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  • Offener Brief von Lothar Dähn an Bernd Hibst

    Offener Brief von Lothar Dähn an Bernd Hibst

    Lothar Dähn hat sei­nem Mit­be­wer­ber Bernd Hibst zum Gewinn der Bür­ger­meis­ter­wahl in Wer­mels­kir­chen gra­tu­liert. Sein Schrei­ben ver­öf­fent­li­chen wir im Wort­laut:

    Lie­ber Bernd,

    unser Wett­be­werb um das Amt des Bür­ger­meis­ters ende­te mit dei­ner Wahl am 14. Sep­tem­ber 2025 – dazu gra­tu­lie­re ich dir noch ein­mal ganz herz­lich!

    In weni­gen Tagen wirst du dei­nen Amts­eid leis­ten. Das wird nicht nur ein beson­de­rer Moment in dei­ner beruf­li­chen Lauf­bahn sein, son­dern sicher auch einer, der dich emo­tio­nal berührt – schließ­lich über­nimmst du mit die­sem Schritt die Ver­ant­wor­tung für unse­re gesam­te Stadt­ge­mein­schaft.

    Der Wahl­kampf ver­lang­te uns Kan­di­da­ten eini­ges ab: unzäh­li­ge Gesprä­che, vie­le Ter­mi­ne und Dis­kus­sio­nen, in denen wir den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern Rede und Ant­wort stan­den. Die The­men lagen auf der Hand – Büro­kra­tie­ab­bau, Digi­ta­li­sie­rung der Ver­wal­tung, maro­de Stra­ßen, feh­len­de Geh- und Rad­we­ge, die Situa­ti­on von Schu­len und Kitas. Wir haben deut­lich gemacht, dass uns gute Bil­dung und die Zukunft unse­rer Jugend beson­ders am Her­zen lie­gen.

    Auch die gro­ßen Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te stan­den im Fokus: das Rhom­bus-Are­al mit sei­nen Per­spek­ti­ven für Woh­nen, Bil­dung und Frei­zeit, die Ver­le­gung der VHS, der geplan­te Neu­bau des Hal­len­bads und die neue Brü­cke hin zum Kli­ma­teich und dem Haus der Ver­ei­ne. Du hast betont, wie wich­tig dabei pri­va­te Inves­ti­tio­nen und bezahl­ba­rer Wohn­raum sind. Ich tei­le die­se Ein­schät­zung, wenn­gleich ich immer noch prin­zi­pi­el­le Zwei­fel an die­sem Groß­pro­jekt in der bekann­ten Form habe.  

    Uns Kan­di­da­ten ein­te der Wil­le, den Wirt­schafts­stand­ort Wer­mels­kir­chen zu stär­ken und den hei­mi­schen Unter­neh­men gute Rah­men­be­din­gun­gen zu sichern.

    Eben­so lag uns das Ehren­amt am Her­zen – von der Feu­er­wehr bis zu den Sport- und Kul­tur­ver­ei­nen, die das sozia­le Rück­grat unse­rer Stadt bil­den. Wir haben den enga­gier­ten Mit­glie­dern unse­re best­mög­li­che Unter­stüt­zung zuge­sagt.

    Auch der öffent­li­che Nah­ver­kehr war uns Wahl­kämp­fern ein wich­ti­ges Anlie­gen. Wir woll­ten errei­chen, dass die Außen­be­zir­ke und Dör­fer bes­ser ange­bun­den wer­den – denn Mobi­li­tät ist ent­schei­dend für die Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben. Unser Ziel, so sag­ten wir, sei eine lebens- und lie­bens­wer­te Stadt für alle Gene­ra­tio­nen: für jun­ge Fami­li­en, die hier ihre Zukunft gestal­ten wol­len, eben­so wie für Senio­rin­nen und Senio­ren, die sich auf gute Erreich­bar­keit, Sau­ber­keit und ein gepfleg­tes Stadt­bild ver­las­sen kön­nen.

    Wir demo­kra­tisch gesinn­ten Wahl­kämp­fer, ver­pflich­te­ten uns, Men­schen, die aus ande­ren Län­dern zu uns gekom­men sind und hier Teil unse­rer Gesell­schaft wer­den möch­ten oder dazu bereit sind, Sicher­heit, Aner­ken­nung und eine ech­te Per­spek­ti­ve zu bie­ten – als Mit­glie­der einer Stadt­ge­mein­schaft, die auf Zusam­men­halt und gegen­sei­ti­gen Respekt baut.

    Als künf­ti­ger Ver­wal­tungs­chef hast du dir vor­ge­nom­men, Team­geist, Trans­pa­renz und Bür­ger­nä­he zu för­dern. Ich wün­sche dir die Kraft, die­se Wer­te im All­tag der Ver­wal­tung zu ver­an­kern – und dabei auch die Men­schen hin­ter den Schreib­ti­schen nicht zu ver­ges­sen.

    Dass die finan­zi­el­le Lage schwie­rig ist und Wer­mels­kir­chen wohl wie­der ein Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept braucht, hast du eben­so wie auch ich im Wahl­kampf offen ange­spro­chen. Die­se Ehr­lich­keit wird dir vor schwie­ri­gen Ent­schei­dun­gen hel­fen das Ver­trau­en der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu bewah­ren.

    Lie­ber Bernd, ich bin über­zeugt, dass du gemein­sam mit dei­nem Team und den neu­en Man­dats­trä­ge­rin­nen und Man­dats­trä­gern in Wer­mels­kir­chen die anste­hen­den Auf­ga­ben mit gro­ßem Enga­ge­ment angehst. Euer Erfolg wird sich dar­an mes­sen las­sen, ob ihr eure Zusa­gen umsetzt – und dabei Vor­bil­der seid für Ver­läss­lich­keit und Dia­log­be­reit­schaft. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger – die Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler wer­den hier genau hin­schau­en. Und auch der Blog „Forum Wer­mels­kir­chen“ wird eine kri­ti­sche media­le Beglei­tung sein.

    Als einer der ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter der Redak­ti­on für das Forum wer­de ich eure Arbeit auf­merk­sam, aber auch wohl­wol­lend beglei­ten. Kri­tik gehört zur Demo­kra­tie – genau­so wie Aner­ken­nung, wenn die Din­ge gut gelin­gen.

    Ich wün­sche dir Kraft, eine gute Hand, wei­se Bera­te­rin­nen und Bera­ter, sta­bi­le Gesund­heit und das Quänt­chen Glück, das man für die­ses gro­ße Amt braucht.

    Mit bes­ten Grü­ßen

    Lothar Dähn