Kategorie: Literatur

  • Christian Morgenstern – Novembertag

    Christian Morgenstern – Novembertag

    Nebel hängt wie Rauch ums Haus,

    drängt die Welt nach innen;

    ohne Not geht nie­mand aus;

    alles fällt in Sin­nen.

    Lei­ser wird die Hand, der Mund,

    stil­ler die Gebär­de.

    Heim­lich, wie auf Mee­res­grund,

    träu­men Mensch und Erde.

    Inter­pre­ta­ti­on: Chris­ti­an Mor­gen­stern ver­dich­tet die Atmo­sphä­re des Novem­bers in ein­fa­chen, fast musi­ka­li­schen Ver­sen. Sein Gedicht pro­vo­ziert nahe­zu eine Stim­mung des Inne­hal­tens: Innen­welt und Außen­welt kom­men zusam­men. Der Nebel wird zur Meta­pher für die Sehn­sucht des Men­schen nach Ruhe und Innig­keit.

    Foto: Pix­a­bay Jer­zy­Góre­cki

  • Croissants, Konfitüre und große Literatur

    Croissants, Konfitüre und große Literatur

    Marie-Loui­se Lich­ten­berg begeis­ter­te in den Wer­mels­kir­che­ner Bür­ger­häu­sern mit einer lite­ra­ri­schen Rei­se durch Frank­reich.

    Crois­sants, Kon­fi­tü­re und eine gute Lek­tü­re – das ver­sprach der Ver­ein Städ­te­part­ner­schaft Wermelskirchen–Loches sei­nen 35 Gäs­ten am Sams­tag­mor­gen in den aus­ver­kauf­ten Bür­ger­häu­sern. Tat­säch­lich erhiel­ten sie weit mehr als das: Marie-Loui­se Lich­ten­berg, ehe­ma­li­ge Deutsch­leh­re­rin, preis­ge­krön­te Autorin und enga­gier­te Ver­fech­te­rin des Lesens, ent­führ­te ihr Publi­kum mit Charme, Wis­sen und Lei­den­schaft in die Welt der fran­zö­si­schen Lite­ra­tur.

    Nach der Begrü­ßung durch den Ver­eins­vor­stand erin­ner­te Lich­ten­berg zunächst an das his­to­risch belas­te­te Ver­hält­nis zwi­schen Deutsch­land und Frank­reich – und dar­an, dass die heu­ti­ge Freund­schaft zwi­schen bei­den Län­dern nach all dem Leid eigent­lich einem Wun­der glei­che. Sie zitier­te Kurt Tuchol­sky, der den Unter­schied so tref­fend for­mu­lier­te:

    „Die Deut­schen muss man ver­ste­hen, um sie zu lie­ben, die Fran­zo­sen muss man lie­ben, um sie zu ver­ste­hen.“

    Mit die­ser Ein­stim­mung nahm sie die Gäs­te mit auf eine abwechs­lungs­rei­che, zwei­stün­di­ge, stets kurz­wei­li­ge lite­ra­ri­sche Tour durch ihre per­sön­li­chen Lieb­lings­wer­ke – sou­ve­rän vor­ge­tra­gen und mit spür­ba­rer Begeis­te­rung prä­sen­tiert.

    Den Auf­takt bil­de­ten unge­wöhn­li­che, künst­le­risch gestal­te­te Aus­ga­ben des Klas­si­kers Der klei­ne Prinz von Antoine de Saint-Exupé­ry, gefolgt von lie­be­voll illus­trier­ten zwei­spra­chi­gen Kin­der­bü­chern.

    Für die Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus stell­te Lich­ten­berg das Werk Das kost­bars­te aller Güter von Jean-Clau­de Grum­berg vor – eine berüh­ren­de Hom­mage an die Mensch­lich­keit, die inzwi­schen auch als Ani­ma­ti­ons­film umge­setzt wur­de. Sie berich­te­te, dass sie zunächst skep­tisch gegen­über die­ser Dar­stel­lungs­form gewe­sen sei, inzwi­schen jedoch von der emo­tio­na­len Kraft des Films über­zeugt sei. Ein beson­de­rer Dank galt der Fami­lie Schiff­ler, die es mit gro­ßem Ein­satz mög­lich gemacht hat, den Film nach Wer­mels­kir­chen zu holen. Er wird am 25. Janu­ar 2026 um 15 Uhr im Fil­meck gezeigt.

    Das Buch Dreck­stück von Clé­men­ti­ne Beau­vais habe sie „regel­recht fer­tig gemacht“, sag­te Lich­ten­berg. So wie Ras­sis­mus jeden Men­schen fer­tig mache. Eini­ge ein­drucks­voll gele­se­ne Pas­sa­gen lie­ßen die Zuhö­ren­den tief in die mensch­li­chen Abgrün­de der Geschich­te ein­tau­chen.

    Wie sich mit dem schwie­ri­gen The­ma Mob­bing auf lite­ra­risch uner­war­te­te Wei­se umge­hen lässt, zeig­te die­sel­be Autorin in Köni­gin­nen der Würst­chen: Drei gemobb­te Frau­en fin­den gemein­sam einen Weg, ihren Pei­ni­ger öffent­lich bloß­zu­stel­len – mit Witz, Stär­ke und Zusam­men­halt.

    Auch Freun­de fran­zö­si­scher Kri­mi­li­te­ra­tur kamen auf ihre Kos­ten. Lich­ten­berg emp­fahl unter ande­rem Cay Rade­ma­chers Ein letz­ter Som­mer in Méjan: Fünf Deut­sche keh­ren nach Jahr­zehn­ten an den Ort eines unge­klär­ten Mor­des zurück. Span­nung bis zum Schluss – und eine über­ra­schen­de Wen­dung inklu­si­ve.

    Natür­lich durf­te bei einer Rei­se durch die fran­zö­si­sche Lite­ra­tur die Lie­be nicht feh­len. Zum Abschluss las Lich­ten­berg aus Abschied von Sebas­ti­an Haff­ner – der bewe­gen­den, offen­bar auto­bio­gra­fi­schen Lie­bes­ge­schich­te des jun­gen Ber­li­ners Rai­mund Pret­zel , der Ted­dy, die Öster­rei­che­rin, die 1932 in Paris stu­dier­te, wäh­rend sei­nes Besuchs der fran­zö­si­schen Haupt­stadt ken­nen­lernt. Das Werk wur­de erst in die­sem Jahr von den Nach­kom­men des unter Pseud­onym schrei­ben­den Autors ver­öf­fent­licht.

    An die­sem Sams­tag­mor­gen genos­sen die Gäs­te also nicht nur fran­zö­si­sche Früh­stücks­kul­tur, son­dern auch eine lei­den­schaft­lich prä­sen­tier­te lite­ra­ri­sche Ent­de­ckungs­rei­se.
    Gemein­sam mit Gabrie­le van Wah­den vom ört­li­chen Buch­han­del hat­te Marie-Loui­se Lich­ten­berg eine eben­so per­sön­li­che wie beein­dru­cken­de Aus­wahl bemer­kens­wer­ter fran­zö­si­scher Lite­ra­tur zusam­men­ge­stellt. In der Buch­hand­lung fin­den Inter­es­sier­te auf einem geson­der­ten Tisch die bespro­che­nen Bücher.

    Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: www.marie-louise-lichtenberg.de

    Bild von l. nach r. Rai­ner Pau­schert, 1. Vor­sit­zen­der; Hei­ke Fran­kro­ne, Vor­stands­mit­glied; Refe­ren­tin Marie-Loui­se Lich­ten­berg, Jean-Pierre Gran­ge­ret, 2. Vor­sit­zen­der / Foto: Lothar Dähn

  • Die Bremer Stadtmusikanten – Eine Geschichte über Mut, Würde und Zusammenhalt

    Die Bremer Stadtmusikanten – Eine Geschichte über Mut, Würde und Zusammenhalt

    Mor­gens, wenn ich mei­ne Jog­ging­run­de dre­he, habe ich fast immer einen Pod­cast im Ohr. Seit ges­tern beglei­tet mich dabei die neu­es­te Fol­ge von Alles gesagt – dies­mal mit Cem Özd­emir als Gast. Und was für ein Gespräch! Fast sie­ben Stun­den lang plau­dert er offen, klug und mit einer Pri­se Humor über sein Leben, sei­ne Erfah­run­gen und sei­ne Sicht auf die Welt. Unter vie­len ande­ren Din­gen erzähl­te er mit den bei­den Hosts  Jochen Weg­ner und Chris­toph Amend auch über die Geschich­te der Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten von den Brü­dern Grimm.

    Die Mär­chen der Brü­der Grimm gehö­ren zu den bekann­tes­ten Kul­tur­schät­zen des deutsch­spra­chi­gen Raums. Unter ihnen hat Die Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten einen beson­de­ren Platz – nicht nur als Kin­der­ge­schich­te, son­dern auch als Erzäh­lung mit bemer­kens­wer­ter Tie­fe.

    Die Geschich­te beginnt mit einem alten Esel, der von sei­nem Besit­zer nicht mehr gebraucht wird. Um dem dro­hen­den Ende zu ent­ge­hen, macht er sich auf den Weg nach Bre­men, wo er Stadt­mu­si­kant wer­den möch­te. Unter­wegs trifft er drei Gefähr­ten mit einem ähn­li­chen Schick­sal: einen alten Jagd­hund, der zu schwach zum Arbei­ten ist, eine Kat­ze, die nicht mehr rich­tig Mäu­se fängt, und einen Hahn, der dem Sup­pen­topf ent­kom­men will. Gemein­sam bre­chen sie auf, in der Hoff­nung auf ein bes­se­res Leben.

    Auf ihrer Rei­se ent­de­cken sie ein Räu­ber­haus. Durch ein gemein­sa­mes und äußerst lau­tes „Kon­zert“ gelingt es ihnen, die Räu­ber in die Flucht zu schla­gen. Die Tie­re rich­ten sich in dem Haus ein – mit gutem Essen, Schutz und Wär­me. Bre­men errei­chen sie zwar nie, doch sie haben genau das gefun­den, was sie gesucht hat­ten: ein neu­es Zuhau­se und ein selbst­be­stimm­tes Leben.

    Die Bedeu­tung der Geschich­te geht jedoch weit über das Erzähl­te hin­aus.

    Die Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten zei­gen, wie wich­tig Mut zur Ver­än­de­rung ist – auch dann, wenn die Aus­gangs­la­ge aus­sichts­los erscheint. Die Tie­re las­sen sich nicht ein­fach weg­wer­fen oder abschrei­ben. Sie wäh­len ihre Zukunft selbst. Eben­so steht das Mär­chen für die Kraft gemein­schaft­li­chen Han­delns: Was jedes der Tie­re allei­ne nicht geschafft hät­te, gelingt ihnen gemein­sam mühe­los. Die Geschich­te übt zudem Kri­tik an der Idee, dass der Wert eines Lebe­we­sens nur von sei­ner Leis­tungs­fä­hig­keit abhängt. Sie erin­nert dar­an, dass Erfah­rung, Loya­li­tät und Cha­rak­ter min­des­tens genau­so zäh­len wie Jugend und Stär­ke.

    Kurz gesagt:
    Die Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten erzäh­len davon, dass man nie zu alt oder zu schwach ist, um sei­nen eige­nen Weg zu gehen. Und dass man gemein­sam stär­ker ist als allein. Jeder bringt in einer Gemein­schaft sei­ne Fähig­kei­ten mit ein.

    Der Esel spie­gelt Geduld und Belast­bar­keit – aber auch das Recht, Gren­zen zu set­zen durch sei­ne Stör­rig­keit. Der Hund bringt Loya­li­tät und Schutz, benö­tigt selbst eben­falls Aner­ken­nung. Die Kat­ze ist selbst­stän­dig, hat aber auch das Bedürf­nis nach Wär­me und Sicher­heit. Der Hahn ist wach­sam und nährt die Hoff­nung auf einen neu­en “Mor­gen”

    Eine Bot­schaft, die heu­te aktu­el­ler scheint denn je.

    Bei­trags­bild: ChatGPT / Copi­lot

  • Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

    Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

    Die Bal­la­de „Herr von Rib­beck auf Rib­beck im Havel­land“ von Theo­dor Fon­ta­ne erzählt uns die Geschich­te des groß­zü­gi­gen Guts­herrn, der den Kin­dern Bir­nen aus sei­nem Gar­ten schenkt. Mit einem Trick sorgt er auch über sei­nen Tod hin­aus dafür, dass die Kin­der Bir­nen haben kön­nen. Damit steht der Birn­baum für groß­zü­gi­ges und für­sorg­li­ches Ver­hal­ten. Im Gegen­satz dazu ist sein Sohn gei­zig und der Vater weiß das.
    Aus mei­ner Sicht passt die­se Bal­la­de von 1889 sehr gut in unse­re Zeit, da heu­te zu häu­fig genau das Gegen­teil gelebt wird. Wir müs­sen erken­nen, dass Mensch­lich­keit, die Natur und unse­re Ver­gäng­lich­keit zusam­men gehö­ren. Der Birn­baum sym­bo­li­siert auch Rei­fe, Lebens­freu­de, Bestän­dig­keit und Acht­sam­keit.

    Herr von Rib­beck auf Rib­beck im Havel­land,
    ein Birn­baum in sei­nem Gar­ten stand,
    und kam die gol­de­ne Herbs­teszeit
    und die Bir­nen leuch­te­ten weit und breit,
    da stopf­te, wenn´s Mit­tag vom Tur­me scholl,
    der von Rib­beck sich bei­de Taschen voll,
    und kam in Pan­ti­nen ein Jun­ge daher,
    so rief er: „Jun­ge, wis­te ne Beer?“
    Und kam ein Mädel, so rief er: „Lütt Dirn,
    kumm man röwer, ick hebb ne Birn.“

    So ging es viel Jah­re, bis lobesam
    der von Rib­beck auf Rib­beck zu ster­ben kam.
    Er fühl­te sein Ende, ´s war Herbs­teszeit,
    wie­der lach­ten die Bir­nen weit und breit;
    da sag­te von Rib­beck: „Ich schei­de nun ab.
    Legt mir eine Bir­ne mit ins Grab!“
    Und drei Tage drauf,
    aus dem Dop­pel­dach­haus,
    tru­gen von Rib­beck sie hin­aus.
    Alle Bau­ern und Büd­ner mit Fei­er­ge­sicht
    san­gen: „Jesus mei­ne Zuver­sicht!“
    Und die Kin­der klag­ten, das Her­ze schwer:
    „He is dod nu. Wer giwt uns nu ne Beer?“

    So klag­ten die Kin­der. Das war nicht recht -
    ach, sie kann­ten den alten Rib­beck schlecht!
    Der neue frei­lich, der knau­sert und spart,
    hält Park und Birn­baum stren­ge ver­wahrt.
    Aber der alte, vor­ah­nend schon
    und voll Miß­traun gegen den eige­nen Sohn,
    der wuß­te genau, was damals er tat,
    als um eine Birn ins Grab er bat;
    und im drit­ten Jahr aus dem stil­len Haus
    ein Birn­baum­spröß­ling sproßt´heraus.

    Und die Jah­re gehen wohl auf und ab,
    längst wölbt sich ein Birn­baum über dem Grab,
    und in der gol­de­nen Herbs­teszeit
    leuchtet´s wie­der weit und breit,
    und kommt ein Jung übern Kirch­hof her,
    so flüstert´s im Bau­me: „Wis­te ne Beer?“
    Und kommt ein Mädel, so flüstert´s: „Lütt Dirn,
    kumm man röwer, ick gew di ne Birn!“

    So spen­det Segen noch immer die Hand
    des von Rib­beck auf Rib­beck im Havel­land.

    Theo­dor Fon­ta­ne

    Bei­trags­bild: Gemi­ni KI

  • Expedition ins Buchreich mit Mike Altwicker

    Expedition ins Buchreich mit Mike Altwicker

    Erstellt von Kath­rin Kel­ler­mann | 27.10.2025

    Auf Ein­la­dung der Stadt­bü­che­rei und der Buch­hand­lung van Wah­den kommt Buch­markt­ken­ner und Lite­ra­tur-Enter­tai­ner Mike Alt­wi­cker am Diens­tag, 18. Novem­ber, wie­der nach Wer­mels­kir­chen, um ab 19.30 Uhr in der Kat­twin­kel­schen Fabrik span­nen­de Neu­erschei­nun­gen vor­zu­stel­len. In einem humor­vol­len und geist­rei­chen Vor­trag gibt er vie­le Tipps, wel­che Titel sich auch jen­seits der Best­sel­ler­lis­ten zu lesen loh­nen. 

    Auf­grund der Sanie­rung der Stadt­bü­che­rei fin­det die Ver­an­stal­tung in der klei­nen Hal­le der Kat­twin­kel­schen Fabrik statt. Ein­tritts­kar­ten sind in der Buch­hand­lung van Wah­den oder der Stadt­bü­che­rei für 12 Euro im Vor­ver­kauf oder für 15 Euro an der Abend­kas­se erhält­lich. 

    Bild: Stadt­bü­che­rei

  • Herbst ist es wieder

    Herbst ist es wieder

    August Hein­rich Hoff­mann von Fal­lers­le­ben (1798–1874)

    Herbst ist es wie­der, gel­be Blät­ter fal­len,
    die Schwal­be mit dem Storch gen Süden zieht,
    und nur des Kra­nichs Abschieds­lie­der schal­len,
    und durch die Stop­peln singt der Wind sein Lied.

    Der Nebel hül­let ein des Tages Son­ne,
    hin ist des Som­mers lich­te Freud’ und Won­ne.
    Wie könn­ten wir doch sol­che Zeit ertra­gen!
    Die Hoff­nung trös­tet uns in unser’m Leid.

    Es kommt nach die­sen stil­len trü­ben Tagen
    die lich­te freu­den­rei­che Som­mer­zeit.
    Sie bringt uns Son­nen­wär­me, Blu­men, Lie­der,
    sie bringt uns unsers Her­zens Won­ne wie­der.

    Fotos: Lutz Bal­schu­weit

  • Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2025 – Die besten Kinder- und Jugendbücher

    Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2025 – Die besten Kinder- und Jugendbücher

    Am Frei­tag, 17. Okto­ber, wur­de um 17:30 Uhr im Con­gress-Cen­ter im Saal Har­mo­nie der Mes­se Frank­furt der Deut­sche Jugend­li­te­ra­tur­preis 2025 ver­ge­ben. Mit 1600 Gäs­ten war das die größ­te Ein­zel­ver­an­stal­tung der Buch­mes­se. Vier Bücher aus den Spar­ten Bilder‑, Kinder‑, Jugend- und Sach­buch gin­gen als Sie­ger her­vor. Dazu ver­gab die Jugend­ju­ry mit einem Titel ihren eige­nen Preis. Die Son­der­prei­se „Illus­tra­ti­on Neue Talen­te“ und „Illus­tra­ti­on Gesamt­werk“ wur­den eben­falls ver­ge­ben. Die drei ehren­amt­lich arbei­ten­den  Jurys haben ein unglaub­li­ches Lesepen­sum bewäl­tigt. Aus ca. 630 ein­ge­reich­ten Titeln der deutsch­spra­chi­gen Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur fil­ter­ten sie die bes­ten Bücher her­aus. Beein­dru­cken­de Titel, lite­ra­risch hoch­wer­tig und mit einer gro­ßen inhalt­li­chen Band­brei­te suchen jetzt ihre Lese­rin­nen und Leser. Der Arbeits­kreis für Jugend­li­te­ra­tur sagt, das sind „Bücher, die Mut machen. Sie ste­hen für die Kraft der Spra­che, die Neu­gier des Den­kens und die Lust, sich eine eige­ne Mei­nung zu bil­den.“

    Die Bun­des­ju­gend­mi­nis­te­rin Karin Prien ver­kün­de­te die Sie­ger und in ihrer Anspra­che hob sie u.a. die gro­ße Bedeu­tung des Lesens und der Lite­ra­tur für die Bil­dung der Kin­der und Jugend­li­chen her­vor. Sie sag­te: „ Ich bin über­zeugt: Lesen ist der Schlüs­sel nicht nur zu ande­ren Wel­ten, son­dern vor allem auch zur Bil­dung. Die nomi­nier­ten Bücher zei­gen ein­drucks­voll, wie Kin­der und Jugend­li­che mit Mut, Viel­falt und Herz ihre Stim­men erhe­ben und unse­re Gesell­schaft berei­chern. Als Bil­dungs­mi­nis­te­rin ist es mir ein gro­ßes Anlie­gen, dass alle Kin­der Zugang zu die­ser wert­vol­len Welt des Lesens erhal­ten. Denn Bil­dung beginnt mit Spra­che – und Spra­che wächst durch Lesen. Da appel­lie­re ich an uns alle, die wir die Bil­dung unse­rer Kin­der und Jugend­li­chen ver­ant­wor­ten: im Kern zunächst die Fami­lie, Eltern und Groß­el­tern, aber auch Erzie­he­rin­nen und Erzie­her, Lehr­kräf­te. Wir soll­ten gemein­sam dafür sor­gen, dass Lesen für jedes Kind zu einem freud­vol­len Erleb­nis wird, das sie ein Leben lang beglei­tet.“

    Mei­ne per­sön­li­chen Impres­sio­nen geben nur einen klei­nen Ein­blick in die gro­ße Welt der Bücher. Viel Freu­de beim Lesen und Ver­schen­ken der aus­ge­zeich­ne­ten Bücher!

    Marie-Loui­se Lich­ten­berg

    Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www.jugendliteratur.org
    Pres­se­be­reich – aktu­el­le Pres­se­mit­tei­lun­gen

    Fotos: Marie-Loui­se Lich­ten­berg