. So ist etwa der Rotmilan bei uns beheimatet – und viele Vogelarten kommen ausschließlich in Europa vor. „Oft zeigen wir mit dem Finger auf Afrika, wenn es um den Schutz von Elefanten geht“, erklärte Pfeiffer. „Doch hier bei uns gelingt es nicht ausreichend, die eigenen Vögel zu schützen – unter anderem, weil wir ihnen durch den Einsatz von Insektiziden die Nahrungsgrundlage entziehen.“

Am Ende ihres Vortrags appellierte Dr. Pfeiffer an die Gäste: Keine Angst vor der Natur – sondern mit offenen Augen durch sie hindurchgehen. Nur so könne jeder einzelne die Schönheit und Bedeutung der heimischen Vielfalt wirklich begreifen.

Fotos: Lutz Balschuweit/Carolin Pfeiffer

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