Auftakt-Workshop: Farbkonzept für die Gesamtschule

Über­nom­men von der Web­sei­te der Stadt Wer­mels­kir­chen

Erstellt von Ste­phan Sin­ger | 10.10.2025

Far­ben schaf­fen nicht nur Atmo­sphä­re, son­dern kön­nen auch beru­hi­gend oder akti­vie­rend wir­ken. Des­halb hat­te sich die Stadt Wer­mels­kir­chen ein umfas­sen­des Farb­kon­zept für die Gesamt­schu­le gewünscht und für das Pro­jekt das Insti­tut für evi­denz­ba­sier­te Farb­psy­cho­lo­gie der Ber­gi­schen Uni­ver­si­tät Wup­per­tal gewin­nen kön­nen. Unter der Lei­tung von Pro­fes­sor Dr. Axel Bue­ther, Inha­ber des Lehr­stuhls für Didak­tik der visu­el­len Kom­mu­ni­ka­ti­on, fand nun der ers­te Work­shop zur Ent­wick­lung des wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Farb­kon­zep­tes an der Gesamt­schu­le statt. Mit dabei waren Schü­le­rin­nen und Schü­lern, Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Eltern­schaft und des Leh­rer­kol­le­gi­ums, die Schul­lei­tung und Mit­glie­der des Gebäu­de­ma­nage­ments der Stadt­ver­wal­tung.

Ziel des Pro­jekts ist es, eine ganz­heit­li­che Farb­ge­stal­tung für die Schul­ge­bäu­de zu ent­wi­ckeln, die das Wohl­be­fin­den, die Lern­mo­ti­va­ti­on und die Iden­ti­fi­ka­ti­on aller am Schul­le­ben Betei­lig­ten stärkt. Den Anfang macht das Gebäu­de F am Schul­stand­ort Wirtsmühle/Weyersbusch.

Hoch­ka­rä­ti­ge fach­li­che Beglei­tung: Axel Bue­ther und sei­ne Mit­ar­bei­te­rin Lei­la Rudzki wer­den den gesam­ten Gestal­tungs­pro­zess wis­sen­schaft­lich beglei­ten. Bür­ger­meis­te­rin Mari­on Holt­haus hat­te den Pro­fes­sor bei einem sei­ner Vor­trä­ge erlebt und die „Brü­cke“ zur Gesamt­schu­le geschla­gen.

Die Farb­ge­stal­tung wird von den Mit­glie­dern des Work­shops ent­wi­ckelt. „Dabei wer­den die ver­schie­de­nen Funk­ti­ons­be­rei­che der Schu­le wie Unter­richts­räu­me, Auf­ent­halts­zo­nen, Flu­re und Gemein­schafts­be­rei­che dif­fe­ren­ziert betrach­tet“, erläu­tert Axel Bue­ther.

Ein inten­si­ver Auf­takt – Fach-Input und gemein­sa­mes Arbei­ten: Mit einem Vor­trag über die Wir­kung von Far­ben auf Wohl­be­fin­den, Gesund­heit und Arbeits­mo­ti­va­ti­on in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen eröff­ne­te der Exper­te den Work­shop. Anschlie­ßend stell­te die Pro­mo­ven­din Lei­la Rudzki Ansät­ze par­ti­zi­pa­ti­ver Schul­ge­stal­tung vor.

Ein Arbeits­schritt dabei: Aus einem Fun­dus von rund 1800 RAL-Farb­tö­nen wähl­ten drei- oder vier­köp­fi­ge Teams je fünf aus, die für sie „beson­ders schön“ oder auch „beson­ders häss­lich“ waren. Dabei wur­de bereits ein Unter­schied deut­lich: Die Teams der Schü­le­rin­nen und Schü­ler wähl­ten bei „beson­ders schön“ pas­tel­li­ge­re, pude­ri­ge Töne als die Erwach­se­nen-Teams.

In dem Auf­takt-Work­shop ging es außer­dem um sys­te­ma­ti­sche Bedürf­nis­ana­ly­se und dar­um, kon­kre­te Anfor­de­run­gen an die Gestal­tung der Schul­räu­me zu ermit­teln. Durch ein soge­nann­tes Raum-Pro­to­ty­p­ing wur­den Ideen unmit­tel­bar im Schul­ge­bäu­de erleb­bar, in dem mit Kle­be­band Wege­füh­run­gen und Möblie­rungs-Optio­nen visua­li­siert wer­den, um Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten direkt zu erpro­ben. „Deut­lich wur­de dabei der Wunsch nach mehr Ruhe, kla­ren Ori­en­tie­rungs­struk­tu­ren und Auf­ent­halts­be­rei­chen, die Kon­zen­tra­ti­on und Gemein­schaft för­dern“, fasst Axel Bue­ther zusam­men.

Pri­mä­re Zie­le des Gestal­tungs­pro­jekts

  • Ent­wick­lung einer opti­ma­len Farb­ge­stal­tung (Ober­flä­chen­far­ben, Ein­rich­tung, Licht­qua­li­tät) für alle Nut­ze­rin­nen und Nut­zer
  • För­de­rung einer posi­ti­ven Lern- und Arbeits­at­mo­sphä­re und Redu­zie­rung von Van­da­lis­mus
  • Stei­ge­rung der Lern­mo­ti­va­ti­on, schu­li­scher Leis­tun­gen und sozia­ler Kom­pe­ten­zen
  • Stär­kung der Iden­ti­fi­ka­ti­on von Schü­le­rin­nen und Schü­lern, Leh­re­rin­nen und Leh­rern sowie Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern mit der Schu­le
  • Ver­bes­se­rung von Arbeits­mo­ti­va­ti­on, Gesund­heit und Wohl­be­fin­den des Leh­rer­kol­le­gi­ums
  • Wei­te­re Stei­ge­rung des Anse­hens und der Außen­wir­kung der Gesamt­schu­le in Stadt und Regi­on

Par­ti­zi­pa­ti­on als Erfolgs­fak­tor: Axel Bue­ther, der mit sei­nem Team bereits Farb­kon­zep­te zur Gestal­tung von Büros, Kran­ken­häu­sern oder Schu­len ent­wi­ckel­te, sieht in der Teil­ha­be einen wesent­li­chen Fak­tor: „Der Erfolg des Pro­jekts hängt maß­geb­lich von der akti­ven Mit­wir­kung aller Betei­lig­ten ab.“ Des­halb sind neben wei­te­ren Work­shops auch Umfra­gen sowie eine umfang­rei­che Pro­jekt­do­ku­men­ta­ti­on in Form eines Doku­men­tar­films, einer Foto­do­ku­men­ta­ti­on und wis­sen­schaft­li­cher Publi­ka­tio­nen vor­ge­se­hen.

Im wei­te­ren Ver­lauf wer­den die Erkennt­nis­se in ein ganz­heit­li­ches Farb­kon­zept über­führt, das sowohl wis­sen­schaft­li­chen Kri­te­ri­en als auch den rea­len Bedürf­nis­sen der Schul­ge­mein­schaft ent­spricht. „Wir wol­len ‚über­set­zen‘, was sich die Betei­lig­ten wün­schen“, bringt es Axel Bue­ther auf einen Nen­ner.

Fotos: Ste­phan Sin­ger

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert