Ganz ehrlich? Ich hatte es nicht auf dem Schirm. Hätte ich nicht zufällig eine Bekannte getroffen und hätte sie nicht zufällig über ihren neuen Führerschein erzählt – ich wäre nicht auf die Idee gekommen dass ich auch einen neuen Schein benötige. „Der ist doch noch gut“ habe ich gedacht und außerdem gehöre ich zu der Generation bei der der „graue Lappen“ ein Leben lang gültig war. Na ja, zugegeben, nach vielen Jahren haben Foto und Realität nicht mehr viel gemeinsam.
„Schau’ doch mal auf deinen Schein. Da steht in der Zeile 4b das Ablaufdatum“, sagt meine Bekannte. Ich schaue und da steht nichts. Deshalb war das alte Teil für mich noch gut. Es hatte eben kein Ablauf- oder Verfallsdatum.
Führerscheine haben nach aktueller Lage eine Haltbarkeit von 15 Jahren. Meiner ist jetzt 25 Jahre alt – das darf etwas neues her.
Beantragen kann man den neuen Schein im Bürgerbüro. Mitzubringen sind Personalausweis, aktueller Führerschein, ein neues Foto und natürlich Geld für die Gebühren.
Nach der Internetseite der Stadt Wermelskirchen gibt es ein digitales Gerät im Bürgerbüro mit dem man die biometrischen Fotos erstellen kann. Das ist ja prima und praktisch – gilt aber nicht für die Führerscheine.
Hingewiesen wird auf zwei Fotostudios in der Stadt, die solche Bilder machen.
Ein Anruf im Bürgerbüro ergibt folgendes Ergebnis: „Gehen Sie zu dm, lassen dort die Bilder machen und bringen diese in ausgedruckter Form mit“.
Ausgedruckt? Sollte das nicht alles digital sein?
Der Termin ist online einfach gemacht und es kommt sogar einen Tag vorher eine Erinnerung aus dem Bürgerbüro.
Vor Ort klappt es gut. Eine sehr freundliche Mitarbeiterin bearbeitet mein Anliegen zügig und kompetent. Alles gut, alles schön – kaufen, zahlen, fröhlich sein. Den neuen Führerschein soll ich dann „irgendwann“ per Post erhalten. Mal sehen wie lange es dauert – aber ich bin ja noch gut in der Zeit.
Nur das „digitale“ habe ich nicht verstanden.
Auf der Internetseite von dm wird beschrieben, dass das biometrische Foto in der Filiale erstellt und dann in der dm-Cloud gespeichert wird. Der Kunde würde dann einen Code erhalten. Den nimmt er dann mit zur Führerscheinstelle und die können dann das digital hinterlegte Foto herunterladen.
Aber das war für Wermelskirchen nicht möglich, da es sich im Bürgerbüro nur um eine freiwillige „Serviceleistung“ handelt. Deshalb ist auch die digitale Kamera im Bürgerbüro nur für Ausweise zu verwenden und nicht für Führerscheine. So ganz durchdacht scheint es nicht zu sein aber es klappt ja auch so.
Vielleicht ein Tipp: Mal das „Verfallsdatum“ auf dem Führerschein prüfen oder auf die beigefügte Liste schauen.
Beitragscontent: Walter Schubert


Schreibe einen Kommentar