Zurzeit weht durch viele Länder ein Wind, den man nur schwer überhören kann – laut, direkt, oft wütend. Rechtspopulismus ist auf dem Vormarsch, und die sogenannten „einfachen Lösungen“ sind wieder in Mode. Sie klingen verlockend, weil sie versprechen, komplexe Probleme mit einem schnellen Handgriff zu beseitigen. Doch wie so oft: Was einfach klingt, ist selten nachhaltig – und meist auch nicht gerecht.
Abwägen, Weitsicht und gemeinsames Planen sind gerade nicht besonders „in“. Stattdessen sind Ausgrenzung und Schuldzuweisungen wieder gesellschaftsfähig geworden. Menschen, die anders lieben, anders glauben oder einfach nur anders aussehen, werden offen zum Ziel. Und selbst auf höchster politischer Ebene werden Formulierungen benutzt, die dieses Denken unbewusst bestärken – etwa wenn unser Bundeskanzler davon spricht, dass „wir im Stadtbild noch dieses Problem“ hätten. Worte sind mächtig. Und sie verraten, wie wir über andere denken.
Dabei braucht es gerade jetzt etwas anderes: Gemeinschaftliches Denken.
Lösungen, die nicht auf Kosten einzelner gehen. Politik, die alle mitnimmt, statt Gruppen gegeneinander auszuspielen. Das dauert länger, ist komplizierter, manchmal anstrengend – aber es ist der einzige Weg, der dauerhaft trägt.
Ich bin fest überzeugt: Nur gemeinsam können wir Wege finden, die für alle funktionieren. Populismus mag laut sein, aber er führt in Sackgassen. Wirkliche Veränderung entsteht dort, wo Menschen sich zuhören, gemeinsam handeln und Geduld mitbringen.
Und wenn im Netz wieder diese leeren, endlosen Diskussionen auftauchen – über „die anderen“, über Schuld und vermeintliche Lösungen –, dann sitze ich nicht wie im Beitragsbild vor dem Laptop, sondern lächle ab heute einfach und sage: „Das crazy.“
Denn manchmal hilft Humor, um klar zu sehen, wie absurd einfache Antworten auf komplexe Fragen wirklich sind.
“Das crazy” Jugendwort 2025
Beitragsbild: ChatGPT
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