Weltgedenktag für verstorbene Kinder – Sonntag, 14. Dezember
Herzliche Einladung zum Gedenkgottesdienst am 14. Dezember und 17 Uhr in der Evangelischen Kirche in Dabringhausen.
Ich schreibe diesen – sehr persönlichen – Beitrag nicht als Organisator, nicht als Sprecher eines Vereins.
Ich schreibe ihn als Großvater.
Unser Enkelkind war gerade einmal zwei Monate alt, als es starb.
Zwei Monate – das klingt nach einer kurzen Zeit. Aber in diesen wenigen Wochen war so viel Leben, so viel Liebe, so viel Hoffnung.
Und dann – plötzlich – blieb die Welt stehen.
Meine Frau und ich haben drei Kinder großgezogen. Wir haben erlebt, wie sie laufen lernten, wie sie lachten, weinten, stritten und erwachsen wurden. Wir haben miterlebt, wie sie selbst Eltern wurden – wir sahen mit großer Dankbarkeit, wie sich der Kreis schließt, wie Leben weitergegeben wird, wie Liebe sich vervielfacht.
Und dann standen wir an einem Grab.
Ein viel zu kleines Grab, mit einem geliebten Namen darüber, der auf keinen Stein passen sollte, weil das Leben, das dahinter lag, kaum begonnen hatte.
Ich habe meinen Sohn gesehen, wie er an diesem Grab stand und weinte. So, wie ich ihn nie zuvor habe weinen sehen.
Und in diesem Moment wusste ich:
Es gibt keinen Schmerz, den man als Elternteil so sehr fürchten muss, wie den, das eigene Kind leiden zu sehen, es gehen zu lassen, es zu Grabe zu tragen – und nichts tun zu können.
Nichts.
Nichts.
Wie erklärt man dem Geschwisterkind, wo die kleine Schwester jetzt ist?
Wir sagten, es sei jetzt ein Stern am Himmel. Aber jedes Mal, wenn das Kind dann zum Himmel blickt und fragt:
„Warum ist meine Schwester da oben und nicht hier?“,
bricht etwas in einem, das sich nie wieder ganz zusammensetzt.
Als Großvater will man trösten, will stark sein, will die eigenen Kinder in den Arm nehmen und ihnen den Schmerz abnehmen.
Aber dieser Schmerz ist nicht übertragbar. Er gehört ihnen – und er gehört uns allen. Wir tragen ihn gemeinsam und doch jeder allein.
Am zweiten Sonntag im Dezember, um 19 Uhr, stellen überall auf der Welt Menschen eine Kerze ins Fenster. Für die Kinder, die nicht mehr bei uns sind.
Ein Licht, das um die Welt geht – von Zeitzone zu Zeitzone, eine Welle aus Licht und Erinnerung.
Jede Flamme steht für ein Kind, das geliebt wurde, das Leben erhellt hat, und das nie vergessen wird.

Ich werde an diesem Abend eine Kerze anzünden.
Für Mira.
Für meinen Enkel.
Für meinen Sohn und seine Frau.
Für alle Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde, die ein Kind verloren haben.
Ein Licht gegen die Dunkelheit. Ein Zeichen, dass sie waren – und dass sie bleiben.
In uns.
Für immer.


Die Wermelskirchener Delfin-Initiative lädt zum Gedenkgottesdienst ein:
Sonntag, 14. Dezember um 17 Uhr
In der Evangelischen Kirche Dabringhausen.
Gottesdienstgestaltung und ‑Leitung hat Bernadette und Klaus Rüggeberg, Pastoralreferent aus Köln, Mitarbeitende der delfin Trauergruppe, ein Projekt der Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf e.V. sowie Mitarbeitende der Ev. Kirchengemeinde Dabringhausen.

Informationen zur Delfin-Initiative: delfin-initiative.de
Das Begengungsprojekt delfin bietet seit Herbst 2002 monatlich Gespräche für alle an, die ein Kind verloren haben.
Die Delfin-Initiative trifft sich jeden ersten Freitag im Monat von 20:00 bis 21:30 Uhr in der Ev. Kirchengemeinde Dabringhausen, Altenberger Str. 51
Kontakt: Beate und Udo Haldenwang, mail@delfin-initiative.de
Bilder / Logos: Mit freundlicher Genehmigung von Beate und Udo Haldenwang


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